Review: #1.08 Schmerzliche Erinnerung
Ach, herrje... Eine sehr emotionale Folge auf so vielen Ebenen. Ich bin von einer traurigen, bewegenden Szene in die nächste geschlittert und kam aus den Tränen gar nicht mehr heraus. So viel habe ich lange nicht mehr bei einer Serienfolge geheult. Großes Kino!
Erst einmal waren die Rückblicke zu den Anschlägen von 11. September sehr gelungen und haben auch in mir einige Erinnerungen wach gerufen. Es ist das erste Mal, dass ich so etwas in einer Fernsehserie sehe und dann auch noch auf solch einfühlsame Weise eingearbeitet. Interessant waren auch die Familiendiskussionen, die sicher so oder so ähnlich damals in vielen Familien (vorwiegend) in Amerika stattgefunden haben. Besonders schlimm war für mich die Szene, in der Kitty mit Justin auf dem Bett sitzt und ihm von ihren Ängsten erzählt. "Taschentuchalarm!", kann ich da nur sagen!
Dann wieder der arme Justin. Erst sehen wir, wie glücklich er mit Tyler ist, und dann kommt die Nachricht, die alles kaputt macht. Wirklich schade, denn ich hatte mich so für Justin gefreut, dass er endlich einigermaßen mit seinem Leben klar zu kommen schien. Ich kann es in Serien immer nicht ertragen, wenn jemand so unüberlegt handelt (ich sage nur Ryan Atwood), aber ich kann auch Justins Panik durchaus verstehen. Aber besonders die Szene, als Tyler ihn besucht hat, während er high war und schließlich auch noch Fawn halbnackt hereinstolzierte, hat mich ganz wahnsinnig gemacht. Schlimm, dass er diese Sache unterschrieben hat und praktisch nichts machen kann. Ich bin sehr gespannt, wie es ihm jetzt nach der Überdosis, die ich mal vermuten würde, geht. Irgendeinen Grund wird es sicher geben, warum Justin am Ende doch nicht wieder in die Armee muss. Alles andere wäre ja wenig förderlich für die Serie.
Scotty und Kevin – mein geliebtes Traumpaar. *Seufz* Es musste ja so kommen, ich hatte es bereits vorausgesehen. Ich muss Scotty aber schon irgendwie Recht geben. Kitty hat es ja auch schon gesagt. Kevins Ausraster auf der Ranch war ja nur die Spitze des Eisberges, das Tüpfelchen auf dem i sozusagen, der Tropfen, der das Fass... Na ja, ihr wisst ja, wie’s weitergeht. Wirklich schade, denn die beiden waren einfach zu niedlich und unglaublich unterhaltsam. Sicher meint Kevin das nicht so, aber es ist auch unbestreitbar, dass sein Verhalten überheblich rüberkommen kann und besonders wenn jemand in Bezug auf Geld/Status eher empfindlich ist, wie es bei Scotty ja offensichtlich der Fall ist. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Vielleicht haben die beiden ja später noch eine Chance, wenn Kevin sich noch ein bisschen weiterentwickelt. Man lernt ja nie aus und ein Beziehungskrüppel ist er ja irgendwie schon noch.
Ich finde es gut, dass die Walkerkinder kein Problem mit Nora und Dave haben. Als Zuschauer konnte man ja keine wirkliche Verbindung zu William und seiner Ehe mit Nora aufbauen, weshalb die Frage "Ist es zu früh?" sich für mich gar nicht wirklich gestellt hat. Ich weiß zwar nicht genau, wie es da jetzt zeitlich aussieht, also wie viel Zeit seit Williams’ Beerdigung vergangen ist, aber ich habe da wirklich wenig drüber nachgedacht. Man merkte Nora dann aber doch an, wie sehr sie William geliebt hat und ihn vermisst. Wirklich eine herzzerreißende Szene von der (man merkt, ich tendiere dazu, mich zu wiederholen) absolut einmaligen Sally Field! Umso überraschender dann, als man sie am nächsten Morgen plötzlich neben Dave in dessen Bett vorfindet. Lustige Szene, wie sie sich herauswindet und aus dem Haus schleicht bzw. sich zu Hause wieder hineinschleichen will. Nora ist einfach göttlich.
Rebecca ist also offiziell Williams Tochter. Welch Überraschung! Selbst ein ahnungsloser Naivling wie ich hat das schon kommen sehen. Sarahs Reaktion hat mich doch etwas überrascht. Bin mir noch nicht ganz klar, wie ich das einordnen soll. Die Szene, in der sie schließlich den Code knackt, war wirklich total spannend und ich saß ganz gebannt vor dem Schirm. Weiß allerdings nicht, was ich davon halten soll, dass sie Holly so anfährt und sogar Saul quasi verbieten will, sich weiterhin mit ihr zu treffen ("You’ve got a decision to make, old man...").
Sarahs Szenen mit Gabe fand ich dann wieder sehr rührend und schön. Endlich hat man auch mal einen intensiveren Einblick in diese Beziehung bekommen, die ja vorher nur gestreift wurde. Besonders schön dann natürlich die Szene, in der sich Sarah bei Gabe entschuldigt. Der Junge hat es für die Verhältnisse, in denen er groß werden muss, doch wirklich sehr gut getroffen. Da kann ich ihn nur beneiden. Sarah wird mir auch immer sympathischer, auch wenn es vorher schon schöne Szenen mit ihr gab. Meist war sie allerdings irgendwie besorgt bis betrübt und kam etwas unterkühlt rüber.
Eine Folge, die mal wieder gezeigt hat, dass diese Serie einfach grandios ist und voller Potential steckt. Von den Autoren über die Schauspieler bis zu den Regisseuren steckt das Team von "Brothers & Sisters" einfach voller großartiger Talente, die einen jedes Mal wieder mitreißen. Spätestens mit dieser Folge wird klar, dass jeder, der dieser Serie keine Chance geben will, einen großen Fehler macht. Die Serie bleibt konstant auf sehr hohem Niveau und hat mit dieser Folge erneut Maßstäbe gesetzt, an denen sich andere Familiendramen nun messen müssen. Needless to say: 9 Punkte!
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Mistakes Were Made (1)Erstausstrahlung (US): 12.11.2006
Erstausstrahlung (DE): 31.10.2007
Regie: Michael Lange
Drehbuch: Jon Robin Baitz & Craig Wright
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