Bewertung

Review: #10.19 Der Mörder im Mittleren Osten

Foto: Tamara Taylor & David Boreanaz, Bones - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX
Tamara Taylor & David Boreanaz, Bones
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX

Da hat "Bones" wohl meinen Wunsch erhört und liefert jetzt meine erhoffte Auslandfolge. Zugegebenerweise, ein bisschen mehr Action wäre nicht schlecht gewesen, aber dafür blieb bei den ganzen Geschehnissen, die parallel noch in Washington abgelaufen sind, einfach keine Zeit mehr.

"Until then, no one is leaving."

Das Intro mit Arastoo, der mitten auf dem Marktplatz entführt wird, kam schon ziemlich Spionagefilm-mäßig rüber. Noch dazu mit Cam am Handy, die alles mitbekommt. Und so starten wir gleich mit viel Action in den Auslandsfall. Wie meistens schafft es Arastoo, trotz allem cool zu bleiben und Hinweise zum Team durchzugeben.

Der Mordfall, zu dem bald auch Booth und Cam dazukommen, ist, wie man sich wohl schon hätte denken können, von politischer Natur. Während der Ermittlung stößt das Team auf einige höhere Gestalten, die allesamt mehr um ihre Ehre bemüht sind, als um die Aufklärung des Falles. Als dann als Verdächtige eine reiche Russin mit zwei Dackeln auf den Plan trat, fühlte ich mich schon wieder an alte Spionagefilme erinnert, aber so leicht wurde es dem Team dann doch nicht gemacht. Und so war es letztlich doch der Kampf des Opfers gegen die Regierung, der ihm das Leben gekostet hat.

Die Szene, in der die Polizei das Krankenhaus stürmt, hätte durchaus noch etwas dramatischer sein können, das Ganze kam mir dann doch etwas gehetzt vor. Nachdem der Informant eigentlich sofort dazwischen gegangen ist, und das Team damit gerettet hat, war nicht wirklich Zeit, um echte Spannung oder gar Bedrohung aufzubauen. Aber egal wie, der Fall ist gelöst und alle Beteiligten sind happy. Insgesamt wohl ein sehr optimistischer Ausgang der ganzen Sache, aber nichts desto trotz ein interessanter Fall.

Während der Folge wurde viel Wert darauf gelegt, die kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Ländern aufzuzeigen. Wie so meist ist es "Bones" dabei gut gelungen, nicht allzu sehr auf die Klischees anzuspielen und daher eine gewisse Authentizität zu wahren. Und so stößt das Team auf ganz andere Hindernisse, als sie es in Washington getan hätten. Hier gibt es Sittenwächter, Hunde gelten als unrein, Alkohol ist illegal und es wird viel Wert auf die Einhaltung der Religion gelegt. Plötzlich sind die Amerikaner nicht mehr die Guten und so wird Booth in einer amüsanten Befragungsszene von seinem übersetzenden Kollegen als knochenbrechender FBI-Agent dargestellt.

Cam und Arastoo

Im Nachhinein betrachtet hatte Cam wohl wirklich allen Grund, sich um Arastoo Sorgen zu machen. Nach der dramatischen Anfangssequenz war es also kein Wunder, dass sie sich sofort bereit erklärt hat, sich auf eine Rettungsmission zu begeben.

Eine sehr starke Szene war der Moment, in dem Cam den Politiker vor versammelter Mannschaft zurecht gewiesen hat, als der Arastoos Lebensweise angezweifelt hat. Dazu war in vielerlei Hinsicht einiges an Mut nötig. Schließlich ist sie als Frau in einem fremden Land, in dem sie als Amerikanerin nicht allzu gern gesehen wird und das auch noch mehr oder weniger als eine Art Gefangene. Doch Cam wäre nicht Cam, wenn sie sich von sowas den Mund verbieten lassen würde. Das war wirklich eine tolle schauspielerische Leistung von Tamara Taylor.

Brennan und Booth

Nachdem Booths Spielsucht in den letzten Folgen eher unterschwellig als heimliche Anrufe seinerseits gezeigt wurde, geht es in dieser Folge einen zentralen Schritt weiter. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Brennan ihm auf die Schliche kommt, auch wenn es mich überrascht hat, dass es nicht nur eine Nachricht auf einem liegengelassenen Handy oder ähnliches, sondern gleich der Buchmacher vor der Haustür war.

Eine weitere Überraschung war es, dass Brennan sich mit der Sache an Aubrey gewandt hat und nicht an Angela. Aber wie sie auch schon selbst gesagt hat, hat Aubrey von Anfang an gewusst, dass der Undercover Einsatz keine gute Idee ist und hat auch sonst einfach mehr Vorwissen auf dem Gebiet. Und so wie es aussieht dürfte Aubrey wohl ein zentraler Charakter in der Storyline werden. Mal sehen, was sich dabei noch so entwickelt und ob die Gelegenheit genutzt wird, Aubrey weiter ins Team und in die "Bones"-Familie zu integrieren.

Was mir an der Storyline nicht gefallen hat, war die Konfrontation am Ende der Folge. Während der Anfang noch ganz plausibel und mitreißend gespielt war, kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, dass Booth es derart egal ist, dass ein Buchmacher bei ihm Zuhause geklingelt hat, noch dazu wenn Christine gerade da ist (die ganz nebenbei einige herrlich lustige Sprüche drauf hatte). Das Ganze sollte wohl noch einmal betonen, wie weit Booth schon wieder in der Sucht gefangen ist, aber so erscheint es einem doch etwas sehr out of character für Booth. Da kann ich Brennans Reaktion gut nachvollziehen, als sie ihn einfach rauswirft. Und doch ist es nicht leicht mit anzusehen.

Eine ähnliche Situation gab es schon zu Beginn der 9. Staffel in der Episode #9.01 Booth und Bones und das gebrochene Herz als Booth Brennans Heiratsantrag abgelehnt hat, nachdem Pelant mit Mord an Unschuldigen gedroht hatte und er seine Gründe vor Brennan geheim halten musste. Doch liegt hier auch gerade der große Unterschied. Damals war sich Brennan sicher, dass Booth ihr die Wahrheit gesagt hatte, als er meinte, gute Gründe zu haben. Jetzt weiß sie, dass er lügt und noch dazu keine edlen Motive dafür hat.

Nun bleibt abzuwarten, ob Booth von dieser drastischen Maßnahme wach gerüttelt wird, nachdem er sich bis jetzt ja scheinbar seines Problems nicht wirklich bewusst ist beziehungsweise es sich nicht eingestehen will.

Fazit

Abgesehen von einem Fall, aus dem man noch etwas mehr hätte herausholen können und gewissen Unstimmigkeiten was Booths Charakter anging, war das eine wirklich interessante und spannende Folge, in der es einiges an Zukunftspotential gibt.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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