Revenge - Review des Piloten

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Als ich mir die Trailer für die kommende TV-Season 2011/2012 angeschaut habe, war bei den Drama-Serien ein Trailer dabei, der mich sofort gepackt hat. Dabei handelte es sich um "Revenge". Mir hat die Stimmung im Trailer sofort zugesagt und ich wusste, dass ich der Serie eine Chance geben werde. Obwohl ich normalerweise mehr der Comedy-Mensch bin, hatte ich mal wieder so richtig Lust auf eine Drama-Serie und ich glaube, ich habe mit "Revenge" die richtige Wahl getroffen.

"When everything has been taken from you, the only thing you have left is revenge. This is not a story about forgiveness."

Der Pilot weiß von Anfang an zu überzeugen. Die ersten Minuten sind fesselnd, sie spielen in der Dunkelheit, es passiert ein Mord und eine Verlobungsparty wird gefeiert. Es dauert nicht lange, bis man weiß, dass Emily irgendwie mit dem Mord zu tun hat und dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um ihren Verlobten handelt. Das Gesicht der Leiche wird zwar nicht gezeigt, doch man kann davon ausgehen, dass es sich um Daniel handelt. So einfach ist es also, aus ein paar Minuten eine ganze Story zu machen, denn die Macher springen sofort fünf Monate zurück und erzählen uns nun, wahrscheinlich in einer ganzen Staffel, wie es zu dem Mord an Danny gekommen ist. Die ersten Minuten haben also bereits dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen will, wie das alles zusammen spielt, denn einerseits weiß man, dass Emily irgendwie ihre Finger bei dem Mord im Spiel hat, andererseits aber sehr emotional darauf reagiert.

Der Charakter Emily wird von Schauspielerin Emily VanCamp unglaublich gut dargestellt. Man findet sofort Zugang zu ihr und will unbedingt wissen, was in ihrem Kopf vor sich geht. Obwohl sich schnell herausstellt, dass sie Rache an der Zerstörung ihrer Familie und dem Tod ihres Vaters möchte, so schafft sie es trotzdem, sympathisch für den Zuschauer zu wirken. Sie spielt quasi einen Bösewicht, den man aber sofort gern hat. Diese Aufgabe ist nicht einfach, doch hier funktioniert die Besetzung hervorragend. Ihre Handlungen sind bisher zwar nicht besonders spektakulär, doch ich bin mir sicher, dass da noch einiges kommen wird, wenn man bedenkt, dass am Ende ihr Verlobter stirbt. Dies zeigt, dass sie zu allem fähig ist und ich persönlich würde mich lieber nicht mit ihr anlegen. Sie verdeutlicht, dass sie nichts zu verlieren hat und alles daran setzen wird, dass alle, die an dem Tod ihres Vaters beteiligt sind, leiden müssen. Ich muss schon sagen, die Entlarvung von Conrad als betrügerischer Ehemann ist richtig gut gelungen und ich bin gespannt, was demnächst noch folgen wird.

Somit hat die Serie also einen perfekt besetzten Hauptcharakter gefunden, der mysteriös ist und viele Fragen aufwirft, was für mich immer ein Grund ist, eine Serie weiterzuverfolgen. Besonders gut gefallen hat mir Emilys emotionale Seite, die durch tolle Musik hervorgehoben wurde. Hier hat alles gepasst und wenn man dazu noch die Flashbacks, die einem sofort ans Herz gehen, zu sehen bekommt, so hat der Pilot ein perfekte Grundlage geschaffen. Dass hier mit Flashbacks gearbeitet wird, stört mich keinesfalls, eher im Gegenteil, ich bin dankbar darüber, weil man so mehr von Emilys Ausgangslage zu sehen bekommt. Einerseits die Story mit ihrem Vater, anderseits ihr Besuch im Gefängnis. Was da wohl vorgefallen ist? Ich hoffe, dass man durch weitere Flashbacks Stück für Stück mehr von ihrer Vergangenheit erfährt. Außerdem möchte ich mehr von Marc Blucas als Vater sehen, da ich den Schauspieler sehr gerne hab. Leider wurde dieser, wie ich gesehen hab, in der zweiten Episode durch James Tupper ersetzt. Nicht, dass ich mit der Besetzung unzufrieden wäre, doch Marc Blucas wäre mir doch lieber gewesen.

In den weiteren Charakteren sehe ich auch sehr großes Potential. Da wäre zum einen Victoria, die mir jetzt schon unsympathisch ist und damit genau ihren Zweck erfüllt. Sie ist der größte Gegner für Emiliy, dies wird mit diesem Piloten sofort deutlich. Sie hatte auf jeden Fall ihre Hände im Spiel, als Emilys Vater verhaftet wurde. Und dafür wird sie büßen müssen und darauf freue ich mich schon sehr. Sie musste bereits im Piloten einiges ertragen, doch ich bin gespannt, was sie sonst noch erleben wird.

Danny war mir direkt sympathisch und sollte er wirklich derjenige sein, der am Ende stirbt, fände ich das nicht so gut, denn er gefällt mir eigentlich sehr. Aber wer weiß, wie sich die Story noch entwickeln wird und was alles geschehen wird. Mit Nolan kann ich noch nicht soviel anfangen, doch er ist wirklich ein schräger Charakter, den eigentlich jede Serie braucht. Er ist auf seine Art eigenartig und das ist das faszinierende. Er ist mysteriös, man möchte wissen, was für eine Person er ist und was er zu verheimlichen hat. Der Anfang zeigt deutlich, dass er mit dem Mord zu tun hat und seine Unterhaltung mit Emily, wo er ihre wahre Identität erkennt, war schon sehr unheimlich. Er will ihr helfen, Rache zu nehmen. Das kann ja eigentlich nur gut werden.

Zuletzt möchte ich noch Jack erwähnen, den ich sofort gern hatte. Er ist der Kumpeltyp, in den man sich auch verlieben könnte. Er hat noch Erinnerungen an Emily, die mit wirklichem Namen Amanda heißt, weshalb er sein Boot nach ihr benennt. Da er auch derjenige ist, der die Leiche entdeckt, will man natürlich wissen, wie er in die ganze Geschichte hineingezogen wird. Wird ihm Emily irgendwann die Wahrheit anvertrauen? Sie zeigt im Piloten deutlich, dass sie Angst hat, er würde sie erkennen, weshalb mich die Beziehung der beiden jetzt schon anspricht.

Fazit

In den ersten Minuten von "Revenge" weiß man bereits, worauf die Serie hinauslaufen wird. Durch einen Rückblick kann nun eine Story erzählt werden, die fesselnd ist, tolle Charaktere hat und Schauspieler besitzt, die wissen, wie ihre Charaktere dargestellt werden müssen. Stück für Stück werden dem Zuschauer die Hintergründe für Emilys Verhalten gezeigt, sodass es nicht langweilig wird. Ganz im Gegenteil, die Spannung wird gesteigert und man will unbedingt mehr erfahren. Für mich die perfekte Grundlage für eine tolle Drama-Serie, die mich hoffentlich nicht enttäuschen wird.

Alex Olejnik - myFanbase

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