Bewertung

Review: #1.12 Überraschung

Rein vom Inhalt her, könne man dieser Episode auch den Titel "Heimlichkeiten" oder "Hilfsbereitschaft" geben. Gerade Letzteres beweisen sowohl Matt, Eric als auch Jimmy und Dwight. Dabei muss man jedoch auch sagen, dass die Ansichten vom Familienvater und Lucy zeitweise etwas störend wirkten. Letztlich hat diese Episode aber auch gezeigt, wie schön es ist, anderen zu helfen...

Der 13. Geburtstag

Ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, dass mein 13. Geburtstag etwas Besonderes für mich gewesen ist. Zumal man ja eigentlich eher runde Geburtstage großartig feiert. Für Lucy scheint jedoch dieser Geburtstag eine große Bedeutung zu haben, allerdings geht sie auf eine sehr spezielle Weise damit um. Vielleicht liegt dies daran, dass sie sonst immer die Schüchterne in der Familie ist und durch ihren Ehrentag im Mittelpunkt des Geschehens steht. Dennoch ließ ihr Verhalten sehr zu wünschen übrig, was ich sehr schade finde, weil ich diesen Charakter an sich sehr gerne mag. Mir gefiel es absolut nicht, dass sie sich so unmöglich über Dwight äußerte. Zwar ist er durch seine auffallende Art mit Sicherheit nicht der beliebteste Junge, doch gerade Lucy müsste verstehen, wie jener sich fühlt. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihre verständnisvolle Art, welche sie gegenüber Mike zur Halloween-Zeit hatte. Auch erinnere ich mich noch sehr gut daran, wie traurig sie war, als es darum ging, Cheerleaderin zu werden und sie anfangs keinerlei Talent dafür vorwies, sondern viel Hilfe von Matt bekam. Allerdings muss man auch anmerken, dass man in dem jungen Alter noch nicht allzu viel Gespür dafür hat, um zu bemerken, wenn jemanden etwas verschwiegen wird, damit eine Überraschung gelingt. Nach Lucys Verhalten fand ich Erics Ausbruch gewissermaßen berechtigt, immerhin hat seine Tochter dadurch erkannt, worauf es wirklich bei einem Geburtstag ankommt, und war demnach auch sehr überrascht, doch eine Überraschungsfeier bekommen zu haben. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass ihr aufgefallen ist, wie sie sich benommen hat. Leider musste Lucy auch feststellen, dass Dwight sich offenbar in sie verliebt hat, was ihr scheinbar missfällt. Jedoch denke ich, dass seine Gefühle nicht echt sind, sondern nur daher rühren, da sich Lucy bei ihm bedankt und gleichzeitig entschuldigt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jetzt als Streitpunkt zwischen Jimmy und Dwight stehen wird, dafür kam mir die 'Beichte' von Letzterem dann doch etwas übereilt. Vielmehr scheint es so, als sei er einfach dankbar.

Neben der Überraschungsparty war auch die Übergabe der Geschenke sehr emotional, besonders die Momente zwischen Lucy und Eric wie auch Lucy und Annie. Vielleicht wären diese Szenen gar nicht zustande gekommen, wenn Eric nicht gesehen hätte, wie schlecht es der Familie von Steve ergeht. Dies war bei Annies Geschenk gar nicht nötig. Zum einen weiß sie, wie schmerzlich der Tod von Jenny für ihre Tochter gewesen ist und zum anderen macht das Erbstück auch deutlich, wie nahe sich Mutter und Tochter bezüglich Jenny stehen. Ich bin sehr froh, dass Mary hier keinen Aufstand gemacht hat, warum sie die Kette nicht bekommen hat, da es mich am Anfang schon störte, als sie gegenüber ihrer Schwester deutlich machte, der 13. Geburtstag wäre nichts Besonderes. Ich denke, dieser Geburtstag wird für Lucy gerade deshalb in Erinnerung bleiben, weil sie gelernt hat, wie wichtig die Familie ist und wie wertvoll kleine Dinge sein können.

