Shifting Gears - Review, Staffel 1

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Ich bin ja immer irgendwie auf der Suche nach guten Comedyserien, weil ich finde, dass Lachen extrem wichtig ist. Diesmal bin ich über eine Serie gestolpert, bei der mir allerdings nur ein Part des Hauptcasts gefallen hat. Kat Dennings wieder in einer solchen Rolle zu sehen, war schon ausreichend, dass ich einmal reinschauen wollte. Ein bisschen Bedenken hatte ich wegen Tim Allen, da er mir bisher nur in der "Santa Claus"-Reihe gefiel. Ob er mir auch als Witwer, Vater und Großvater gefallen hat, erfahrt ihr jetzt.

Foto: Shifting Gears - Copyright: 2025 Disney. All rights reserved.
Shifting Gears
© 2025 Disney. All rights reserved.

Oftmals ist eine Vater-Tochter-Beziehung schwierig, weil sie so unterschiedlich sind und daher immer wieder von Konflikten bestimmt wird, die nur von der jeweiligen Mutter der Tochter bzw. der Ehefrau des Vaters geschlichtet werden kann. Die neue ABC-Serie "Shifting Gears" konzentriert sich genau darauf. Im Zentrum steht Matt Parker (Allen), der eine Werkstatt für Oldtimer betreibt und der kürzlich seine Frau verloren hat. Durch den Tod seiner Frau hat sich die Beziehung zu seiner Tochter Riley Parker (Dennings) noch weiter verschlechtert hat und der Kontakt ist völlig abgebrochen. Riley taucht allerdings mit ihren beiden Kids Carter (Maxwell Simkins) und Georgia (Barrett Margolis) bei ihrem Vater auf, als ihre Ehe mit Bassist Jimmy (Lucas Neff) in Scherben liegt. Mit den Charakterzügen der beiden prallen in vielerlei Hinsicht Welten aufeinander, die sie aber erst einmal nicht wahrhaben wollen. Genau das macht die Serie für mich so interessant. Bei Comedyserien vermisse ich seit einiger Zeit diesen beißenden und manchmal ironisch-sarkastischen Humor, weil man sich mehr darauf konzentriert, woke zu sein. Das soll nicht heißen, dass ich das verachte oder schlecht machen möchte. Ich finde nur, dass bei Comedyserien der Humor ruhig etwas derber sein darf, indem man auch gesellschaftliche Themen etwas in die Mangel nimmt und das Publikum direkt mit der Nase draufstößt.

"Shifting Gears" schafft es mit dem älteren Matt und seinen gesellschaftlichen (festgefahrenen) Vorstellungen in meinen Augen ganz wunderbar, einen Kontrast zu Tochter Riley zu bieten. Man bemerkt zwar schon in den ersten Minuten des Piloten, dass sie einige Charakterzüge ihres Vaters hat, aber sie ist auch zweifache Mutter, die sich auf ihre Kinder konzentrieren muss und deswegen auch ihre Ansichten zurückschrauben muss. Dass sie damit immer mal wieder in Diskussionen kommen, ist ganz logisch und macht es auch amüsanter. Matt hat zwar die neueste Technik, mit der sich sogar auskennt, aber seine Vorstellungen von Kindererziehung sind noch aus einer anderen Generation. Genau das ist es, was mir oftmals ein Lachen entlockt hat und in meinen Augen wie aus dem Leben gegriffen ist, wenn zwei unterschiedliche Generationen mit gleichen Charakterzügen, die man aber nicht wahrhaben will, aufeinandertreffen.

Foto: Shifting Gears - Copyright: 2024 Disney. All rights reserved.; Disney/Justin Stephens
Shifting Gears
© 2024 Disney. All rights reserved.; Disney/Justin Stephens

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich besonders Rileys Kinder teilweise als Stereotypen empfunden habe. Carter ist der typische Teenager, der sich zwar einbildet, viel zu wissen und clever zu sein. In Wahrheit ist das allerdings seine kleine Schwester Georgia. Ein bisschen altklug, es wirkt aber nicht nervig, sondern süß und cool. Carter ist etwas das Problemkind. Wobei das vielleicht die falsche Bezeichnung dafür ist. Carter ist wie gesagt der typische Teenager, bei dem man aber auch die Schwierigkeiten der heutigen Generation ansprechen will. So erfahren wir recht schnell, dass er Lernschwierigkeiten hat und lediglich mehr Zeit in der Schule braucht. Wichtiges Thema, was bei Matt aber erst einmal nur auf Gegenwind stößt und auch irgendwie ins Lächerliche gezogen wird, da er nicht glaubt, dass Carter nicht mehr Zeit in der Schule braucht. Eigentlich fand ich es gar nicht so schlecht, dass er ihm vorgeschlagen hat, Karteikarten zum Lernen zu benutzen. Carter hat es allerdings anders verstanden und sie beim Test in der Schule benutzt und ist natürlich erwischt worden. Ich fand es im Nachhinein schade, dass man diese Thematik nur so kurz angeschnitten hat. Es wäre sicherlich interessant gewesen, ob sich Carter mit Matts Methode verbessert hätte oder nicht.

