Bewertung
Gore Verbinski

Fluch der Karibik 3 - Am Ende der Welt

"Was würdest du, hm, was würde jeder von euch tun, hm? Würdet ihr ans Ende der Welt segeln und darüber hinaus, um den alten Jack zurück zu holen und seine kostbare Black Pearl?"

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Mit diesen erhebenden Worten, die nicht nur die niedergeschlagenen Gefährten des extravaganten Piraten, sondern auch den Zuschauern neuen Mut machen sollten, und dem imposanten Bild eines tot geglaubten Barbossa, wurde das Publikum aus einem atemberaubenden Film entlassen, der ein ebenfalls tot geglaubtes Genre neu belebte. Von da an fieberte jeder nur noch der Premiere des vorerst letzten Teiles entgegen. Jetzt ist es soweit – wieder einmal Piratenzeit!

Inhalt

Nachdem das Herz von Davy Jones (Bill Nighy) in die Hände des machthungrigen Lord Beckett (Tom Hollander) gelangt ist, erhält dieser die Kontrolle über die Flying Dutchman. Es beginnen harte Zeiten für die Piraten aller Weltmeere. Die Lage scheint aussichtslos.

Einzig Captain Barbossa (Geoffrey Rush) scheint einen Ausweg zu kennen. Er will den Hohen Rat der neun Piratenfürsten einberufen. Leider ist auch Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) einer von ihnen, was für Barbossa der einzige Grund ist, den ungeliebten Kontrahenten aus dem Reich der Toten zu erretten. Zusammen mit Will Turner (Orlando Bloom), Elisabeth Swann (Keira Knightley), Tia Dalma (Naomie Harris) und dem Rest der alten Crew reist er nach Singapur. Dort jagen sie dem Piratenfürsten Sao Feng (Chow Yun-Fat) eine geheimnisvolle Karte ab, mit deren Hilfe sie ans Ende der Welt und darüber hinaus segeln wollen, um Sparrow zu finden...

Kritik

Natürlich geht man nach den ersten beiden Teilen mit sehr hohen Erwartungen an den Abschluss der Trilogie heran. Es fällt dann auch anfangs schwer, wieder an Bord zu gehen und einfach mit den Piraten mitzusegeln. Zumindest könnte man das meinen.

Weit gefehlt! Regisseur Gore Verbinski schafft es dank hervorragender Schauspieler, witzigen Wortgefechten und fulminanter Action den Zuschauer sofort ins Abenteuer eintauchen zu lassen. Wenn der Film auch mit lauem Wind beginnt und erst langsam an Fahrt gewinnt, so steuert er letztlich doch mit voller Fahrt auf ein bombastisches Ende zu. Dabei bleibt keine Minute ein Auge trocken. Situationskomik, witzige Dialoge und eine mit Überraschungen und Wendungen gespickte Story treiben den Film voran.

Doch was wäre dieser Film ohne die richtigen Darsteller. Nicht nur Johnny Depp glänzt erneut in seiner Rolle als Captain Jack Sparrow, der es selbst im Reich der Toten schafft, cooler zu wirken als sonst wer es je sein könnte, sondern auch seine Schauspielerkollegen sind in ihren Rollen regelrecht aufgegangen. Begonnen bei Geoffrey Rush, ohne dessen Barbossa der Film nur halb so gut geworden wäre, bis hin zu Bill Nighy, der diesmal in seiner Rolle als Davy Jones auch Gefühle zeigen durfte.

Kult-Status dürfte der Auftritt des Stones-Gitarristen Keith Richard bereits jetzt schon erreicht haben. Er spielt Captain Teague, den Vater Sparrows. Das interessante daran ist wohl die Tatsache, dass Depp sich bei der Gestaltung seiner Rolle als Captain Jack Sparrow an Richard orientiert hatte.

Begleitet wird das Piratenabenteuer wie schon in den ersten beiden Teilen von der Komposition Hans Zimmers, der wie gewohnt einen mitreißenden Score abliefert. In seinen Werken hat er es bisher stets geschafft, die Atmosphäre eines Filmes einzufangen und wiederzugeben. So ist er auch dieses Mal ein Garant für die erfolgreiche musikalische Untermalung.

Fazit

Ein Kinovergnügen der Sonderklasse, dessen Ende auf mehr spannende Abenteuer in der Karibik hoffen lässt. Johnny Depp und die Produzenten sind dafür – das Publikum auch.

Andreas Duschinger - myFanbase
24.05.2007

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