Bewertung

Review: #4.07 Hausbau mit Hindernissen

Foto: James Callis, Eureka - Die geheime Stadt - Copyright: 2012 Universal Pictures
James Callis, Eureka - Die geheime Stadt
© 2012 Universal Pictures

Diese Episode verdient es, dass man es gleich vorweg sagt: Sie war einfach großartig. Es stimmte alles. Sie war spannend, hat viel auf der Beziehungsebene getan und ist immer im Bezug zur Zeitreise geblieben. Das Ende war dann noch die Sahnecreme auf der Torte!

Rückkehr mit Liebesdrama

Zugegeben, die Episode war für mich schon in dem Moment gelungen, als Zoe zu sehen war. Sie wieder in Eureka zu haben, hatte ich schon nicht mehr erwartet. Genau das war eines der Dinge, die mich an der Staffel gestört hatten. Entsprechend war ich sofort über ihr Auftauchen erfreut, zumal sie auch noch sehr stark in die Handlung eingebunden wurde und somit sehr präsent war. Was sich die Autoren dann auch noch ausgedacht haben, setzt dem natürlich die Krone auf. Zoe erzählt, dass sie sich inzwischen in einen älteren Mann verliebt hat und bespricht das mit Jo, die nichts ahnt, während man als Zuschauer schon erste Sorgenfalten trägt. Wie gemein ist das denn für Jo? Sie hat aber richtig in dieser Staffel zu leiden. Kurzzeitig hatte man noch die Hoffnung, dass Zoe nur in ihren alten Lehrer verliebt sein könnte, doch die Hinweise häuften sich und es war dann einfach klar, dass Zoe sich in Zane verliebt hat und dieser diese Liebe auch noch erwidert. Das ist zwar alles in den Kinderschuhen und noch nicht fortgeschritten, aber diese Wendung ist schon der Worst Case für Jo.

Ich finde diese Entwicklung so gelungen wie gemein. Selten konnte ich so sehr mit einem Charakter in der Serie mitleiden wie derzeit mit Jo. Trotzdem eröffnet diese Entwicklung unglaublich viel weiteres Potenzial, weil nicht nur die heftigen Emotionen eine interessante Konstellation hervorrufen. Da weder Zoe noch Zane wissen, was eigentlich das Problem ist, steht erneut auch wieder die Wahrheit auf der Kippe. Insofern sollte es in doppelter Hinsicht auch in den nächsten Episoden ziemlich spannend werden.

Der doppelte Henry

Was bei den einen Charakteren vielleicht noch bevor steht, ist bei den anderen schon geschehen. Henry hatte Grace Monroe die Wahrheit über seine Zeitreise eröffnet und kann nun völlig erleichtert anders mit ihr umgehen. Diese ist zum Glück in der Lage, angemessen damit umzugehen und es ebenfalls geheim zu halten. Da zeigt sich eben die Wissenschaftlerin in ihr. Die Privatperson Garce hat aber durchaus noch einige Schwierigkeiten mit Henry. Man kann es ihr auch nicht verübeln. Und trotzdem kann man sagen, dass gerade eigentlich das beste passiert, was in der Situation möglich ist. Henry bemüht sich außerordentlich, das Herz von Grace zu gewinnen, und macht dabei unwissentlich genau das, was der andere Henry damals auch getan hat. Das ist natürlich schwierig für Grace, weil sie das eben schon erlebt hat, doch es zeigt letztlich, wie identisch die beiden Henrys sind. Es müsste also irgendwie möglich sein, sich auch in diesen "neuen" Henry zu verlieben, weil alles an ihm gleich ist, bis eben auf die gemeinsamen Erinnerungen. Doch Henry weiß, wie er neue schaffen kann. Sein Auftritt bei GD war nicht nur sehr romantisch und supersüß, er hat auch bestens zur Unterhaltung in der Episode beigetragen.

