The CW – Eins plus eins macht?

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Eins plus eins macht eins, hieß es im September 2006 und aus den beiden Sendern The WB und UPS wurde The CW – die neue Nr. 5 in der Reihe der großen US-Networks. Der große Erfolg blieb jedoch bisher aus.

Bloß keine Experimente

Mit der Fortführung überwiegend etablierter Formate und Publikumslieblingen wie "Gilmore Girls" und "Eine himmlische Familie" verzichtete der Sender auf Experimente und verließ sich stattdessen auf Altbewährtes. Neben den beiden Familienserien wurden von Seiten von The WB "One Tree Hill", "Smallville" und "Supernatural" in die 2006/07-Season geschickt. UPN steuerte "Veronica Mars" bei, die gemeinsam mit den Mädels aus Stars Hollow am Dienstagabend zu sehen war, sowie das Realityformat "America's Next Top Model", dessen deutscher Ableger unter der Moderation von Heidi Klum auch auf ProSieben erfolgreich ist. Der Sonntagabend war mit den Serien "Everybody Hates Chris", "All of Us", und "Girlfriends" dem Comedygenre gewidmet.

Wie geht es weiter?

Bisher gibt es über die Zukunft der meisten CW-Serien nur Spekulationen. Die Familie Camden wird im Herbst 2007 nicht mehr auf die Bildschirme zurückkehren, doch "Eine himmlische Familie" ist auch schon die einzige Serie, deren Schicksal bis dato bekannt gegeben wurde. Im letzten Jahr gab es eine Überraschung: Obwohl "Eine himmlische Familie" bereits offiziell als beendet galt, kehrte das ehemalige WB-Zugpferd für eine weitere Staffel zurück. In diesem Jahr scheint das Ende nach insgesamt elf Serienjahren jedoch endgültig.

Vor allem um die "Gilmore Girls" wollen die Gerüchte seit Wochen nicht abreißen. Die Serie rund um das quirlige Mutter-Tochter-Gespann aus der idyllischen Kleinstadt Stars Hollow würde nach der 7. Staffel nicht zurückkehren, hieß es. Der Grund: Die Verträge der beiden Hauptdarstellerinnen laufen nach sieben Jahren aus und eine Verlängerung ist ungewiss. Vor allem Alexis Bledel sei es, die es nach der langen Zeit bei den "Gilmore Girls" zu neuen Projekten ziehe. Mittlerweile erscheint eine 8. Staffel wieder möglich, die Rede ist jedoch von einer verkürzten Staffel. Was auch immer die Zukunft bringen mag, die Serienverantwortlichen haben vorgesorgt: Das Finale der 7. Staffel kann sowohl als Staffel- als auch Serienfinale dienen. Die offizielle Verkündung über die Zukunft wird noch vor den Upfronts am 17. Mai erwartet.

Als sicher gilt die Verlängerung von "Smallville", die Serie rund um den jungen Superman Clark Kent, die sich auch in der mittlerweile 6. Staffel immer noch sehr erfolgreich gegen die Konkurrenz schlägt. Ungewiss ist hingegen die Zukunft des Teenie-Dramas "One Tree Hill" sowie der Mysteryserie "Supernatural".

Ebenso steht es in den Sternen, ob "Veronica Mars" auch in Zukunft als Privatdetektivin tätig sein darf. Für die dritte Staffel änderte man das Konzept der Serie und führte nun mehrere, sich jeweils über einige Episoden verteilte Fälle ein, anstatt Veronica wie in den ersten beiden Staffeln einen großen Fall lösen zu lassen. Auf diese Art und Weise hoffte man, neuen Zuschauern den Einstieg zu erleichtern. Doch leider blieb der erhoffte Erfolg aus und die Episodenanzahl der 3. Staffel wurde auf nur 20 gekürzt. Außerdem schickte der Sender die junge Detektivin im Frühjahr in eine zweimonatige Sendepause. Am 1. Mai kehrt "Veronica Mars" für insgesamt vier Episoden auf die Bildschirme zurück.

Für eine mögliche vierte Staffel gibt es verschiedene Optionen: 1. Die Serie läuft nach dem aktuellen Konzept weiter und zeigt Veronica auf dem College. 2. "Veronica Mars" spielt einige Jahre in der Zukunft und zeigt die Hauptdarstellerin auf der FBI-Schule. Rob Thomas wird den Verantwortlichen beim Sender am 2. Mai eine Präsentation für das neue Konzept präsentieren, wie es dann weitergeht, wird spätestens am 17. Mai entschieden, wenn The CW sein Programm für die neue Season ab Herbst vorstellt.

Was gab's Neues in der letzten Season?

