Bewertung

Review: #4.12 B für Bürgermeister

Ein Mord an einer jungen Frau bringt den New Yorker Bürgermeister in arge Bedrängnis und gefährdet damit nicht nur die Integrität des Amtes, sondern auch die Partnerschaft zwischen Castle und Beckett. Denn Castle ist ja bekanntlich nur deswegen ein Teil der Polizei geworden, weil er Bürgermeister Weldon persönlich kennt und dieser durchgedrückt hat, dass er die Detectives bei ihren Ermittlungen begleiten darf. Eine brisanter Fall also.

Objektivität

Castle verliert trotz der immensen Beweise, die gegen Weldon auftauchen, nie den Glauben an ihn und seiner Unschuld. Dies liegt in erster Linie wohl daran, dass er selbst eine enge Freundschaft zu Weldon pflegt und ihn zu kennen glaubt. Eigentlich hätte er wegen Befangenheit gar nicht erst an den Ermittlungen teilhaben dürfen, doch Castle kann Beckett überzeugen, dass er durchaus Recht von Unrecht unterscheiden kann.

Je länger sich die Ermittlungen hinziehen und je mehr sich der Schlinge um den Hals von Weldon zusieht, umso defensiver wird Castle gegenüber Beckett. Er beharrt darauf, dass es eine plausible Erklärung dafür geben muss, dass Weldons Name immer wieder auftaucht. Er hält zu seinem Freund, was aller Ehren Wert ist, aber es zeigt auch deutlich, dass Polizisten bei Ermittlungen, die Menschen, die ihnen Nahe stehen betreffen, unmöglich objektiv sein können. Am Ende muss Castle sich dies auch eingestehen und er protestiert schließlich auch nicht, als Beckett ihn vom Fall abzieht, um alleine weiter zu ermitteln.

Dial A Goddess

Der Fall an sich ist lange Zeit sehr undurchsichtig und führt Castle und Beckett nach dem Besuch im das Büro des Bürgermeisters zunächst einmal zu einer Sex-Hotline. Wieder einmal erhält der Zuschauer einen Einblick in die Welt der anonymen Hotlines und erfährt, dass viele Anrufer die Frauen gar nicht als Sexobjekte behandeln wollen, sondern einfach nur einsam sind und einen Gesprächspartner suchen. Zugegeben fällt es den meisten wohl schwer, zu begreifen, was einen Menschen dazu bringt, bei einer Sex-Hotline anzurufen und dennoch scheint es genügend Leute zu geben, die diesen Geschäftsbereich am Leben halten.

Ab dem Zeitpunkt, an dem eine Festplatte aus "Dial A Goddess" verschwindet überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Es stellt sich heraus, dass das Opfer Laura Camebridge "minderwertige" Jobs angenommen hat, um zu beweisen, wie schwierig es ist, sich am Rande der Armutsgrenze zu leben und ein Buch darüber zu schreiben. Und dabei ist sie über einen brisanten Fall gestolpert, als sie herausgefunden hat, dass jemand vom Konto einer gemeinnützigen Einrichtung Geld gestohlen und anschließend unterschlagen hat. Und als auch noch herauskommt, dass der Bürgermeister und Laura sich flüchtig kannten, was Weldon in einem ersten Gespräch mit ihm und Beckett zuvor unterschlagen hatte, sieht es durchaus schlecht für das Oberhaupt von New York auf.

Natürlich hadert Beckett lange damit, es ihrer Vorgesetzten zu gestehen, dass der Bürgermeister im Mordfall Lauras eine zentrale Rolle spielt, denn dem ganzen Team ist klar, dass damit Castles Stippvisite bei der New Yorker Polizei ein für alle Mal zu Ende sein wird. Und dennoch tut sie ihre Pflicht. Nichts anderes hätte man von der pflichtbewussten Polizistin Kate Beckett erwartet.

Sex, Politik und Verschwörung

Dass es am Ende doch noch irgendwie gut ausgeht für den Schriftsteller und selbst der Bürgermeister noch einigermaßen glimpflich davonkommt, liegt im wesentlichen an einer Verschwörung. Eigentlich typisch - Politik ohne Verschwörung in amerikanischen Unterhaltungsmedien scheint nicht zu funktionieren und so gibt es mal wieder Hintermänner, die dafür sorgen wollen, dass der Bürgermeister daran gehindert wird, als Gouverneur zu kandidieren.

Wie Beckett und ihr Team dahinter kommen? Natürlich durch Castle und durch eine weitere Verschwörung. Denn wieder einmal erhält Castle einen Anruf von dem geheimnisvollen Mann, der ihn einst kontaktierte und ihm versprach, für Becketts Sicherheit zu sorgen, sollte es ihm gelingen, sie vom Fall ihrer Mutter fern zu halten. Und dieser mysteriöse Mann bietet Castle seine Hilfe an, sollte es Beckett und der Polizei nicht gelingen, Weldon zu entlasten. Castle macht von dem Angebot am Ende Gebrauch, denn Weldon gerät in echte Bedrängnis, obwohl er weiterhin beteuert, unschuldig zu sein. Castle erhält den entscheidenden Tipp von dem mysteriösen Mann und schafft es, den Bürgermeister letztendlich zu entlasten. Ein Strohmann kann festgenommen werden, die wahren Hintermänner des Mordes können am Ende jedoch nicht aufgeklärt werden. Dafür sorgen "die" schon.

Fazit

Die Folge kann mit einem durchaus spannenden und kurzweiligen Fall aufwarten. Zwar ist klar, dass Castle nicht so einfach vom 12. Revier verschwinden wird, aber dennoch fiebert man mit ihm und dem Bürgermeister mit und wünscht sich trotz aller sich verdichtenden Beweise gegen Weldon, dass dieser tatsächlich unschuldig ist. Wer am Ende der Mörder von Laura ist, findet man nicht heraus, aber das stört im Gesamtbild der Episode eigentlich nicht. Dafür sorgt der Plot um dem mysteriösen Mann, der den roten Faden in der Serie aufrecht erhält und auch in Zukunft spannende Momente garantieren wird. Denn ich glaube nicht, dass man den mysteriösen Mann zum letzten Mal gesehen hat.

Melanie Wolff - myFanbase

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