Bewertung
Ridley Scott

Königreich der Himmel

Balian: "Was ist Jerusalem Wert?"
Saladin: "Nichts... alles!"

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
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Inhalt

Der Film spielt in der Zeit von 1184 bis 1187. Kurz nach dem Tod von Frau und Kind offenbart man dem französischen Hufschmied Balian (Orlando Bloom), dass er der uneheliche Sohn des berühmten Ritters und Kreuzzughelden Godfrey de Ibelin (Liam Neeson) ist. Godfrey ist Baron des Königs von Jerusalem und tut alles dafür, dass im Heiligen Land wieder Frieden zwischen den Muslimen und Christen herrscht.

Balian verlässt daraufhin sein Heimatdorf und folgt seinem Vater nach Jerusalem. Als Godfrey bei einem Kampf tödlich verwundet wird, überträgt er Balian die Ritterwürde und den Schutzauftrag für die umkämpfte Stadt. So macht sich der junge Schmied auf, um die Bevölkerung gegen die Armee des Saladins (Ghassan Massoud) zu verteidigen.

Kritik

Mit "Gladiator" hatte Ridley Scott im Jahr 2000 ein Meisterwerk geschaffen und Millionen von Zuschauern ins Kino gelockt. Durch diesen immensen Erfolg gingen andere historische Filme in Produktion, wie zum Beispiel "Troja" und "Alexander". Aber keiner dieser Filme war jemals so erfolgreich wie "Gladiator" und als Ridley Scott 2005 sein Projekt "Königreich der Himmel“ bekannt gab, waren die Erwartungen hoch.

Bei den Effekten wird man erwartungsgemäß auch nicht enttäuscht. Die großen Schlachten sind einfach atemberaubend und spannend dargestellt, sodass sie nicht nur als sinnloses Gemetzel rüberkommen. Die Kamera wackelt dabei nie und die Kampfszenen haben mich ebenso beeindruckt. Erwähnenswert sind natürlich auch die computeranimierten Schauplätze und die aufwändige Kostümarbeit, die den Film realistisch machen.

Aber nennenswerte Schlachten und Kriegsszenen machen noch lange keinen historischen Film aus. Was die meisten Zuschauer wohl interessiert, sind die historischen Fakten und Hintergründe, die in "Königreich der Himmel" etwas zu kurz kommen. Zwar schneidet dieser Film den Glaubenskrieg zwischen den Muslimen und Christen an, aber die Zusammenhänge werden nicht verständlich genug erklärt. Insofern werden sich wohl manche Geschichtskenner etwas ärgern, wenn sie diesen Film anschauen werden, denn die Handlung konzentriert sich ausschließlich auf den Hufschmied Balian und dessen Taten, anstatt sich mit der Geschichte der Kreuzzüge auseinanderzusetzen.

Die Schauspieler konnten dennoch überzeugen, denn Orlando Bloom und Eva Green haben einen guten Eindruck gemacht und ihre jeweiligen Charaktere glaubhaft auf die Leinwand gebracht, wobei mir eigentlich die Nebensteller, vor allem Liam Neeson und David Thewlis, noch besser gefallen haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Blooms Charakter Balian nicht in Sachen Sympathie punkten konnte, ebenso wenig Balians Geliebte Sibylla, die etwas fehl am Platz wirkt und allgemein deren Liebesgeschichte inmitten der großen Schlachten nicht tiefgründig genug rüberkommt.

Fazit

Ein solider Historienfilm, wobei Fans von "Troja" oder "Alexander" auch bei "Königreich der Himmel" voll auf ihre Kosten kommen sollten.

Tanya Sarikaya - myFanbase
24.11.2008

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