House of Stone

Die Bedrohung der Woche wurde dieses Mal ganz witzig mit dem Alltag normaler Leute verknüpft, weil eine Einwohnerin im Zentrum stand, die einen Beauty-Tempel betreibt und ganz Eureka-like Wundermittel entwickelt, die gar nicht so gut sind, wenn man sie falsch kombiniert. Risiken und Nebenwirkungen sind also in Stein gemeißelt. Aus der Haut wird Stein. Die Figuren erinnerten stark an "House of Wax" und allein die Vorstellung war schon ziemlich gruselig - sich nicht bewegen zu können und langsam zu Stein zu werden. Ich fand sowohl die Idee überzeugend als auch die verzweifelte Suche nach einer Heilung. Da hier Zoe zunächst als Hilfe und dann als Opfer integriert wird, ist die Intensität dieses Falles noch größer gewesen. Etwas überraschend ist dann eher, dass es wirklich so glimpflich ausgegangen ist. Dass Zoe es überlebt, war klar, aber irgendwie ging es mir dann doch zu glatt für alle anderen Opfer. Letztlich ist es aber auch egal, weil diese eh keine Bedeutung haben.

Freundschaftsdate

Carter lässt unterdessen seinen Worten Taten folgen und bemüht sich um Allison, damit Dr. Trevor Grant keine Chance erhält. Sein mutiger Schritt, nach einem Date zu fragen, erweist sich dann aber gar nicht als so erfolgreich, weil Allison gar nicht so weit gedacht hat und Carter komplett auf der Freundschaftsebene hält. Carter gibt aber endlich mal nicht so schnell auf und sucht zumindest das Gespräch. So ergibt sich das typische Gespräch zwischen einem Mann, der mehr will, und einer Frau, die lieber das sichere Jetzt beibehalten möchte. Die besten Männer stehen immer wieder vor dem Dilemma, dass sie ein guter Freund sind und dann nicht mehr werden dürfen, weil gute Freunde so selten sind. Carter reagiert aber konsequent und küsst Allison. Das Gespräch wurde sehr gut inszeniert, weil es in der gesamten Wortwahl sehr intensiv war. Die Unsicherheiten wurden gut zum Ausdruck gebracht und Allison hat letztlich auch gezeigt, dass sie von Carter selbst verwirrt war, weil er den Kuss in der anderen Zeit so verdrängt hat. Jetzt stellt sich eben die Frage, ob der Kopf oder das Herz gewinnt. Ich finde, es ist an der Zeit, dass die beiden ihr Glück finden. Im Endeffekt wartet doch die gesamte Stadt darauf. Oder ergibt das eher Verwirrungen, weil diese eine ganz andere Vergangenheit kennt? Ich finde jedenfalls gut, dass auch Allison und Carter große Fortschritte gemacht haben und hier viel passiert ist.

Cliffhanger

Doch das ist immer noch nicht alles gewesen, was diese Episode zu bieten hatte. Auch in Bezug auf Trevor Grant gab es interessante, ja fast schon überfällige Entwicklungen, die noch viel Spannung versprechen, weil die Autoren auch noch ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert haben. Trevors Identität wird in Frage gestellt und von oberster Stelle ganz genau beobachtet. Es ist nur logisch, dass irgendwann auch mal die Frage aufkommt, wer diese neue Mann denn ist. Gelungen ist hier vor allem, dass Zane skeptisch wird und es Jo eröffnet, die das natürlich vertuschen will, weil sie die Wahrheit kennt. Was bei Zane funktionieren mag, kann an anderer Stelle noch deutlich schwieriger werden. Denn jemand weiß offenbar schon, wer Trevor wirklich ist. Dieser jemand ist aber nicht irgendwer, sondern Beverly Barlowe. Damit ist den Autoren ein wahrer Coup gelungen. Die intrigante Einwohnerin, die sich das Vertrauen der Leute erarbeitet hatte, um mehr über das Artefakt und Sektion 5 heraus zu finden, hat zwei Staffeln lang als eine Art Bösewicht fungiert. Nun ist sie wieder da und man darf gespannt sein, was da noch auf uns zukommen wird. Auf jeden Fall sitzt man am Ende der Episode mit offenem Mund vor dem Bildschirm und will sofort weiterschauen.

Fazit

Diese Episode ist vollkommen gelungen. In jeder Geschichte geht es sinnvoll vorwärts. Die Umsetzung ist in allen Phasen gelungen und es gibt viel Diskussionspotenzial. Die nächste Episode kann man jetzt kaum erwarten.

Emil Groth - myFanbase

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