Bewertung

Review: #1.07 Tagebuch eines Getriebenen

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Being Human
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Nachdem wir letzte Woche Emily zurückbegrüßen durften, bekommen wir diesmal auch den Rest von Joshs Familie zu sehen und machen mit Aidan eine kleine Reise zurück in seine Vergangenheit. Und als so spannend wie das klingt, stellt es sich dann auch heraus.

Familien und andere Katastrophen

Dank des Vampirs, der Emily in der letzten Folge zusammengeschlagen hat, fährt Josh diesmal also notgedrungen mit ihr nach Hause. Das ist doch mal genau das, worauf wir gewartet haben, seitdem klar wurde, dass er seit seiner Verwandlung zum Werwolf keinen Kontakt mehr mit seinen Eltern hatte. Die Begegnung mit diesen stellt sich dann auch als wie erwartet skurril heraus. Vor allem Joshs Vater ist diese Folge einer der amüsanten Charaktere. Der arbeitet nämlich als Therapeut und schafft es deshalb auch nicht, seinen Job aus seinen Umgang mit anderen Menschen herauszuhalten, nicht einmal bei seiner Familie. Das erinnert stark an alle Psychologen-Klischees und auch hier wird dieses stereotypische Bild von John Maclaren großartig umgesetzt, wenn nicht sogar gekonnt auf die Schippe genommen. Joshs Mutter dagegen ist ziemlich blass dargestellt und so erfährt man auch nicht sonderlich viel über sie.

Desweiteren war es auch unglaublich amüsant, als Josh seine Familie überzeugen wollte, er schreibe an einer Graphic Novel, als sie eigentlich meinten, sein persönliches Werwolf-Tagebuch gefunden zu haben. Schließlich enthüllt er sein wahres Wesen dann aber doch, und obwohl seine Familie ihm nicht glaubt, wird deutlich, wie viel die Sippschaft Josh doch bedeutet und wie gern er wieder zu ihnen zurückkehren würde. Die Erkenntnis, dass er dies nicht kann, weil er sie sonst unnötig in Gefahr bringen würde, erreicht ihn erst relativ spät und auch nur durch Aidans Hilfe.

Wieso der nun eigentlich bei der Familie seines Mitbewohners auftaucht, ist mir noch immer komplett schleierhaft. Irgendwie habe ich hier das Gefühl, ein wichtiges Detail verpasst zu haben, aber sei es drum. Das macht doch jeder einmal – einfach losdüsen um die Familie seines Werwolf-Kumpels kennenzulernen. Doch mit Aidans Ankunft wird die Geschichte gleich noch ein wenig spannender. Durch irgendein Gewürz im Abendessen kann Aidan seine Fangzähne nicht mehr verstecken und zu allem Überfluss erscheint auch noch Marcus auf der Türschwelle. So kommt alles zum großen Showdown zwischen den beiden Vampiren und nach einer spektakulären Schlammschlacht verschwindet der feindliche Vampir wieder. Vermutlich wird das der Beginn einer Privatfehde, die Marcus von nun an gegen die Wohngemeinschaft führen wird, obwohl Oberboss Bishop noch immer bemüht ist, eine solche zu verbieten. Möglicherweise kann man aus dieser Idee also noch ein paar schöne Sachen herausholen, bisher konnte ich über den Zusammenstoß aber mehr lachen als alles andere. Doch zumindest bekommen wir auch wieder ein paar Fakten aus Aidans Vergangenheit gereicht. Er hatte vor seiner Verwandlung eine Familie und offenbar ist er als Vampir zu ihnen zurückgekehrt und hat sie dann ausversehen umgebracht. Wie traurig. Doch jetzt wird einem auch einiges über Aidan klar. Zum einen war Celine, deren Namen er auf der Brust tätowiert trägt, dann wahrscheinlich seine Frau und zum anderen erklärt der Vorfall auch, wieso er sich danach so sehr in das Vampir-sein gestürzt hat, dass er zu Beginn der Staffel einem noch so gefühlskalt erschien. Was auch noch interessant ist, ist der Punkt, wieso er nun dieses Leben aufgegeben hat. Erinnern wir uns an die Szene auf der Hochzeit, die er und Bishop sozusagen gegessen haben, in der er auf die einzige Überlebende trifft – ein kleines Mädchen. Klar, dass sie ihn an seinen Sohn erinnert haben muss. Rätsel gelöst.

Gefährliche Halbwahrheiten

Sallys Geschichte diesmal fand ich nur schwer zu ertragen. Nicht, weil sie so furchtbar inszeniert war, sondern weil ihr Ex-Verlobter Danny so ein manipulatives Ar… Miststück ist. Denn obwohl Sally ihrer Freundin Bridget endlich klar machen kann, dass ihr Verlobter sie getötet hat, dichtet er einfach die Geschichte um. Ich fand es wirklich schwer, Sally einfach nur dastehen und nichts tun zu können zu sehen, obwohl man genauso gut wie sie weiß, dass Danny alles andere als koscher ist. Möglicherweise war ihr Tod alles in allem wirklich nur ein Unfall, aber als ihr Verlobter sie als Geist beleidigt, hätte ich ihm am liebsten eine runtergehauen. Was soll ich sagen, ich fühle einfach zu sehr mit. Genauso unschön war auch der Moment, in dem Bridget Sally klar macht, sie habe sich nicht mehr in ihr Leben einzumischen und sie als Geist wieder nichts tun kann. Ich bezweifle zwar, dass sie sich auf lange Sicht daran hält, aber ein Schlag in die Magengrube muss das dennoch gewesen sein. Was wird Sally nun tun? Wird sie versuchen, einen anderen Weg zu finden, Bridget vor Danny zu warnen? Wird sie die Sache auf sich beruhen lassen? Oder wird sie, wie schon einmal angedeutet, zum großen, bösen Poltergeist mutieren?

Fazit

Die Geschichte um Aidan und Josh mochte ich sehr gern, vermutlich werden wir Joshs Familie nun aber nicht so bald wiedersehen. Ansonsten wurden viele Grundsteine für kommende Geschichten gelegt, weshalb die eine oder andere Entwicklung noch etwas fehl am Platz wirkt, da man das Gesamtbild noch nicht kennt. Vor allem Marcus' überausgeprägter Wille nach Rache erschien mir ein wenig dubios. Ansonsten war diese Folge wieder solide aufgebaut und hat mich gut unterhalten.

Luisa Schmidt – myFanbase

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