Hexen und Hexerei in Film und Fernsehen - Teil 3
"Zauberhafte Schwestern"
Im Jahr 1998 räumten zwei der beliebtesten Schauspielerinnen Hollywoods dann auch im Kino endgültig mit dem Vorurteil auf, dass Hexen hässlich wären.
Sandra Bullock und Nicole Kidman spielen in "Zauberhafte Schwestern (Im Hexenhaus)" die Schwestern Sally und Gillian Owens, die einem alten Hexengeschlecht entstammen. Während Gillian (Nicole Kidman) ihre magische Anziehungskraft auf Männer voll auskostet und ihre Tanten (Dianne Wiest und Stockard Channing) Liebestränke verkaufen, wünscht sich Sally (Sandra Bullock) nichts sehnlicher, als ein ganz normales Leben zu führen. Doch als sie sich verliebt, fällt ihr Mann einem alten Familienfluch zum Opfer und auch Gillian hat kein Glück in der Liebe: sie gerät an den gewalttätigen Jimmy (Goran Visnjic), den die Schwestern versehentlich ins Jenseits befördern. Als dann auch noch der Ermittler Gary Hallet (Aidan Quinn) auftaucht, um Jimmys Tod zu untersuchen, wird ein Sturm übernatürlicher Mächte entfesselt.
"Zauberhafte Schwestern" entstand frei nach dem Roman "Das Hexenhaus" von Alice Hoffman. Der Film stellt die Magie auf gefühlvolle und humorvolle Weise dar und zeigt, dass das Leben voll von magischen Momenten ist.
Fazit: "Wer sich für normal hält, dem fehlt es einfach an Phantasie".
"The Blair Witch Project"
Dass Hexen dessen ungeachtet noch immer für Gänsehaut und Alpträume sorgen können, beweist einer der größten Kinoerfolge des Jahres 1999: "The Blair Witch Project".
Clevere Köpfe aus den USA kamen eines Tages auf die Idee, eine Sage um eine Hexe zu erfinden, die in den Wäldern von Maryland ihr Unwesen treiben soll und stellten diese ins Internet. Wurden Märchen früher durch das Weitererzählen jedermann geläufig, war es jetzt also das Cyberspace, das die "Hexe von Blair" zum Leben erweckte. Nachdem überwältigenden Erfolg der Internetseite beschlossen die Filmemacher Daniel Myrick und Eduardo Sanchez eine angeblich reale Dokumentation über die "Blair Witch" - Sage zu drehen. Sie statteten drei Schauspieler mit Videokameras aus, brachten sie mit den Fragmenten eines Drehbuchs in einen Wald in Maryland und begannen sie geschickt zu erschrecken und zu verwirren. Was die Zuschauer dann im Kino sahen, war das angeblich authentische Filmmaterial von drei Studenten, die eine Dokumentation über die legendäre "Blair Witch" drehen wollten und niemals zurückkehrten.
So seltsam dies auch klingen mag, es funktionierte bestens! "The Blair Witch Project" spielte allein in den USA 130 Millionen Dollar ein (bei einem Budget von gerade einmal 40.000 Dollar) und versetzte die Zuschauer in Angst und Schrecken, denn durch eine geschickte PR-Kampagne glaubten viele Kinobesucher tatsächlich an die Authentizität der schockierenden Bilder.
"The Blair Witch Project" erweckt also mit drastischen Mitteln den Horror wieder zum Leben, den uns einst Hexenmärchen wie "Hänsel und Gretel" bereitet haben: junge Menschen verirren sich in einem riesigen Wald und fallen einer bösen Hexe zum Opfer. Nur die Happy End- Garantie gibt es nicht mehr, denn die moderne Hexe von heute ist einfach viel klüger und gerissener...
Maret Hosemann - myFanbase
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