Bewertung
Stephen Belber

Management

"Some moments just feel right."

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Inhalt

Mike (Steve Zahn) arbeitet und lebt in dem Motel seiner Eltern. Sein Leben läuft nach sich täglich wiederholenden Routinen ab. Das ändert sich, als die etwas zurückhaltende Kunsthändlerin Sue (Jennifer Aniston) für zwei Tage in dem Motel absteigt und Mike sich sofort in die junge Frau verliebt. Seine Annährungsversuche schlagen zunächst fehl, doch kurz vor ihrer Abreise gibt Sue nach und schläft mit ihm. Für sie ist es ein One-Night-Stand und sie gedenkt, Mike nie wieder zu sehen, da sie beide auch eine weite räumliche Entfernung trennt, bis er plötzlich bei ihrer Arbeitsstelle vor ihr steht…

Kritik

Jennifer Aniston, bekannt geworden durch die Kultsitcom "Friends", war die Einzige aus dem "Friends"-Cast, die nach dem Ende der Serie richtig in der Filmbranche durchstarten konnte. Zumeist in groß-angekündigten romantischen Komödien, neben bekannten Hollywoodstars zu sehen, stieg sie schnell zu einer der bestbezahltesten amerikanischen Schauspielerinnen ihrer Generation auf.

Doch sie kann auch anders: Fernab der glattgebügelten, teuer produzierten, konventionellen Hollywood-Massenware, spielt Aniston nun neben Steve Zahn in einem kleinen Independentdrama, das kaum Beachtung in der breiten Masse fand, wohl aber als Geheimtipp gelten dürfte, denn Aniston zeigt in diesem Film die vielleicht beste schauspielerische Leistung ihrer Karriere.

Betrachtet man die zugrunde liegende Story des Films, bietet sie auf den ersten Blick nichts aufregend besonderes oder gar neues: Die Rahmenhandlung ist die einer typischen romantischen Komödie, doch betrachtet man sich den Film näher, wird einem schnell klar, dass er einen ganz eigenen Charme entwickelt, eine echte ungeschliffene Liebeswürdigkeit, die so vielen Großproduktionen in diesem Genre fehlt. Der Hauptverdienst gebührt dabei den beiden Hauptdarstellern: Wie weiter oben schon angedeutet, brilliert Aniston in diesem Film, was vor allem damit zu tun hat, dass sie angenehm zurückhaltend spielt. Kennt man sie als eher extrovertierte, oft schrille Rachel Green aus "Friends", wird man hier erstaunt feststellen, dass der Charakter der Sue mit ihrer bekanntesten Rolle nur noch wenig zu tun hat.

Sue ist ein eher zurückhaltender, leiser, fast schon unsicherer Charakter, der von Aniston mit soviel Wärme, Herz und Echtheit verkörpert wird, dass man das angenehme Gefühl bekommt, es hier mit einer echten Person von Nebenan zu tun zu haben. Ganz und gar uneitel und in den ernsteren Momenten des Films mit einer selten von ihr gesehenen Intensität. Eine wahrlich beeindruckende Leistung, fast nie hatte man in letzter Zeit eine Filmfigur lieber, als die bodenständige, herzensgute Sue.

Ihr gegenüber steht Steve Zahn, der Aniston absolut ebenbürtig ist. Sein zunächst etwas verschroben wirkender Charakter, strahlt ebenfalls eine Echtheit aus, die man so selten in Filmen sieht. Er ist kein Hollywood-Schönling, er ist einfach ein unsicherer, einsamer junger Mann, der, so abgedroschen das klingt, geliebt werden möchte, der für seine Eltern da sein möchte, der einfach ein guter Mensch sein will. Die Story um diese beiden Figuren wird dabei angenehm ruhig, ohne billigen Klamauk, dafür aber mit passender Musik und einer guten Mischung aus humorvollen und ernsten Momenten erzählt.

Fazit

Diese romantische Tragikomödie erfindet das Rad nicht neu, weiß aber mit einer kleinen, ruhig erzählten und grandios gespielten Geschichte zu überzeugen, die einen mit einem wohligen Gefühl im Bauch zurücklässt.

Moritz Stock - myFanbase
14.03.2010

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