Die enttäuschendsten Beziehungen 2008/2009
Platz 10: Tyra & Cash (Friday Night Lights)
Nach dem Ende der für sie eher untypischen Beziehung mit Landry folgt Tyra ihrem früheren Schema und lässt sich mit dem attraktiven und charmanten Cowboy Cash ein, der wegen eines Turniers in Dillon ist. Allerdings merkt sie bald, was sie an Landry hatte, als sie ständig zweifeln muss, wie aufrichtig Cashs Gefühle für sie sind.
Liebe aus dem Nichts
Die Beziehung zwischen Tyra und Cash war nicht per se schlecht, sondern im Gegenteil für eine Teen-Dramaserie durchaus angemessen. Sie hatte den Zweck, dass Tyra ihren schulischen Ehrgeiz, den sie in der zweiten Staffel entwickelte, kurzzeitig vernachlässigt, damit es am Ende der Staffel auch schön spannend werden kann, ob sie es nun noch aufs College schafft oder nicht. Außerdem musste sie die bedingungslosen, aufrichtigen Gefühle Landrys zu schätzen lernen und, dass ein ehrlicher Kerl viel mehr wert ist als ein gut aussehender. Das ist zwar alles sehr klischeebeladen und mindert den Wert der ansonsten außergewöhnlich guten dritten Staffel von "Friday Night Lights", aber es wäre zumindest akzeptabel gewesen.
Was allerdings dafür sorgt, dass diese beiden zwar auf dem letzten Platz, aber eben doch auf dieser Liste landen, ist einerseits der Anfang und andererseits der Schluss der Beziehung, die beide ohne einen Hauch von Storyaufbau oder –vorbereitung aus heiterem Himmel kommen.
Zu Beginn der dritten Staffel wird der Zuschauer wie auch schon in der zweiten Staffel mitten in die Handlung geworfen, die acht Monate nach dem letzten Staffelfinale spielt und in der sich in der Zwischenzeit unglaublich viel abgespielt und verändert hat. Das war nach der wenig überzeugenden zweiten Staffel für die meisten Figuren und Handlungsstränge nur von Vorteil, aber natürlich musste dabei die Beziehung zwischen Tyra und Landry, einer der wenigen Lichtblicke der zweiten Staffel, beendet werden – es kann ja schließlich nicht angehen, dass ein Paar länger als eine Staffel glücklich zusammen ist! Die beiden sind also im Staffelauftakt plötzlich nicht mehr zusammen, ohne dass es dafür eine plausiblere Erklärung gibt, als dass Tyra der Beziehung und der Anbetung durch Landry überdrüssig ist. Damit wird Tyras Entwicklung in der zweiten Staffel nachträglich komplett zerstört, nur damit der Weg frei ist für eine völlig überstürzte und relativ platte Kurzbeziehung mit Cash, in der sie sich dann weiterhin ständig daneben benimmt.
Und gerade als man sich mit dieser Beziehung arrangiert hat, als die beiden zumindest Ansätze eines Aufbaus bekommen durch Cashs finanzielle Unterstützung für Tyras Collegebewerbungen und das aufgeklärte Missverständnis um die angeblichen Unterhaltszahlungen, macht Cash plötzlich eine charakterliche 180-Grad-Wendung und wird vom Prince Charming des Rodeos plötzlich zum jähzornigen Mr. Hyde. Wenn seine finanziellen Probleme in den Folgen davor wenigstens ansatzweise angedeutet worden wären (und nein, die Unterhaltszahlungen gelten nicht, sonst hätte deutlich gemacht werden müssen, dass Cash in der Hinsicht tatsächlich lügt) oder er einen Moment aus seinem Sonnyboy-Image ausgebrochen wäre, hätte ich dieses konstruierte Ende der Beziehung noch hinnehmen können. Aber so war es einfach viel zu offensichtlich, dass Tyra schnell wieder zur Besinnung kommen muss, um sich bis zum Ende der Staffel wieder zu rehabilitieren.
Platz zehn für eine vorhersehbare und schlecht konstruierte, überflüssige Beziehung, die vor allem durch die hohe Qualität der dritten "Friday Night Lights"-Staffel extrem negativ auffällt.
Lena Stadelmann - myFanbase
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