Die besten Charaktere 2008/2009
Platz 3: Patty Hewes (Damages)

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Mit "Damages - im Netz der Macht" sorgte der Kabelsender FX, Heimat des oft diskutierten "Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis" oder "Rescue Me", 2007 wieder einmal für eine Menge Gesprächsstoff.

In New York setzt sich Spitzenanwältin und Wortgewalt Patty Hewes, gespielt von der großartigen Glenn Close, für die Guten ein. Dabei geht sie aber über so manche Leichen und zeigt keinerlei Skrupel, um ihren Willen zu kriegen. Nachdem Patty in Staffel 1 noch die volle Kontrolle zu haben scheint, ändert sich dies mit der zweiten so langsam und ehe sie sich versieht, ist sie eines der Opfer einer größeren Verschwörung...

I've been having one hell of a shitty month, and someone is gonna pay.

Wer gedacht hätte, dass das schon alles ist, was Patty drauf hat, hat sich gewaltig getäuscht. Selten gab es so einen komplexen, vielseitigen Charakter wie Patty, die nach der großartigen ersten Staffel auch in der zweiten Season vollkommen überzeugen konnte. Vor allem ihre Wandlung von der starken, mächtigen zu dieser kleinen, schwachen Person ist äußerst interessant und packend mitanzusehen.

Im Laufe der zweiten Staffel spitzt sich die Lage immer weiter zu und wir erfahren vor allem einiges über Pattys Privatleben und bekommen endlich die Lösung auf die Frage, wer Ellen damals in Pattys Apartment wirklich töten wollte, auch wenn es fast schon auf der Hand lag. Zwar wandelt sich Patty im dritten Viertel der letzten Season so langsam zu einer Person, die nicht mehr alles so unter Kontrolle hat, wie sie es gerne hätte. Nachdem sie unter Anderem auf unschöne Weise erfährt, dass ihr Mann eine Affäre hat, die einzige Person in ihrem Leben, ihr Onkel Pete, der sie wirklich verstanden hat, verstirbt und selbst ihre darüber hinaus engsten Vertrauten Ellen und Tom ihr den Rücken zukehren, behält sie doch die für den Zuschauer herrliche Eigenschaft, nicht lange um den heißen Brei herumzureden, sondern direkt das zu sagen, was sie denkt. Vor allem als Zitate-Sammler hat man eine helle Freude mit den spritzigen, wahren Aussagen dieses einzigartigen Seriencharakters.

Bereits in Staffel 1 wurde also schon so langsam darauf aufgebaut, dass es definitiv Dinge gibt, die Patty nicht so leicht bewältigen kann; in der zweiten sah man diese gebrochene Frau, von Albträumen und realen Problemen geplagt, nur um dann festzustellen, dass sie am Ende der jüngsten Season siegessicherer ist als je zuvor. Wieder einmal zeigt sich Pattys ungebrochener Wille und man darf sich sicher sein, dass der in den kommenden, vier weiteren geplanten Staffeln nicht verschwinden wird. Patty ist und bleibt nach zwei Staffeln schlichtweg ein Mysterium, immer wechselnd zwischen Gut und Böse, das fesselt – und das nicht nur aufgrund Glenns Verkörperung, sondern auch dank des hervorragenden, komplexen Drehbuchs.

Wie man sehen kann, hat sich Patty Hewes den dritten Platz auf der Liste der besten Charaktere mehr als verdient. Mit einer gewaltigen Portion Gelassenheit, Eleganz und Anmut überholt sie so, fast schon ein wenig unüberraschend, den sympathischen Chuck Bartowski und den im wahrsten Sinne des Wortes allgegenwärtigen John Locke.

Niko Nikolussi - myFanbase

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