The Last of Us - Review
#2.05 Fühl ihre Liebe

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Wenn wir uns auf eine Sache einigen können, dann wahrscheinlich darauf, dass Folge 5 einfach viel zu schnell vorbei war. Wie auch der Song, den Ellie (Bella Ramsey) zu Beginn anstimmt. Für Spieler muss ich an dieser Stelle wahrscheinlich nicht mehr dazu sagen, da kann man schon ein Tränchen verdrücken. Für alle Serien-Fans: ich glaube, ihr werdet es schon sehr bald auch verstehen.

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Isabela Merced, The Last of Us
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Aber zurück zur Folge, auch wenn sie bisher die kürzeste dieser Staffel war, überschlagen sich die Ereignisse. Ich hatte es letzte Woche schon angedeutet und da sind sie auch schon, die Sporen. Zumindest deshalb war es gut, dass Ellie an dieser Stelle im Krankenhaus ohne Dina (Isabela Merced) unterwegs war. In jeder anderen Hinsicht macht es das aber nur noch schlimmer. Ich kann nicht genau beschreiben, wie es die Serie schafft, aber obwohl ich weiß, was an Tag 2 in Seattle passiert, fiebere ich doch jedes Mal mit. Ich habe Angst vor den Stalkern, um die Charaktere und bibbere jedes Mal, wenn sie auf Gegner treffen. Dass Ellie, Dina und nun auch Jesse (Young Mazino) direkt auf die Scars bzw. Seraphiten treffen, macht das Ganze nicht unbedingt angenehmer. Alleine die Pfiffe versetzen mich zurück ins Spiel und jagen mir eiskalte Schauer über den Rücken. Die Serie schafft es da, die Beklemmung, die dieser Abschnitt im Spiel auslöst, sehr gut in die Adaption zu übertragen.

Auch an dieser Stelle weichen die Creators der Serie aber wieder von der zeitlichen Abfolge und der ein oder anderen Rollenverteilung ab. Um nicht zu viel vorwegzunehmen möchte ich nicht zu genau darauf eingehen, es sei nur gesagt, dass Ellie an Tag 2 in der Vorlage direkt alleine loszieht, da Dina dort deutlich mehr unter ihrer Schwangerschaftsübelkeit leidet.

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Ich erwähnte ja bereits, dass die Stimmung im Spiel zu diesem Zeitpunkt, aber auch allgemein schon in Seattle, eine andere ist. Sie wirkt beklemmender und düsterer, Episode 5 geht nun einen Schritt in genau diese Richtung. Und mir hat ein kleiner Ausschnitt im roten Licht aus der Vorschau gereicht, um genau zu wissen, was hier passieren wird.

Wahrhaben wollte ich es trotzdem nicht. Es wird noch einige Male in diesen Reviews Erwähnung finden und dennoch muss ich auch an dieser Stelle betonen: Im Original haben wir uns an dieser Stelle schon stundenlang durch Seattle und durch das Krankenhaus geschlichen und gekämpft, bis wir Nora (Tati Gabrielle) überhaupt erreichen.

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Tati Gabrielle, The Last of Us
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Und wir wissen immer noch nichts über Abby (Kaitlyn Dever) und auch Nora kommt hier nicht dazu, Ellie Details zu Joels (Pedro Pascal) Taten zu geben. Und wir wissen auch nicht, ob Ellie darüber Bescheid weiß oder nicht.

Wir sind dabei auch diejenigen, die den Knopf drücken und Noras Schreie hören, die Kamera bleibt dabei die ganze Zeit auf Ellie. Ja, wir waren bereit, uns durch Seattle zu kämpfen, um Joel zu rächen, wir spüren immer noch den Hass auf Abby, genau das hier war der Plan. Richtig fühlt es sich aber keineswegs an. Spätestens an dieser Stelle hatte ich als Spielerin das Gefühl, dass das hier zu weit geht. Ist es das hier alles wirklich wert? Im Vergleich dazu verblasst der Hass und der Wunsch, mit Ellie und Dina einfach zurück nach Jackson zu kehren und all das hinter sich zu lassen, wird langsam immer größer.

Wie schön war es da an dieser Stelle, Joel wiederzusehen, der wie ein kleiner Sonnenstrahl durch die Wolken von Seattle bricht. Ich kann die nächste Folge kaum erwarten.

Fazit

Folge 5 knüpft da an, wo die letzte Episode aufhört, und schafft es, die Spannung selbst für Fans der Vorlage hochzuhalten. Wieder wird etwas an der zeitlichen Abfolge und einigen Details geschraubt, das tut der Folge jedoch keinen Abbruch. Auch das environmental Storytelling wird hier wieder clever eingebaut und braucht keine Worte, um aufmerksamen Zuschauenden eine Geschichte zu erzählen, wenn auch nur mit einer verschwommenen Silhouette. Ellie scheint dabei in Joels Fußstapfen zu treten, sei es bei der Entscheidung, sich für Dina zu opfern oder auch aus Nora die Information zu bekommen, die sie braucht. Ob sie aber wirklich auch so damit umgehen kann wie Joel? Bei all dem merken wir deutlich, dass die Dunkelheit um Ellie zunimmt, ihre Obsession mit Rache ist da sogar stärker als ihr Beschützerinstinkt gegenüber Dina. Alles driftet in eine Richtung ab, die sich alles andere als gut anfühlt. Da kommt noch eine Menge auf uns zu.

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#2.01 | #2.02 | #2.03 | #2.04 | #2.05 | #2.06 | #2.07

Die Serie "The Last of Us" ansehen:

Sophie F. - myFanbase

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