Heimliche Hilfe und eine Hand wäscht die andere

Erwähnte ich schon, dass ich Gladys Bing sehr mag? Ihre Art hat so etwas von 'raue Schale, weicher Kern', das gerade in dieser Episode zum Tragen kam. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie unangenehm es für sie ist, zugeben zu müssen, plötzlich auf Hilfe angewiesen zu sein, zumal sie schon älter ist, wodurch sie wahrscheinlich schneller in die Schublade 'ab ins Pflegeheim' gesteckt wird. Scheinbar hat sie jedoch nicht die Konsequenzen bedacht, wenn man andere zum Lügen anhält und derjenige dann in einen Strudel der Lügen gerät. Dass es sich dabei gerade um Matt handelt, macht die Sache nicht besser. Sicherlich liegt es auch daran, dass er erst vor Kurzem etwas verheimlicht hat, um jemandem beizustehen - schön, dass dies auch nochmals erwähnt wurde. Leider scheint Eric immer noch nicht daraus gelernt zu haben, seinem Sohn endlich mal genügend Vertrauen entgegen zu bringen. Er müsste wirklich wissen, dass Matt nichts Böses im Schilde führt, doch statt das anzuerkennen, droht Eric ihm und verursacht dadurch eben, dass Matt sich zurückzieht. Anscheinend haben die Frauen der Familie da einfach ein sehr viel feineres Gefühl. Mir hat es sehr gut gefallen, dass Annie diesmal nicht auf den vorgeschlagenen Hausarrest eingegangen ist, sondern sich vielmehr auf ihr Gefühl verlassen hat.

Für Matt selbst war das Versprechen an Gladys und das Einhalten von diesem ein echter Drahtseilakt. Besonders eben auch deswegen, weil seine Eltern so sehr auf Ehrlichkeit bestehen und Eric als Pastor einen noch viel größeren Wert darauf legt. Allerdings waren es nun mal die Camdens selbst, die ihre Kinder zur Hilfsbereitschaft erzogen haben und genau diese stand für Matt im Vordergrund. Dennoch finde ich es gut und auch wichtig, als er seine Eltern doch ins Vertrauen gezogen hat. Immerhin war das 'Kind schon in den Brunnen gefallen' und mit dem Sturz von Gladys schien das Versprechen Matts sowieso hinfällig gewesen zu sein.

Schön, dass sie ihrem jungen Helfer keinen Vorwurf gemacht und die Sache eher locker gesehen hat. Vielleicht war dies auch wichtig, damit Eric auch Steve und dessen Familie helfen konnte, die ihr zu Hause verloren haben. Ich fand es von Letzterem sehr mutig, sich auf Gott zu verlassen und den angebotenen Unterschlumpf von Eric auszuschlagen. Natürlich war es ein sehr großer Zufall, dass Gladys für mehrere Wochen auf Hilfe angewiesen ist, doch Steves Einstellung zum Leben hat auch gezeigt, dass es immer irgendwie weitergeht und man nie seine Hoffnung verlieren darf, was mir sehr gut gefallen hat.

Nachwuchs für Happy

Kommen wir jetzt mal zu dem Handlungsstrang, den ich anfänglich etwas nervig und angestrengt empfand. Dass Simon für seine Hündin eine großes Verantwortungsgefühl hat, ist gut und schön, jedoch hat er es meiner Meinung nach hier wieder ein bisschen übertrieben. Schon nachdem bekannt wurde, dass Happy schwanger ist, zeigte sich deutlich, dass der Junge Vatergefühle hegte. Doch diese überschlugen sich fast aufgrund dessen, da Simon Happy mit einer menschlichen Mutter bzw. einer menschlichen Familie assoziiert hat. Allerdings frage ich mich, ob er auch wirklich so ein aufmerksamer Mann wäre, wenn er später einmal eine Familie gründen sollte. Zum Teil könnte ich mir auch vorstellen, dass Simons übertriebene Fürsorge daher kommt, weil er einfach Angst hat, Happy könnte ausreißen und nie mehr wiederkommen und dies sehr traurig für ihn wäre. Daher finde ich es auch nicht falsch, dass Dwight die Welpen bekommen hat und dass die Camden-Kinder diese immer besuchen können.

Fazit

#1.12 Überraschung konnte meiner Ansicht nach in allen Punkten überzeugen. Inhaltlich standen die Hilfsbereitschaft und der Lebenswille im Vordergrund, so konnte Gladys wieder einige Pluspunkte bei mir sammeln. Ebenso wie Matt, der durch seine Hilfe und Verschwiegenheit bewiesen hat, wie vertrauenswürdig er ist. Auch Lucy hat erkannt, wie reich sie eigentlich ist und mit Dwight auch einen weiteren Freund gefunden hat.

Daniela S. - myFanbase

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