Ein Thema der heutigen Gesellschaft ist es auch, dass es ältere Väter gibt, womit man Matt des Öfteren mal hochnimmt und auch hier konnte mir ein Grinsen entlockt werden. Matt mag zwar vielleicht nicht der Vater von Rileys Kindern sein, aber mit seinen Enkelkindern hat er offensichtlich die Chance, die Fehler aus der Vergangenheit wettzumachen und das erkennt auch Carter. Matt ist in seinen Augen mehr ein Vater als sein eigener Vater Jimmy.

In den ersten Episoden dieser zehnteiligen Staffel hören wir immer nur über Jimmy. Auf der einen Seite ist da Matt, der ohnehin keine gute Meinung über ihn hat und auf der anderen Seite haben wir Riley, die die Scheidung von ihm und allgemein ein besseres Leben für ihre Kinder will, aber eben auch, dass sie nach wie vor will, dass ihre Kinder eine Beziehung zu ihrem Vater haben. Wir lernen Jimmy kennen und ich muss sagen, dass ich Matts Meinung über ihn durchaus verstehen kann. Jimmy ist Vollblutmusiker, der seinen Traum verwirklichen will, was man ihm nicht verdenken kann. Sein Auftreten zeigt aber auch, dass er ganz und gar nicht die geistige Reife hat, sich um seine Kinder zu kümmern bzw. sie an erste Stelle zu setzen. Ganz im Gegensatz zu Matts Mitarbeiter Stitch (Daryl Mitchell), der eine tolle coole und lässige Art hat, mit seiner körperlichen Einschränkung umzugehen. Und dann ist da noch Gabriel (Seann William Scott), der schon mit Riley zur Schule gegangen ist und schon seit seinem 15. Lebensjahr bei Matt arbeitet. Die beiden unterstützen Carter bei seinen Problemen und Fragen in der Pubertät und auch wenn die beiden mit Riley Szenen haben, bemerkt man recht schnell, dass sie immer mehr zusammenwachsen und auch Gabriel der potenzielle Love Interest ist. Obwohl diese Staffel lediglich zehn Episoden hat und man hier und da einen Stolperstein hat, ist es offensichtlich, dass Riley in dieser kurzen Zeit einen Reifeprozess durchmacht und ich freue mich schon jetzt, wenn man diesen in der zweiten Staffel mehr und mehr erkunden wird, besonders, wenn man die Szenen in der letzten Episode noch einmal Revue passieren lässt.

Foto: Nancy Travis, Shifting Gears - Copyright: 2025 Disney. All rights reserved.; Disney/Raymond Liu
Nancy Travis, Shifting Gears
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Matt hat auch einen gewissen Reifeprozess durchgemacht, auch wenn er seine festgefahrenen Ansichten über gewisse Themen nie ganz ablegen wird, aber er ist definitiv auf einem guten Weg. So sehr mir die Szenen zwischen Matt und Eve (Jenna Elfman), die das Tanzstudio gegenüber betreibt, auch gefallen, würde ich mir wünschen, in der zweiten Staffel Charlotte (Nancy Travis) wiederzusehen. Sie ist schon länger Witwe und hat auch ihre Trauer schon bewältigt, weswegen sie auch Matt einiges voraus ist. Dennoch ist sie charakterlich etwa wie Matt veranlagt und zieht ihn auch immer ein bisschen damit auf. Leider habe ich "Last Man Standing" noch nicht wirklich geschaut, aber ich muss zugeben, dass Tim Allen und Nancy Travis eine wahnsinnig tolle Chemie miteinander haben, die man unbedingt weiter ausbauen sollte.

Fazit

In meinen Augen hat "Shifting Gears" zurecht von ABC eine zweite Staffel bekommen. Es mag sein, dass der Humor für manche nicht mehr so zeitgemäß ist, aber ich fand ihn sehr passend für die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Matt und Riley. Diese sind nicht gerade zimperlich miteinander umgegangen und dennoch finden sie immer mehr Zugang zueinander und ich hoffe, dass daraus noch mehr entstehen wird.

Die Serie "Shifting Gears" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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