Bewertung
Catherine Hardwicke

Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

Believe the legend. Beware the wolf.

Foto: Copyright: Warner Bros.
© Warner Bros.

Inhalt

Schon seit vielen Jahren hat der Werwolf kein Menschenopfer mehr gefordert. Doch unter dem Blutmond bricht der Wolf den Waffenstillstand. Er kehrt zurück nach Daggerhorn und tötet die ältere Schwester von Valerie (Amanda Seyfried). Diese ist schockiert über das Opfer und noch immer verwirrt darüber, dass ihre Eltern (Billy Burke & Virginia Madsen) sie mit dem wohlhabenden Schmied Henry (Max Irons) verlobt haben. Valerie hatte jedoch andere Pläne, denn schon seit sie ein kleines Mädchen ist, ist sie in den Holzfäller Peter (Shiloh Fernandez) verliebt. Die beiden wollen für ihre Liebe kämpfen und planen eine gemeinsame Flucht, als der Wolf ihnen einen Strich durch die Rechnung macht.

Kritik

Wer kennt es nicht, das Märchen von Rotkäppchen? Die klassische Geschichte wird dahingegen abgewandelt, dass es sich bei dem Raubtier im Film um einen Werwolf handelt, der menschliche Gestalt annimmt, bis er bei Vollmond seine wahre Gestalt zeigt.

Es tut mir im Herzen weh, dass es mir so schwer fällt, etwas Positives über diesen Film zu sagen. Ich habe zuerst das Buch zum Film gelesen, das mich schon nicht gänzlich vom Hocker reißen konnte. Doch die Verfilmung war nochmal komplett anders, verwirrend und überwiegend schlichtweg langweilig. Die ganze Idee hinter einer neuen Rotkäppchen-Geschichte ist gut gelungen, doch die Umsetzung ziemlich grausig. Man hätte wirklich sehr viel aus dem Thema herausholen können, doch so wie der Film im Endeffekt auf die Leinwand gekommen ist, ist er wirklich schlecht.

Angefangen bei den Effekten. Der Werwolf ist alles andere als gut dargestellt worden. Heutzutage gibt es so viele Mittel und Wege, ein computeranimiertes Tier echt aussehen zu lassen, doch der Wolf in "Red Riding Hood" sieht im Gegensatz zu denen aus "New Moon" wirklich erbärmlich aus. Er sollte eine furchteinflößende Bestie sein, doch wurde daraus nicht mehr als eine lächerliche Lachnummer. Schade. Desweiteren ist die Kameraführung wirklich mies. Sie erinnert eher an eine Achterbahnfahrt als an alles andere. Es gab Momente, in denen musste ich die Augen von der Leinwand nehmen, da mir wirklich schlecht geworden ist. Zudem sind die Szenen schlecht geschnitten. In einem Augenblick befinden wir uns noch in Valeries Haus, dann kommt ein plötzlicher Schnitt und man ist im Wald. Teilweise völlig aus dem Zusammenhang gerissen wundert sich der Zuschauer über diese merkwürdigen Sprünge.

Doch in der Tat gibt es auch etwas Positives zu sagen. Die schauspielerische Leistung von Shiloh Fernandez hat mich fast vom Hocker gerissen. Dieser junge Mann war mir bislang völlig unbekannt und doch hat er in der Rolle des Peter von vorne bis hinten überzeugen können. Genau so habe ich mir den Holzfäller beim Lesen vorgestellt. Also Daumen hoch für diese Besetzung. Ebenso überzeugen konnte Max Irons als Schmied Henry, der im Buch etwas verweichlichter beschrieben wurde als er es im Film letztlich ist. Wie schon in "Das Bildnis der Dorian Gray" hat Irons hier sein Können unter Beweis gestellt.

Besonders gefreut hatte ich mich über die Besetzung der Valerie. Amanda Seyfried ist ein aufblühender Jungstar am Schauspielhimmel und bislang gab es keinen Film, in dem sie mich nicht völlig überzeugen konnte. Bis ich "Red Riding Hood" gesehen habe. Sie passt einfach nicht in diese Rolle, was wohl an dem schlechten Drehbuch gelegen haben muss. Man konnte ihr ansehen, dass sie wirklich versucht hat, etwas aus der Rolle der Valerie zu machen, doch meiner Meinung nach ist Seyfried viel zu überqualifiziert für diesen Film gewesen. Zukünftig sollte sie sich ihr Potenzial für bessere Rollen aufheben, damit sie einem im Gedächtnis bleibt, wie nach "Mamma Mia!" oder "Das Leuchten der Stille".

Fazit

Nicht mal für Fans des Genres ist dieser Film zu empfehlen. Doch wer sich die beiden hübschen Männer, Fernandez und Irons, nicht entgehen lassen will, der sollte warten, bis der Film auf DVD erhältlich ist, denn einen Gang ins Kino ist "Red Riding Hood" nicht wert.

Sanny Binder - myFanbase
18.04.2011

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