Bewertung

Review: #1.18 The Big Uneasy

Foto: Danielle Campbell, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Danielle Campbell, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Leider scheinen Julie Plec und ihr Autorenteam nicht nur bei "Vampire Diaries" durchzuhängen, auch bei "The Originals" zeichnet sich allmählich ab, dass den Serienschöpfern die Ideen ausgehen und sie dringend eine kreative Schaffenspause einlegen müssen.

"A thousand years of family drama, pride, guilt, envy. All built up like a powder keg. All you have to do is light a match."

Nachdem Rebekah ihre Brüder hinter sich gelassen hat, merkt man nun immer deutlicher, dass die Autoren nicht ganz wissen, in welche Richtung es nun mit Klaus und Elijah gehen soll. Bei Klaus wurde dies sehr schnell klar, da er sich völlig in sich zurückzog und sein Leben erst einmal nur aus malen und Genevieve bestand. Die kleine Affäre der beiden war ja zunächst noch recht unterhaltsam und ein Zeitvertreib für Klaus, mit dem ich mich gut abfinden konnte, aber wie das Ganze in #1.18 The Big Uneasy nun ausgelaufen ist, beweist eigentlich nur, dass die Autoren sich nicht allzu viele Gedanken über dieses kleine Intermezzo gemacht haben. Mir war gleich klar, dass Genevieve die Sache deutlich näher geht als Klaus und der Hybrid die mächtige Hexe an irgendeiner Stelle für sich einspannen will. Doch statt zielgerichtet einen Plan zu verfolgen, scheint Klaus sachte vor sich hinzuschwimmen, ganz nach dem Motto 'Morgen ist auch noch ein Tag'. Zu Beginn der Serie sah man viele gute Ansätze, die Charaktere weiterzuentwickeln und ganz besonders an Klaus neue Facetten aufzuzeigen. Damit ist nun jedoch erst mal Schluss, da einer der beiden verbliebenen Originals nur noch am Rand mit der Handlung in New Orleans zu tun hat. Man versucht zwar, hier und da das Interesse an Klaus' Plänen mit den Werwölfen zu schüren, das macht man aber so unbeholfen, dass ich daran in dieser Episode nicht den geringsten Spaß hatte.

Auch mit Elijahs Entwicklung bin ich nicht zufrieden. Obwohl er sich kurzzeitig zum Quasi-Anführer herauf schwingt, schwebt er nun in der Luft. Seine Allianzen mit den verschiedenen Parteien in New Orleans sind wahnsinnig bröcklig und nach Marcels Eingreifen auf dem Fest der Hexen, scheinen sich die Vampire von ihm loszusagen. Das Gleiche gilt für die Hexen, die nach Genevieves Konfrontation mit Klaus nun sicherlich auch wieder einen anderen Ton anschlagen. Die Werwölfe stehen wenn überhaupt hinter Klaus und Hayley, womit sich zusammenfassen lässt, dass Elijah rein gar nichts bleibt. Da hilft auch seine schwungvolle Rede Klaus gegenüber nichts, in der er betont, sich von nun an zu nehmen, wonach es ihm verlangt. Denn bereits als er im Lager der Werwölfe auftaucht und man annimmt, dass er endlich einen Schritt auf Hayley zugeht, zieht er wieder den Schwanz ein. Es ist nicht so, dass ich Elijahs noble Seite nicht zu schätzen weiß, da ich es eigentlich immer sehr begrüßt habe, dass er auch die Interessen von anderen vor seine eigenen stellen kann. Doch genau dieser Charakterzug spitzt sich nun immer weiter zu und fängt ihn in einem Strudel, der nichts Gutes verheißen lässt.

Um von den beiden Brüdern abzulenken, geht man auch ein wenig auf Marcel ein, der sich immer noch versteckt. Leider legt man den Schwerpunkt aber nicht auf die Freundschaft zwischen ihm und dem treuen Thierry, sondern arbeitet krampfhaft an einem Racheplan. Schon allein das zeugt von Einfallslosigkeit, doch als Thierry dann auch noch getötet wird, war mir der Unsinn wirklich zu viel. Ähnlich wie bei den Hexen forciert man ein erneutes Aufeinanderprallen und geht dazu nur allzu gern über Leichen.

"If there's one thing I'm good at, it's putting people in their place."

Über die Laufzeit der Serie wurden immer mehr Hexen eingeführt und daher überrascht es mich nicht, dass ihnen auch immer mehr Spielzeit gewidmet wird. Leider können sie mich bisher aber nicht in ihren Bann ziehen, da auch bei den Hexen zu viel Unordnung in den Köpfen der Autoren zu herrschen scheint und sich diese deutlich auf die Geschichte auswirkt. Nach ihrer Rückkehr ist Davina nun noch ein kleines Mädchen, obwohl es längst an der Zeit ist, dass sie ihren Mut wiederfindet. Wenigstens stellt man ihr Josh als emotionale Stütze zur Seite, da es sonst wohl Ewigkeiten dauern würde, bis man aus ihr wieder etwas Selbstbewusstsein herausquetscht.

Im Gegenzug wird Monique, die ich nach ihrer Auferstehung noch recht vielversprechend fand, immer zickiger, hochnäsiger und unsympathischer. Ihrer ehemals besten Freundin zeigt sie bei jeder Gelegenheit die kalte Schulter und dass nur, weil Davina aus Angst einen Weg eingeschlagen hat, der ihr Leben etwas verlängerte. Hier sollte Genevieve eigentlich eine Vorbildfunktion einnehmen, da sie uns in letzter Zeit als die einzige verbliebene erwachsene Hexe gezeigt wurde. Sie führt einen Haufen Kinder an und da sie lange Zeit zu den Ältesten gehörte, hätte ich mir von ihr etwas mehr Verstand erhofft. Viel zu planlos versucht sie, an Esthers Buch heranzukommen und krönt diese Unkoordiniertheit dann damit, dass sie Davina eine Lektion erteilen will. Diese fiesen kleinen Seitenhiebe zeugen von Eifersucht und Rache. Wenn man sich vor Augen hält, dass dieser Frau nichts Besseres einfällt, um die Hexen wieder zu alter Macht zu führen, kann man eigentlich nur noch Mitleid haben.

Als wäre das Sticheln unter den Hexen nicht schon einfallslos genug, tut man uns in dieser Episode eine Pseudo-Exorzismus-Nummer an, als Monique nun unter fiesen Verrenkungen und mit tiefer Stimme mit den Ältesten kommuniziert. Auch die Idee, die Hexen nun auf das Baby loszulassen, ist nicht sonderlich einfallsreich, da Celeste ja schon vor längerer Zeit voraussagte, dass das Baby nichts Gutes mit sich bringen wird. Doch um eine erneute Konfrontation zwischen den Parteien heraufzubeschwören ist dies wohl das beste Druckmittel, das den Autoren einfällt.

Fazit

Mit dieser Episode legt "The Originals" eine Bruchlandung hin, wie sie im Buche steht. Man macht fast alles falsch was geht und gibt den Charakteren keine Gelegenheit, sich zu entfalten. Außerdem legt es man akribisch darauf an, den Frieden in der Stadt zu zerstören. Bis auf die Freundschaft zwischen Davina und Josh konnte keiner der Charaktere etwas Positives aus dieser Episode mitnehmen und ich bin sehr enttäuscht, dass sie Autoren dies zulassen.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "The Originals" ansehen:


Vorherige Review:
#1.17 Der Friedensvertrag
Alle ReviewsNächste Review:
#1.19 Unerschrocken in den Tod

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Originals" über die Folge #1.18 The Big Uneasy diskutieren.