Die besten Storylines 2010/2011
Wer suchet, der findet (The Mentalist)

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Auf den ersten Blick ist auch "The Menatlist" eine weitere dieser zu Hauf gesendeten und oftmals wenig innovativen Crime-Serien, die jede Woche neue Fälle bringen. Doch – und genau das macht die Serie so erfolgreich – ist "The Mentalist", wenn man einmal genauer hinschaut eben weit mehr als das. Der große Vorteil der Serie war und wird immer die Figur des Patrick Jane sein, die mit Simon Baker noch dazu von einem absolut charismatischen und sympathischen Schauspieler zum Leben erweckt wird.

Just me and my demons and they're not going to hurt you.

Die Geschichte von Jane ist dabei ebenfalls, was die Zuschauer fesselt und fasziniert. Er war einmal glücklich, hatte Frau und Kind. Doch damals war er arrogant und eingebildet. Als der damals als Hellseher arbeitende Patrick in einem Interview vor laufenden Kameras die Jagd auf einen Massenmörder (Red John) eröffnete, rächte sich dieser bei ihm und tötete seine Familie. Jane will seither nichts anderes, als Red John fassen und den Tod seiner Familie rächen. Um immer am aktuellen Stand der Ermittlungen und bei der Jagd behilflich zu sein, fängt Patrick als Berater beim CBI an, wo er im Team von Agent Lisbon aufgenommen wird.

Im Laufe der drei Staffeln hat es Jane immer wieder geschafft, sich Red John zu nähern. Ganze zwei Staffeln werden die Zuschauer auf die Folter gespannt – auf eine Fährte nach der anderen geführt - doch schließlich sieht man Red John zum ersten Mal, zumindest teilweise. Jane war bei der Suche nach Red John auf eine Gruppe Nachahmungstäter reingefallen. Doch als diese Jane dann zur Strecke bringen wollten, war es Red John, der Jane das Leben rettete. Mit nur einem Satz machte Red John dann auch gleich einmal klar, dass Jane ihn so schnell nicht vergisst: "Tiger, tiger, burning bright" (Die Anfangszeilen eines Gedichtes von William Blake).

Ohne zu ahnen, dass dieser Spruch später zu seinem Erzfeind führen wird, versuchte Patrick das Geschehene zu verarbeiten und ist nur wenig später wieder bei den alltäglichen Einsätzen dabei. Da jedoch auch ein so großer Antagonist wie Red John, der bisher gerade einmal in sechs Folgen der gesamten Serie von großer Bedeutung war, die Spannung der Serie nicht alleine aufrechterhalten kann, war es an der Zeit den Bösewicht der Serie einmal in Szene zu zeigen.

Und so sollte die dritte Staffel eben jene Staffel werden, in der Jane dem Geheimnis seines Erzfeindes so nah kommt wie noch nie. Viele der Storylines aus der Staffel, sei es Highthover, die zu Unrecht des Mordes angeklagt wird, oder die Ermittlungen im Fall des Mörders Todd Johnes, der im Verhörraum des CBI in Flammen aufgegangen ist, werden später zu Red John führen. Auch die Suche nach einem Maulwurf, der Johnes angezündet hat, macht die Sache spannend. Vor allem aber Johnes bleibt ein Geheimnis, sagte dieser doch vor seinem Tod die Worte "Tiger, Tiger" zu Jane, der die Verbindung zu Red John direkt herstellt.

Da gerade durch den Mord an Johnes davon auszugehen ist, dass auch der Maulwurf mit Red John zusammenarbeitet, wird es im Staffelfinale endlich ernst und das Team beginnt die Jagd. Aufgrund der Geschehnisse der Serie war fast davon auszugehen, dass dies Craig O'Laughin ist, dessen Verbindung zum CBI seine Liebensbeziehung zu VanSaint ist, die ihm freudig jedes Detail ihrer Arbeit anvertraut. In letzter Sekunde, erfahren auch VanSaint und Lisbon von der Identität des Maulwurfs und können ihn zur Strecke bringen.

Wieder sieht alles danach aus, dass Jane knapp daran gewesen war, Red John zu schnappen, es schlussendlich aber nicht schafft. Doch dann die letzte rettende Idee: Was ist mit seinem Handy – wenn er tatsächlich Red Johns Maulwurf ist, dann muss er auch Kontakt zu ihm gehabt haben. Lisbon nimmt sich das Handy und ruft die letzte gewählte Nummer an. Jane immer noch an der Leitung mit Lisbon hört es am Nebentisch klingeln. Verwirrt sieht er sich um - ein älterer Mann sitzt dort, der die Antworten auf die Fragen von Lisbon sagt. Ist es so einfach?

Nach jahrelanger Suche ist es nun Zeit für Jane, die Sache anzugehen und so spricht er den Mann an. Er setzt sich zu ihm, der weiß natürlich genau mit wem er es zu tun hat. Da Jane immer noch nicht glauben kann, dass es sich bei dem Mann um Red John handelt, erzählt dieser dem schockierten Jane gleich einmal, wie dessen Frau damals gerochen hat – und auch die Tochter. Erdbeere und Creme – der Geruch eines jungen Mädchens, das von Red John getötet wurde. Dieser will gerade gehen, als Jane ihn noch einmal zuruft und mit drei Schüssen zur Strecke bringt. Jane hat Rache genommen, er hat es geschafft und lässt sich danach seelenruhig verhaften.

Genau dieser letzte Moment, der Showdown zwischen dem vermeintlichen Red John (ich bin mir immer noch nicht sicher) und Jane ist das Highlight der bisherigen Serie. "The West Wing"-Veteran Bradley Whitford in der Rolle des Bösewichts verschlägt einem die Sprache und auch Simon Baker sieht man in jedem Blick die Verwirrung an, die der Zuschauer ebenfalls fühlt.

War es tatsächlich so einfach? Die ganzen drei Jahre langer, intensiver Suche - soll alles vorbei sein. Es ist herrlich, dass die Serie hier, wie es den Anschein hat, einmal mit den Erwartungen der Zuschauer spielt. Diese hätten wohl mit viel gerechnet - jedoch nicht mit dem Auftauchen von Red John, vor der allerletzten Episode der Serie. Doch man ist hier nicht bei "Monk" - oder doch?! Wir werden wohl abwarten müssen, ob es sich tatsächlich um Red John gehandelt hat, doch eines ist sicher, die Verdichtung der Ereignisse in der Serie und besonders der letzten Staffel zu eben jener großartigen Abschlussszene sind top-verdächtig.

Eva Klose - myFanbase

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