DVD-Rezension: Friends, Staffel 1-10 (Superbox)

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Am 22. September 1994 flimmerte die Serienpremiere der NBC-Sitcom "Friends" über die amerikanischen Bildschirme und legte den Grundstein für ein zehnjähriges Phänomen und eine der beliebtesten Sitcoms aller Zeiten, die in über einhundert Länder übertragen wurde und zahlreiche prestigeträchtige Awards einheimste (u.a. sechs Emmys). In all den Jahren lag der Sendedurchschnitt immer bei über unglaublichen 20 Millionen Zuschauern pro Folge und mit 52,9 Millionen war das am 06. Mai 2004 ausgestrahlte Serienfinale eines der meistgesehenen Serienfinals in den USA. Grund genug, für diese großartige Serie, die alle ihre Hauptdarsteller zu bekannten Stars machte, am 21. November 2005 eine Komplettbox mit allen zehn Staffeln auf den Markt zu bringen. Die "Friends Superbox" erfreute sich so großer Beliebtheit, dass sie am 07. Dezember 2007 sogar neu aufgelegt werden musste.

Worum geht es?

Foto: Friends - Copyright: Comedy Central
Friends
© Comedy Central

Die Serie handelt von sechs Freunden, die in New York leben und allerhand Geschichten gemeinsam erleben. Der zentrale Fokus liegt auf den Freunden selbst und deren Beziehungen, durchaus auch untereinander. Im Laufe der Jahre kommt es zu zahlreichen Hochzeiten – und leider auch Scheidungen – jeder Menge Beziehungen und natürlich der unendlichen Geschichte zwischen Ross und Rachel...

Die Serie

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Alles beginnt mit der berühmten Szene im "Central Perk", als Rachel Greene (Jennifer Aniston), noch in ihrem Brautkleid, verzweifelt in das für die Serie berühmte Café stürmt und dort auf ihre High School- Freundin Monica Geller (Courtney Cox Arquette) trifft, bei der sie vorerst unterkommt. Monicas Bruder Ross (David Schwimmer), der bereits seit der High School heimlich für Rachel schwärmt, aber nie eine Chance bei ihr hatte, hat gerade eine Scheidung am Laufen, da seine Frau sich als lesbisch geoutet hat. Gegenüber von Monicas Appartment wohnen noch die beiden Freunde Chandler Bing (Matthew Perry) und Joey Tribbiani (Matt LeBlanc).

Über die Jahre hinweg haben die "Friends" so einige Beziehungen, die erinnerungswürdigsten darunter Monicas Beziehung mit dem über 20 Jahre älteren Richard (Tom Selleck) und natürlich Chandlers Running Gag-Freundin Janice (Maggie Wheeler). Bereits in der ersten Staffel beginnt langsam ein Hin und Her zwischen Ross und Rachel, die sich in der zweiten Staffel schließlich finden und schon bald wieder trennen, um später wieder zueinander zu finden und sich dann vorerst endgültig trennen, bis sie es im tränenreichen Serienfinale endlich auf die Reihe bekommen – eine Szene, auf die die "Friends"-Fans sicher jahrelang gewartet haben.

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In der fünften Staffel finden sich auch Monica und Chandler, jedoch eher zufällig. Bei Ross’ zweiter Hochzeit, als er versehentlich Rachels Namen vor dem Traualtar sagt, kommen sich die beiden näher und was zunächst nur nach einer Affäre aussieht, wird bald zu einem wichtigen Grundstein für die gesamte Serie. Wir verfolgen die Verlobung der beiden, ihre Hochzeit und schließlich ihre Probleme, ein Baby zu bekommen, bis hin zur Adoption ihrer Zwillinge. Auch Phoebe findet in der neunten Staffel endlich ihr großes Glück in Mike (Paul Rudd), den Joey ihr eigentlich nur durch Zufall vorgestellt hat, da er vergessen hat, für ihr gemeinsames Doppeldate ein Blind Date für Phoebe zu besorgen. Nur Joey, der ewige Weiberheld, bleibt weiterhin allein. Sicher auch deshalb, weil der Schauspieler bereits für ein, nach dem Charakter benanntes, Spin-Off verpflichtet wurde, wofür dieser nach Los Angeles umziehen musste. Eine Beziehung in New York hätte da nur im Wege gestanden.

