RingCon 2013 - Game of Thrones
Daniel Portman, Finn Jones, Gethin Anthony & Gemma Whelan
Die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Loras und Renly in der Serie deutlich gezeigt wird, während in den Büchern höchstens Andeutungen gemacht werden, die die Interpretation einer homosexuellen Beziehung zulassen, empfanden Finn und Gethin ebenso wie die Fans. Sie wussten allerdings beide vor dem Lesen, dass sie in der Serie schwule Charaktere spielen würden, daher lasen sie die Stellen im Buch bereits unter diesem Einfluss. Finn allerdings wusste vor dem Vorsprechen nicht, dass Loras schwul ist, Gethin hingegen wusste es bei Renly. Der witzigste Moment beim gemeinsamen Spiel, meinte Gethin, war der Moment, als Finn die messerscharfe Rasierklinge in die Hand bekam und ihnen gesagt wurde, dass er diese auf Gethins Brust zur Anwendung bringen sollte. Finn muss echtes Muffensausen bekommen haben. Auf die übliche Frage nach dem Lieblingshaus, antwortete Gethin mit "Baratheon obviously!", woraufhin Finn meinte: "Baratheon is so season2!"
Auf meine Frage danach, was Loras und Renly getan hätten, wenn sie bei der Red Wedding anwesend gewesen wären, quietschte Finn erneut los wie ein sterbender Seehund, aber Gethin holte ihn wieder ein wenig auf den Teppich, indem er sagte, Loras hätte sich sicher in den Kampf gestürzt. Finn war derselben Meinung, Loras hätte seiner Meinung definitiv für Robb Stark gekämpft, schließlich war der sexy im Gegensatz zum alten Frey. Gethin – erneut die Stimme der Vernunft – erinnerte an eine Szene von Renly, in der dieser zu Catelyn Stark sagte, dass er und Robb eine Allianz bilden sollten, daher war auch er der Meinung, Renly wäre auf Robbs Seite gewesen, wenn er auch wohl eher bissl abseits geblieben wäre. Finn fand die Szene brillant, wusste aber vorher, was passiert. Gethin wusste nicht, was mit Catelyn geschehen würde, und sprang brüllend vom Sofa, als ihr Moment kam.
Gethin war meistens derjenige, der ernsthaft antwortete, womit er Finn aber oft auch anregte, seine ernsthafte Antwort auch noch hinterher zu schieben. Aber wem kann man schon verübeln, den Spaßfaktor am frühen Morgen derart hochzutreiben, gerade wenn diese beiden sich auch noch darauf einlassen, die Rasierszene ihrer Charaktere nachzustellen. Gethin allerdings war froh, dass sein Brusthaar gerade nachgewachsen war, und Finn bot sich eh sofort an, sein Hemd zu öffnen, um Gethin das eine Brusthaar zupfen zu lassen, das er besaß. Die Chemie zwischen diesen beiden Darstellern war jedenfalls so gut, dass man sich nur wünschen kann, man hätte mehr von ihnen auf dem Bildschirm gesehen. Und sie gaben auch noch zum Besten, wie sie diese Chemie aufgebaut haben. Bevor sie nämlich ein Liebespaar auf der Leinwand spielten, schauten sie zum Kennenlernen erstmal gemeinsam ein Fußballspiel an, um locker zu werden. Die Liebesszenen letztlich zu spielen, fiel ihnen, wie sie erklärten, nicht schwerer, als jede andere intime Beziehung, die sie bisher zu spielen hatten. Beide sagten, sie hätten keine wirklichen Tabus als Schauspieler, solange etwas Teil eines guten Gesamtwerkes sei, würden sie mitmachen. Auch finden beide, dass die homosexuelle Beziehung von Loras und Renly respektvoll und gut dargestellt sei. Es bedurfte zwischen ihnen keiner expliziteren Sexszene, denn sie waren ein Paar, deren Gefühle, Intimität und Dialoge zählten, und weniger reine Sexpartner, denen es nur ums körperliche Vergnügen ging.
Insgesamt war das Panel der beiden eine perfekte Mischung aus Spaß und interessanten Antworten, wobei Finn meistens einen Knaller nach dem anderen brachte – zwischendurch spielte er beispielsweise eine lebendige Jukebox, die Songs wie "Sex Machine" zum Besten gab - worauf selbst Gethin irgendwann zwischen Erstaunen und Fassungslosigkeit fragte "How do you come up with that stuff?"
Das Gruppenpanel der vier "Game of Thrones"-Darsteller gemeinsam bildete am Sonntag schließlich den Höhepunkt. Dort brannten sie einfach ein Feuerwerk an guter Laune ab. Sie stellten in verteilten Rollen Renlys Todesszene nach: Gemma mimte auf einem Stuhl stehend Brienne, Daniel war Catelyn Stark und Finn war der sich den Nagellack trocken pustende Loras, während Gethin sich vom Schatten erstechen ließ. Aber nicht nur das, aufgrund des Temperaments, das mit ihnen besonders hinsichtlich sexueller Anspielungen durchging, mussten sie zwischenzeitlich sogar von Master of Ceremonies Mark Ferguson zur Ordnung gerufen werden, bevor es dann direkt zum nächsten Höhepunkt weiterging, indem Gethin auf das afrikanische Tanzritual angesprochen wurde, das in seinem Imdb-Eintrag vermerkt wurde. Finn sprang sofort auf, zog seinen Stuhl zur Seite und Daniel und Gemma taten es ihm nach, so dass Gethin nichts anderes blieb, als irgendwas vorzuführen, obwohl er betonte, dass der afrikanische Tanzworkshop 15 Jahre zurückläge und dieser Eintrag bei Imdb total übertrieben sei. Dennoch ließ er sich nicht lumpen und regte alle zu einer kleinen Step-Nummer an, was großen Spaß auslöste, so dass er hinterher dankbar bemerkte, wie froh er sei, sich so aus der Affäre gezogen zu haben. Als dann noch die Bitte folgte, gemeinsam die "Game of Thrones"-Melodie zu summen (Soundclip unten), waren die vier auch sofort bei der Sache und sorgten für größte Erheiterung und Begeisterung. Das Panel endete nicht umsonst in Standing Ovations, es war wirklich phantastische Unterhaltung was die jungen Darsteller da geboten haben und das Schönste dabei war einfach zu erleben, wie viel Spaß sie selber haben und wie sehr sie aufs Publikum eingingen. Zuletzt drehten sie sogar die ein oder andere Ehrenrunde durch den Saal.
Das anschließende Kiwi-Panel war das Beste, das ich in mehreren Jahren RingCon je erlebt habe und das aufgrund der teilnahmefreudigen Gäste. Craig Parker, Lori Dungey und Mark Ferguson sind jedes Jahr phantastisch, aber als sie dieses Jahr nicht nur einige Mitglieder von Team Starkid mit auf die Bühne brachten, sondern auch noch Daniel Portman und Rupert Young zum Mitmachen auf die Bühne stürzten, ging anhaltender brausender Jubel durchs Publikum. Zum Abschied erschien Finn im Drachenkostüm auf der Bühne und Gethin hatte mehrere Sätze auf Deutsch einstudiert, und den Worten aller vier war zweifelsfrei zu entnehmen, dass die RingCon für sie ein absolut herausragendes Erlebnis war.
Nicole Oebel - myFanbase
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