Revenge - Review
#4.23 Two Graves (8/9)

Alle (guten) Dinge kommen früher oder später zu einem Endpunkt und so hat auch die Rache in den Hamptons nach vier Staffeln ihr Ende erreicht.
"When I was a little girl the delineation between good and evil was as clear as night and day. But as life grows complicated that line blurs and we learn to justify our actions when we believe we've crossed it. If we aren't careful, those choices can fill us with darkness leaving us destined to never see light again."
Wie jede Serie hatte auch "Revenge" seine Höhen und Tiefen, konnte oft genug mit Überraschungen und Twists aufwarten und strapazierte das ein oder andere Mal auch unsere Nerven. Im Finale gibt es schließlich noch einmal einen großen Showdown zwischen den Erzrivalinnen Amanda/Emily, welche in dieser Review nun Emanda genannt werden soll, und Victoria. Bevor wir jedoch auf eben diese letzte Konfrontation zu sprechen kommen, musste Emanda natürlich zunächst einmal aus dem Gefängnis ausbrechen. Es war von vorne herein klar, dass sie einen Plan verfolgt, nachdem sie sich selbst vor Gericht am Mord an Victoria Grayson schuldig erklärt hat. Toll, dass Emanda und Nolan ein letztes Mal eine verrückte, waghalsige Aktion starten konnten und er Emanda aus dem Gefängnis befreite. Ein wunderbares Déjà-Vu war es schließlich auch, dass Nolan derjenige war, welcher Emanda vor dem Gefängnis abholte – wir erinnern uns an die Pilotepisode.
Bens unerwarteter Tod in der vorherigen Folge führte Emanda und Jack dann auch zum richtigen Ort, wo sie Beweismittel fanden, dass Ben tatsächlich ermordet wurde, weil er Emanda schließlich doch noch helfen wollte. Gleichzeitig erfahren wir einen letzten, großen Schocker aus Victorias Mund: sie hat ihre eigene Mutter in die Luft gesprengt, um ihren Tod vorzutäuschen und Emanda dafür büßen zu lassen. Diese Frau hat es echt in sich! Äußerst bizarr war ebenso, dass sie ihr eigenes Begräbnis besuchte, nur um dann einsehen zu müssen, dass nicht einmal ihre eigenen Kinder Wert darauf legen, sich von ihr zu verabschieden (wen wundert es auch?). Zu Victorias Verteidigung lässt sich sagen, dass ihre Mutter, wie sie selbst, ein Monster war, welche stets ihre eigenen Interessen und Vorteile vor alles andere stellte und Victoria dadurch sehr viele Verletzungen zuzog. So müssen dennoch beide damit leben, dass sie am Ende niemanden mehr haben, der an ihrer Seite steht – gut, in Victorias Fall wäre das vielleicht noch Margaux.
"Someone once told me it's our decisions that define who we are. Well, you've got a decision to make."
Diese hat sich im Verlauf dieser Staffel sehr unbeliebt gemacht und so stimmte es mich auch nicht milder, als sich Margaux schlussendlich der Polizei stellte, um ihre Seele zu retten. Gefallen hat mir hierbei lediglich, dass Nolan, nachdem Jack durch Margauxs Killer-Frau schwer verletzt im Krankenhaus lag, entschied, sie auf seine ganz spezielle Art und Weise fertig zu machen. Er hat in den vergangenen vier Jahren sehr viel erlebt, durchgemacht, aber auch dazugelernt, sodass es fast schon eine Leichtigkeit für ihn war, Margaux zu belehren beziehungsweise zu bestrafen.
Ohnehin kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum Margaux eine blinde, grenzenlose Loyalität zu Victoria pflegte, wenn sie doch besonders von Daniel hätte wissen müssen, was Victoria sich schon alles geleistet hat. Zumindest hat dies am Ende Louise eingesehen, welche sogar noch nützlich für Emanda und Nolan war, indem sie ihnen Victorias Versteck verraten hat und die richtige Seite wählte.
"Unlike you, I've never killed anybody. I believe that the people who hurt my family deserve to live in agony. They pay with their lives, but you, you are the one exception. For you, death is my only true revenge." – "I died long before you were born. This is just a formality. Are you ready now?" - "More than you know."
Durch Louises Entscheidung doch zu ihren wahren Freunden, nämlich Emanda und Nolan zu stehen, fand Emanda schließlich Victoria und es kam zu ihrem großen Showdown – wie sollte es auch anders sein. Ich hatte bereits geahnt, dass es nicht Emanda sein würde, welche die Kugel auf Victoria abfeuert, ich wusste allerdings nicht, wer es sein könnte. Eigentlich macht es Sinn, dass David derjenige sein würde, welcher Victoria am Schluss tötet, hat im Grunde genommen alles mit ihrer Affäre begonnen. Zudem hat Emanda, wie sie richtig sagte, noch keinen einzigen Menschen umgebracht und David wollte dies nicht zerstören, sodass er den Mord und damit die ultimative Rache für sie übernahm. Er hat ohnehin nichts mehr zu verlieren und durch seine Krankheit sind Jahre im Gefängnis sowieso nichts wert. Eine starke, wenn auch verschrobene Liebeserklärung von einem Vater an seine Tochter, welche in dieser Form anders gar nicht hätte sein können und sehr gut funktioniert hat.
