Bewertung

Review: #3.03 Freundinnen

Foto: Allison Mack, Smallville - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Allison Mack, Smallville
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Während Lucy und Mary sich streiten, ringt Ruthie um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter Annie. Matt hat ebenfalls große Sorgen. Ein Mädchen hat ihn abgelehnt.

Lern-Date

Matt trifft zufällig eine Kommilitonin in der Bibliothek und bietet sich an, mit ihr zu lernen, doch das endet für ihn in großen Selbstzweifeln, weil Becky dankend nein sagt. Matt versteht die Welt nicht mehr. Ein Mädchen hat ihn abgelehnt. Solche Probleme muss man erst mal haben. Die Situation war eigentlich völlig normal, aber Matt schafft es, wahnsinnig viel hineinzuinterpretieren. Das war wirklich übertrieben, dafür aber wenigstens sehr amüsant. Matts Zweifel beschäftigen die ganze Familie, die sich köstlich amüsiert und ihn damit aufzieht. Annie hat dann mit ihrem Muttergen noch einen guten Rat für Matt der sein Verhalten aber anschließend nur noch lächerlicher macht. Er sieht in dem Lern-Date tatsächlich ein richtiges Date. Wenn Matts Unsicherheit nicht so niedlich wäre, müsste man ihn eigentlich wegen Arroganz richtig abstrafen. Das hat aber die Szenerie selbst bereits getan.

Mathenachhilfe

Simon verdeutlicht Ruthie, dass sie sich in Zukunft wohl viel mit sich selbst beschäftigen müsse, weil bei zwei weiteren Kindern kaum Zeit für das Musterkind bleibt. Intelligent wie Ruthie ist, legt sie sich einen ausgeklügelten Plan zurecht. Die ist absichtlich schlecht in der Schule, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Da auch in der Episode kein Hehl aus der Offensichtlichkeit dieser Storyline gemacht wird, waren die kleinen Dispute zwischen Simon und Ruthie wirklich gelungen. Ruthie selbst war sowieso wieder einfach nur zum Knuddeln, weil diese kindliche Logik und Cleverness nicht seinen Charme verliert und auch bei zehnten Mal noch Freude über dieses aufgeweckte Mädchen bereitet.

Beste Freundinnen

Um einiges anstrengender sind dagegen die pubertierenden Gören Mary und Lucy. Letztere hat urplötzlich eine neue beste Freundin, von der Mary nicht viel hält. Da spielt gewiss eine Portion Eifersucht eine Rolle, es bedurfte aber auch nur der Anfangsszene, um ein Gefühl zu bekommen, wie sehr die beiden nerven können. Mary beschwert sich bei ihren Eltern, die nur so vor Gelassenheit strotzen und Mary damit noch mehr auf die Palme bringen. Diese Emotionalität ist entsprechend kontraproduktiv, weil ihre Argumente immer darauf abzielen, Nicole loszuwerden, was eigentlich wirklich gemein von Mary ist. Eric und Annie finden hier aber auch nicht die richtigen Worte, um Mary dies klarzumachen. Dadurch ist dieser Handlungsstrang lange unausgereift und macht keine wirklichen Fortschritte. Da bleibt dann die größte Freude eine sehr junge Allison Mack, bekannt aus "Smallville", die als Nicole einen Gastauftritt hat, der aber etwas getrübt ist, weil die Freundschaft zu schnell von null auf hundert ging und auch von Lucy irgendwie als so hochwertig bezeichnet wurde, dass es nicht geschadet hätte, ein/zwei Episoden vorher bereits mit dieser Story zu beginnen, damit es nicht so völlig aus dem Nichts kommt.

Die Moralkeule

Am Ende bekommt Nicole dann doch den großen Schwerpunkt, denn sie verletzt sich selbst, was Mary letztlich auch verrät. Hier hat Eric wieder seine starken Auftritte. Schon das Treffen mit Nicoles Vater war sehr gelungen, das Gespräch zwischen Lucy und ihm übertraf das aber noch bei Weitem. Die Perfektion mag vielleicht manchmal nerven, aber Eric findet einfach immer wieder die richtigen Worte und schafft es damit, zu berühren. Sogar Lucy konnte durch ihre Fragen und Selbstvorwürfe einen nachvollziehbaren und sinnvollen Beitrag zu diesem Gespräch leisten. Die Szene war in sich stimmig und inhaltlich sehr bedeutend. Mich beeindrucken diese Momente immer wieder. Eher überflüssig war die Abschiedsszene, weil dort zu sehr die Alles-wird-gut-Schiene gefahren wird und Mary ihr Verhalten auch so einfach relativieren kann. Auch das Vertragen unter den Geschwistern war zu unreflektiert. Das war dann irgendwie doch insgesamt etwas zu dick aufgetragen.

Fazit

Die Episode hatte einige amüsante Momente, inhaltlich aber auch Durchhänger. Höhepunkt der eigentlich zu perfekte Eric, der wieder schöne Worte gefunden hat, um ein schwieriges Thema zu besprechen.

Emil Groth - myFanbase

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