Bewertung

Review: #10.10 Klare Worte

Die eher seicht vor sich hinschleichende zehnte Staffel konnte zwar mit #10.09 Entschuldigungen einen Riesenknaller landen, doch nach dieser sehr schönen Episode führt man uns in #10.10 Klare Worte wieder in die eher dröge Alltagswelt zurück. In jedem der einzelnen Handlungsstränge bekommen wir den Stress zu spüren, mit dem die Ärzte zu kämpfen haben, wodurch auch wir diese Episode als recht schwierig empfinden.

Bailey & Ben

Mit wachen Augen beobachten wir die plötzliche Veränderung in Baileys Verhalten und bisher bin ich noch nicht ganz schlau geworden, was die Ursache ihrer Störung betrifft. Hat es mit ihren Schuldgefühlen Webber gegenüber zu tun, fühlt sie sich zu oft von ihrem Mann getrennt oder hat sie noch immer Alpträume wegen ihrer Infektion (die immerhin drei Menschen das Leben kostete)? All das sind zwar gute Gründe, die sie zu dieser Reaktion treiben könnten, doch warum jetzt und warum äußert sich ihr Stress auf diese Weise? Bisher hatte man bei keinem der Ärzte das Gefühl, dass er Opfer einer psychischen Krankheit werden konnte, auch wenn sie alle in den letzten neun Staffeln schon mehr überstehen mussten, als so etwas im wahren Leben der Fall ist. Vielleicht bereitet mir diese Ungereimtheit aber auch nur deshalb Kopfzerbrechen, weil Bailey bisher immer als starke Frau auftrat und nun nichtmehr sie selbst zu sein scheint. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass nach der Einweihung von Derek und Owen durch Ben nun eine Besserung eintritt und man uns einen kleinen Wink gibt, wohin diese Entwicklung führen soll.

Cristina & Meredith

Der ewige Kleinkrieg geht in eine neue Runde, als Cristina Meredith den 3D-Drucker vor der Nase wegschnappt. Schon zuvor waren mir die ständigen Streitigkeiten der beiden ein Dorn im Auge, da die zerbröselnde Freundschaft sicherlich niemandem Spaß macht. Und dennoch treiben die Autoren es in jeder Episode noch einen Schritt weiter, wodurch man langsam mehr als genervt von diesen permanenten Anfeindungen ist. Der Sinn hinter dem Ganzen steht wirklich in den Sternen, da man seit nun fast zehn Jahren doch immer auf diese eine Freundschaft als eine Art Rettungsanker bauen konnte, ganz egal mit was für Schwierigkeiten man in Seattle sonst zu kämpfen hatte. Und nachdem man über die Jahre schon den ein oder anderen geliebten Charakter verabschieden musste, soll man nun auch dieser Freundschaft den Rücken zukehren? Wo auch immer uns dieser Weg hinführt, ich hoffe sehr, dass es (spätestens) zum Ende der Staffel eine Versöhnung zwischen den "Grey's Anatomy"-Urgesteinen gibt.

Von diesem Zwist lenken aber auch ein paar kleine Momente ab, da besonders Shane in letzter Zeit immer mehr in den Vordergrund rückt und nun einen Platz an Cristinas Seite gefunden hat. Auch das Tohuwabohu rund um Thanksgiving lockert die Stimmung ein wenig auf, sodass einige Szenen zu Stande kommen, bei denen man sich entspannt zurücklehnen kann.

Arizona & Callie

Bei dem Paar bricht ein neuer Lebensabschnitt an und da wundert es wohl niemanden, dass ihre Beziehung regelmäßig thematisiert wird und dabei Arizonas Affäre mit Leah ans Licht kommt. Diese Portion Ehrlichkeit tut den beiden sehr gut, auch wenn Callie dadurch sicherlich erneut einen tiefen Stich im Herzen verspürt. Doch da ich mir sehnlichst gewünscht habe, dass die zwei wieder zu einander finden, muss man den Autoren wohl in diesem Moment danken, da somit im Nachhinein kein weiterer Skandal um einen erneuten Betrug auf uns wartet. Auch in dieser Storyline fällt wieder auf, dass diese Episode mit viel Stress verbunden ist und man als Zuschauer nicht allzu oft durchatmen kann, da ja der nächste Gefühlsausbruch hinter jeder Ecke lauern könnte.

April & Stephanie

Die Hochzeit scheint in greifbare Nähe zu rücken, was wieder das Thema von Aprils und Jacksons Vergangenheit aufs Tablett bringt. Doch dieses Mal schmückt man die Gespräche mit einigen Schmunzlern, da bei Aprils Einladung von Stephanie wohl jedem kurz der Mund offen stand. Auch Stephanies doch etwas eigentümliche Patientin trug wesentlich zur Leichtigkeit dieser Episode bei.

Fazit

Auch wenn man nicht leugnen kann, dass das Drama zur Zeit die Oberhand über unsere geliebten Ärzte hat, sollten wir doch berücksichtigen, dass man jedes Mal wieder gefesselt vor dem Fernseher sitzt. Zwar sind mir die nun schon sehr lang anhaltenden Streitigkeiten keinesfalls lieb, aber die Intensität, mit der der Cast von "Grey's Anatomy" uns daran teilhaben lässt, beweist echtes Talent. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft wieder etwas mehr zu Lachen haben.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:

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