Bewertung
Akiva Goldsman

Winter's Tale

This is not a true story, this is true love.

Foto: Copyright: 2014 Warner Bros. Ent.
© 2014 Warner Bros. Ent.

Inhalt

1916: Peter Lake (Colin Farrell) ist ein junger Dieb in New York. Als er auf der Flucht vor seinem einstigen Mentor und Dämon Pearly Soames (Russell Crowe) ist, dringt er in das Haus einer reichen Familie ein, wo er auf die schöne Beverly Penn (Jessica Brown Findlay) trifft und sich augenblicklich in sie verliebt. Doch ist deren Liebe füreinander zum Scheitern verurteilt, denn Beverly liegt im Sterben, sie leidet an Tuberkulose. Eines Nachts stirbt sie in Peters Armen, doch seine Liebe für sie ist unsterblich.

2014: Peter weiß nicht mehr, wer er ist und weshalb er nicht sterben kann. Er hat keine Erinnerung an sein vergangenes Leben, sondern lebt tagein tagaus und zeichnet eine rothaarige Frau mit Kreide auf den Boden des New Yorker Central Parks. Als er die junge Mutter Virginia (Jennifer Connelly) kennenlernt, begibt er sich mit ihr auf die Suche nach seiner Vergangenheit und erkennt schließlich, was er tun muss, um endlich sterben zu können. Doch Vorsicht ist geboten, denn Pearly Soames ist Peter noch immer auf den Fersen.

Kritik

Der Film "Winter's Tale" basiert auf dem 1983 erschienenen gleichnamigen Roman von Mark Helprin, welcher heute als internationaler Klassiker gilt. Drehbuchautor Akiva Goldsman feierte mit dieser Adaption gleichzeitig sein Regiedebüt und konzentriert sich nicht nur auf die Liebesgeschichte von Peter Lake und Beverly Penn, sondern baut ebenso die Fantasyaspekte sehr stark aus, was "Winter's Tale" zu keinem typischen Liebesfilm macht.

Colin Farrell setzte sich gegen zahlreiche Mitstreiter wie Tom Hiddleston, Liam Hemsworth und Garrett Hedlund durch, um die Rolle des Peter Lake zu erhalten, was für die Zuschauer ein absoluter Segen sein dürfte. Er verkörpert den jungen Dieb hervorragend und die Chemie zwischen ihm und Darstellerin Jessica Brown Findlay stimmt einfach, sodass man ihnen die junge Liebe von vorne bis hinten abkauft. Die beiden verleihen dem Liebespaar eine Tiefe und Glaubwürdigkeit, wie sie nur selten in einem Film zu finden sind. Wunderbar wie ein Märchen wird hier eine Geschichte von zwei Menschen erzählt, die sich finden und lieben und deren Liebe auch noch lange nach dem Tod bestand hält.

Ebenso überzeugen kann Russell Crowe als Gangster Pearly Soames, der alles dafür gibt, Peter aufzuspüren und aus dem Weg zu räumen. Die Szenen, in denen er Anzeichen eines Dämons ha, wirken dafür überzogen und leider sehr lächerlich, als wären sie absolut fehl am Platz. Vielleicht hätte Goldsman sich mehr auf die Liebesgeschichte und die Verfolgungsjagd konzentrieren sollen, statt zu viel Fantasy in diesen Film einzubringen. Die Geschichte lebt von der Tiefe und der Szenerie, dem Philosophischen und den Gefühlen; die fantastischen Elemente ziehen die Handlung zu sehr ans Alberne, was sehr schade ist.

Dies gilt auch für die kleine Nebenrolle von Will Smith, der den dämonischen Richter charakterisiert. Zwar gibt es nur zwei kurze Szenen, in denen er anwesend ist, doch diese reichen aus, um den Film kaum noch ernst nehmen zu können. So verliert die Handlung stetig an Niveau, was ein Jammer ist. Handelt es sich bei "Winter's Tale" zu Beginn noch um einen wunderschönen Liebesfilm, der mit jeder Stelle mitten ins Herz der Zuschauer trifft, so wird er zum Ende hin ein Fantasy-lastiger Film, der zu sehr ins Groteske und den Kitsch abdriftet.

Etwas enttäuschend ist auch die Kurzweiligkeit des Charakters Virginia, gespielt von Jennifer Connelly. Sie ist eine großartige Schauspielerin und ich hätte mir mehr Szenen mit ihr gewünscht. Goldsman hätte den Teil des Filmes, der im Jahre 2014 spielt, besser ausbauen können, denn hier passiert jedes Ereignis Schlag auf Schlag, während der Handlungsstrang von 1916 in die Länge gezogen wird und an einigen Stellen etwas langatmig wirkt.

Trotz all der Kritikpunkte ist "Winter's Tale" kein schlechter Film, was zum größten Teil sowohl an den Leistungen von Colin Farrell und Jessica Brown Findlay liegt, als auch an den wunderschönen Bildern, der perfekten Musik und der Grundidee der Handlung.

Fazit

Mehr Liebe und weniger Fantasy hätten "Winter's Tale" zu einem einzigartig schönen Film machen können. So handelt es sich um einen philosophisch seichten Liebesfilm mit hervorragenden Schauspielern, der allerdings schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

Sanny Binder - myFanbase
10.02.2014

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