Pencils Down Means Pencils Down - Ist es vorbei?

Foto:

Über drei Monate dauert der Autorenstreik in Hollywood mitterweile schon an. Drei Monate, die von gegenseitigen Verbalangriffen zwischen AMPTP und WGA, vielen Demonstrationen und viel Spannung geprägt waren. Ist das jetzt alles endlich vorbei? Kann die Produktion endlich wieder ins Rollen kommen? Und können wir endlich wieder neue Episoden erwarten?

Foto: Heroes
Heroes

Am Streikhorizont ist seit Anfang der Woche ein Hoffnungsschimmer zu sehen: die Gerüchte, dass noch diese oder spätestens Anfang nächster Woche eine Einigung zwischen der AMPTP und der WGA erzielt werden kann, scheinen wahr zu sein. Die Los Angeles Times meldete am 3. Februar, dass die wichtigsten Streitpunkte geklärt werden konnten und The Hollywood Reporter berichtete von einem realen Fortschritt bei den Verhandlungen zwischen den Produzenten und den Autoren. Angeblich hätte man sich bei den wichtigsten Punkten, darunter der Vergütung für Onlineprodukte, geeinigt und der Vertragsabschluss sei zum Greifen nah.

"Wir sind immernoch mitten in den Gesprächen, haben aber noch keinen Vertrag formuliert", sagten die Vorsitzenden beider Autorengilden. "Sobald ein vorläufiger Vertrag fertig ist, werden wir zunächst einmal unsere Mitglieder per E-Mail benachrichtigen. Bis dahin sollten Gerüchte über eine Existenz dieses Vertrags ignoriert werden."

AMPTP und WGA auf dem Weg zu einer Einigung - das klingt für die Serienfans wie Musik in den Ohren. Doch Achtung, so schön es klingt, die Nachricht ist mit Vorsicht zu genießen: wie E!Online berichtet, seien zwar einige Streitpunkte vom Tisch geräumt worden, doch bei weitem noch nicht alle. Anscheinend liegt vor dem Verhandlungspartnern durchaus noch ein hartes Stück Arbeit.

Nachdem im Januar erfolgreich Einzelverträge geschlossen worden waren - mit United Artists, mit Weinstein Co., am 31. Januar zudem mit The Film Department und Intermedia - hatte das Business zu hoffen gewagt, dass auch bald ein Gesamtvertrag angekündigt werden würde. Auf einem guten Weg ist man zwar bereits, doch am Ziel ist man noch nicht angelangt. Dennoch haben die Gerüchte eine Welle von Euphorie in Hollywood ausgelöst und die Studios dazu bewegt, schon mal darüber nachzudenken, wie man bei einem Ende des Streiks am schnellsten wieder die Produktion anschmeißen kann.

Wie schnell ginge das nun? Laut The Hollywood Reporter würden mit Multikamera gedrehte Comedyserien innerhalb von vier Wochen, Dramaserien innerhalb von sechs Wochen nach dem offiziellen Ende des Streiks wieder on air sein. Wie schnell die Serien jedoch wieder in die Produktion zurückkehren können, hängt vor allem auch davon ab, in welchem Zustand die Drehbücher vor dem Anfang des Streiks waren.

Man kann jedoch leider nicht erwarten, dass jede Serie wieder mit dem Dreh beginnen wird - das ist für die Sender weder finanziell lohnenswert, noch verbleibt genügend Zeit bis zum Ende der Season im Mai, damit sich die Produktion und Ausstrahlung der Episoden auch wirklich rentiert. Wenn eine Serie für die 07/08-TV-Season nicht zurückkehrt, heißt das allerdings noch lange nicht, dass wir sie nicht in der 08/09-TV-Season sehen werden. So gehen die Gerüchte um, dass mit "Heroes" für diese Season Schluss ist, die Produktion der neuen Staffel aber im Sommer beginnen soll. Gleiches gilt für den hochgelobten Newcomer "Pushing Daisies". Um Serien, die sich seit Jahren bewährt haben, wie etwa "Grey's Anatomy", "Desperate Housewives" oder "Dr. House", braucht man sich auch keine Gedanken machen.

Wie geht es jetzt weiter? Es steht immernoch alles in den Sternen, doch wie gesagt, es gibt einen Hoffnungsschimmer. Wer weiß, vielleicht kommen die Verhandlungen schneller voran, als man glaubt. Dass daran vor allem die Produzenten ein Interesse haben, kann man ruhig glauben, wenn man bedenkt, dass der Streik den Firmen bislang mehr als eine Milliarde US-Dollar Verlust gebracht hat, wie der Spiegel berichtet.

Maria Gruber - myFanbase
05.02.2008 19:28

Zur Übersicht