"Runaway", die neue Serie mit Donnie Wahlberg, die sonntags im Anschluss an "Eine himmlische Familie" lief, wurde bereits im Oktober nach nur sechs ausgestrahlten Episoden aufgrund niedriger Einschaltquoten wieder aus dem Programm genommen. Erst Ende Mai dieses Jahres wird "Hidden Palms", die neue Serie von "Dawson's Creek"-Erfinder Kevin Williamson, starten. In den Hauptrollen sind die ehemaligen "O.C., California"-Nebendarsteller Taylor Handley und Michael Cassidy zu sehen. Das Konzept erscheint wie eine Mischung aus "O.C., California" und "Desperate Housewives", ob es jedoch im Sommer genügend Zuschauer vor die Fernseher zieht, bleibt abzuwarten.

Wie es scheint, sind die amerikanischen Zuschauer ganz versessen auf Reality-Formate, wie der jüngste Erfolg von "The Search for the next Pussycat" zeigt. Um die achtteilige Reihe, in der ein weiteres Mitglied für die Musikgruppe "Pussycat Dolls" gesucht wird, an einem Stück zeigen zu können, wurde die Sendepause von "Veronica Mars" auf insgesamt zwei Monate verlängert.

Die neuen Projekte

Auch für die kommende Season hat CW einige Pilotproduktionen in Auftrag gegeben. Das wahrscheinlich hoffnungsvollste Projekt unter den Dramaserien ist "Gossip Girl" von "O.C., California"-Erfinder Josh Schwartz mit den beiden Newcomerinnen Blake Lively und Leighton Meester. "Gossip Girl" basiert auf der gleichnamigen Bücherserie von Cecily von Ziegesar und handelt von Teenagern in New York. Im Mittelpunkt steht eine anonyme Blog-Autorin, die Infos und Gerüchte über die reichen, verwöhnten Jugendlichen der Upper East Side veröffentlicht. Kritiker rechnen dem Projekt gute Chancen aus, vom Sender ins Programm genommen zu werden.

Weitere mögliche Kandidaten für die 2007/08-Season sind die Dramaserien "I'm Paige Wilson", in der eine junge Kongressabgeordnete plötzlich die Seiten wechselt und selbst gegen ihren Chef antritt, und "Reaper", in der ein 21-jähriger Taugenichts plötzlich gemeinsame Sache mit dem Teufel macht und böse Seelen, die der Hölle entkommen sind, wieder einfängt. In "The World According to Barnes" mit "O.C., California"-Star Autumn Reeser in der Hauptrolle, geht es um zwei Studenten aus Princeton, die mit ihrem Ideenreichtum eine Menge von Verbrechen lösen. Außerdem hat The CW Pilotfolgen zu zwei weiteren Projekten bestellt, die bisher noch keinen Namen tragen: In der ersten Serie geht es um eine Familie, die nach Südafrika auswandert, die zweite Serie, bei der Autorin Maggie Friedman die Leitung übernommen hat, geht es um eine junge Lebenstrainerin in New York, die ihre magischen Kräfte einsetzt, um verzweifelten Menschen bei ihren Problemen zu helfen.

Weiterhin wurden insgesamt vier Comedy-Piloten geordert: "Aliens in America", "Dash 4 Cash", "Eight Days a Week" und "Hell on Earth". In "Aliens in America" geht es um einen muslimischen Austauschschüler, der zu einer Familie nach Wisconsin zieht. Obwohl die Serie als Sitcom deutlich komisch konzipiert ist, soll sie Toleranz und Verständnis für andere Kulturen vermitteln. "Dash 4 Cash" führt die Zuschauer hingegen hinter die Kulissen einer fiktiven Reality-Serie und zeigt, wie sich die Teilnehmer aneinander messen. Im Mittelpunkt von "Eight Days a Week" mit Mario Lopez in der Hauptrolle steht eine Reihe von Angestellten, die für wichtige Bosse in New York arbeiten. Und in "Hell on Earth" bekommt ein gemeines Mädchen eine zweite Chance im Leben, nachdem sie von einem Bus angefahren wird.

Bereits im Januar wurde ein weiteres Realityformat bestätigt. Die 8-teilige Serie "Crowned" zeigt eine Reihe von Mutter-Tochter-Paaren, die gemeinsam für den Sieg bei einem Schönheitswettbewerb kämpfen.

Stichtag: 17. Mai

Fest steht, dass es dem Sender an neuen Serien mit Hitpotential fehlt. Mit der Absetzung von "Eine himmlische Familie" ist eine bei den Zuschauern sehr beliebte Serie bereits weggefallen. Eigentlich kann CW es sich nicht erlauben, die "Gilmore Girls" zu verlieren, und zusätzlich noch "Veronica Mars" oder "One Tree Hill" abzusetzen. Zu vermuten ist daher, dass die "Gilmore Girls" mit einer halben Staffel zurückkehren werden, und auch "One Tree Hill", hinter der eine große Fanbase steht, wird vermutlich in eine weitere Staffel gehen.

Sandra G. - myFanbase

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