Seit bekannt wurde, dass David an Krebs leidet, wusste ich bereits, dass er spätestens im Finale sterben wird. So machte schließlich auch der Titel des Finales "zwei Gräber" Sinn, denn nun liegt nicht nur Victoria, sondern auch David unter der Erde. Wie Emanda bereits in der Pilotepisode sagte, fordert Rache, laut Confucius, stets zwei Gräber. Durch die Liebe und Aufopferung ihres Vaters wurde Emanda aber verschont ("Upon embarking upon a path of revenge, Confucius warns that one should dig two graves. Confucius was right. The second of the two graves was meant for me. I was only saved by my father's infinite love."). Besonders schön war noch der letzte gemeinsame Moment zwischen Vater und Tochter, in welchem David Emanda noch einmal daran erinnerte, dass er sie unendlich mal unendlich liebt ("Infinity times infinity") und sie gemeinsam auf der Veranda die letzten Augenblicke im Leben von David genießen durften.
"I consider myself lucky. Most morality tales don't have a happy ending. For some reason karma saw fit to spare me. But not without leaving deeply etched wounds."
Schlussendlich bekommt Emanda sogar ihr eigenes, kleines Happy End, welches nicht nur daraus besteht, Victoria unter der Erde zu wissen. Zugegebenermaßen bin ich doch ein wenig überrascht, dass Emanda tatsächlich in den Sonnenuntergang reitet, oder vielmehr segelt. Mich hätte es ehrlich gesagt keineswegs gestört, wenn sie nicht glücklich verheiratet wäre und ihr Leben einem Bilderbuch ähnelt (etwas übertrieben ausgedrückt), da dies in meinen Augen eigentlich gar nicht so sehr zum Ton und der generellen Stimmung der Serie passt. Ich bin und war nie ein großer Jack-Emanda-Fan, habe ich zwischen den beiden einfach nie diese Chemie einer großen Liebe gesehen/gespürt. Zudem ergibt sich für mich das Problem, dass man eine Beziehung der beiden zu lange herausgezögert hat, sodass ihre rasche Vereinigung in der Finalfolge zu banal wirkt beziehungsweise hat man den Eindruck, man musste die beiden aufgrund des Serienendes einfach noch schnell zusammenbringen. Hätten die beiden bereits während der vierten Staffel zueinander gefunden (womit ich mich auch abfinden hätte können), würde die Hochzeit, zumindest für mich, auch noch mehr bedeuten, als lediglich die Realisation einer Kindheitserinnerung. Denn nur, weil man schon immer eine spezielle Verbindung zueinander gehabt hat, was Emanda und Jack auch tatsächlich haben, heißt das noch lange nicht, dass man füreinander geschaffen ist und heiraten muss…
Nichtsdestotrotz wurde die Hochzeit schön gemacht und der Bonus, dass Emanda Jack einen kleinen Golden-Retrieverwelpen schenkt, ist eine tolle Geste und erinnert vor allem an die erste Staffel und ihr (Wieder-)Kennenlernen. Generell waren die kleinen Anspielungen auf die Vergangenheit und vorherige Staffeln ein Genuss für jeden Langzeitfan der Serie. Ebenfalls ein Highlight für sich war, dass Emanda und Nolan eine letzte Szene zusammen haben durften. Ihr Gespräch, was Nolan nun, da die Rache vollendet ist, mit seinem Leben anfangen soll, war sehr amüsant und zeigte noch einmal die tiefe Freundschaft zwischen Emanda und Nolan und wie sehr die beiden im Laufe der Jahre zusammengewachsen sind. Um ihren Freund aufzumuntern und auf eine Art und Weise auch nicht im Regen stehen zu lassen, gibt Emanda Nolan sogleich eine neue Lebensaufgabe. So darf er das machen, worin er schließlich am besten ist und dank Emanda nun mehr als genug Erfahrung hat: den Namen eines unschuldigen Menschen reinzuwaschen.
Sonstige Bemerkungen:
- Sinnbildich für das Ende des Rachefeldzuges gegen die Graysons sah man noch einmal die Grabstätte der einst so mächtigen und wohlhabenden Familie: Conrad, Daniel und Victoria Grayson.
- Die vierte im Bunde der Graysons beziehungsweise Clarke-Familie durfte ebenfalls Teil des Finales sein und spielte schlussendlich doch noch einen nicht ganz unwichtigen Part (anstatt wie immer recht nebensächlich und nervig zu sein) und trug zu einem, meiner Meinung nach sehr schönen, überraschenden Twist in dieser Folge bei: nachdem Victoria Emanda mit letzter Kraft noch angeschossen hat, stand es keineswegs gut um ihr Leben. So kam Charlotte auf eine grandiose, etwas verrückte Idee und rettete ihrer Halbschwester das Leben, indem sie ihr das Herz ihrer Mutter einsetzen ließ. Ja richtig, Emanda hat das Herz von Victoria, ihrer Erzfeindin. Wenn das kein toller Twist ist, weiß ich auch nicht!
- "When everything you love has been stolen from you, consider my story as you embark on your own journey of revenge. And always remember, what goes around, comes around." Zuallerletzt erkennt Emanda sogar noch, dass Rache ihr nichts als Verlust und Schmerz gegeben hat ("I know now that revenge only brings darkness.") und ihr Herz verdunkelt hat. Während wir sie zusammen mit Jack in den Sonnenuntergang segeln sehen, erinnert sie noch einmal an die letzten Jahre und findet schließlich ihren Frieden, sowohl für sie als auch für den Zuschauer durchaus zufriedenstellend.
Fazit
Vier Staffeln lang durften sich Emanda und Victoria bekriegen, angiften, sich gegenseitig beschuldigen und beschimpfen, doch nun hat auch dieser Krieg in den Hamptons ein Ende gefunden. Schlussendlich siegt Emanda Haus hoch und vollendet ihre Rache an den Graysons und findet zudem ihr ganz eigenes Happy End. Ich, von meiner Seite aus, kann jedenfalls sagen, dass "Revenge" zu einem schönen Ende gefunden hat und auch im Finale noch einige, kleine Überraschungen bereithielt.
Melanie E. - myFanbase
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