Rezension

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So ein Phänomen wie "Friends" lässt sich schwer in Worte fassen. Aber sie ist so kultig und immer noch eine der besten Sitcoms, so dass man alle Folgen einfach auf DVD besitzen muss. Auch wenn die Synchronisation wirklich nicht das Wahre ist, bleibt dem Fan immer noch die Option, sich die Serie auf Englisch (bei Bedarf auch mit Untertitel) anzusehen, was in jedem Fall zu empfehlen ist. Auch Leute mit eher schwächeren Englischkenntnissen können sich hier mit der Zeit einfinden.

Über die Jahre hinweg hatte die Serie zahlreiche Gaststars wie Tom Selleck (meine Lieblingsbeziehung von Monica nach Chandler), Bruce Willis und Brad Pitt (eine meiner Lieblingsfolgen), doch natürlich sind es die Hauptdarsteller, die die Serie zusammen-, und den Zuschauer über die Jahre bei der Stange, gehalten haben. Insbesondere David Schwimmer (Ross) und Matthew Perry (Chandler) beweisen ein unheimliches komisches Talent und setzen für mich einige der zahlreichen Highlights in der Serie. Die Folge #10.02 The One Where Ross is Fine ist meiner Meinung nach eine der genialsten Folgen überhaupt (und das ist zum Großteil Schwimmers Verdienst) und zeigt, dass die Serie über so viele Jahre hinweg ihre Qualität durchaus halten konnte und selbst in ihrer letzten Staffel noch großartige Folgen produzieren konnte.

Wenn ich die besten Staffeln bestimmen sollte, würde ich wohl die fünfte und die achte Staffel wählen. In der fünften ist es einfach großartig mit anzusehen, wie sich Monica und Chandler näher kommen. Diese Staffel hat mich erst zu solch einem großen Fan der Serie werden lassen. Die beiden passen einfach perfekt zusammen und es ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass die beiden ursprünglich nur als "Ausrutscher unter Freunden" geplant waren und nur auf Grund des außerordentlich positiven Feedbacks der Fans schließlich am Ende der sechsten Staffel so eine wunderschön inszenierte Verlobung und eine Staffel später eine Hochzeit voller Überraschungen feiern durften. Die achte Staffel hingegen ist geprägt durch Ross’ und Rachels eigenen "Ausrutscher", nach dem Rachel nun schwanger ist. Bereits die ersten vier Folgen sind absolute Serien-Highlights, z.B. als die Freunde herausfinden, wer der Vater ist und wie es überhaupt erst dazu gekommen ist.

Wie man sieht, gibt es also kaum einen Grund, diese Serie nicht zu besitzen, und, wer sich nicht an zahlreiche Running Gags wie "WE WERE ON A BREAK!" oder "OH... MY... GOD, Chandler Bing!", sowie Monicas "I KNOW!" mit einem Schmunzeln liebend gern zurückerinnert, der hat definitiv was falsch gemacht.

Die Superbox ist daher besonders praktisch, weil die 41 CDs, auf denen die Serie daherkommt, in einer äußerst Platz sparenden Form angeordnet sind. So liegt die Box in einem Schuber vor, dessen Einschubteil wie eine Art Buch aufgebaut ist, in dem jede Seite eine Staffel aus jeweils vier (bei der letzten Staffel fünf, wegen der Extras) CDs darstellt, für die auf der linken Seite noch Fotos mit Zitaten aus der jeweiligen Staffel abgebildet sind. Auch ist die Box in harter Pappe eingepackt und dadurch sehr stabil, was einen deutlichen Vorteil gegenüber den in dünner Pappe verpackten Einzelboxen darstellt. Die Ecken nutzen sich nicht so schnell ab und die Box insgesamt hält einiges mehr aus.

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Der Karton selbst ist im pastellartigen Lila gehalten, in dem das berühmte Appartment von Monica gestrichen ist, und enthält den beliebten Bilderrahmen an Monicas Tür auf allen Seiten, worin "10 Jahre" steht. Darunter sieht man die Laufzeit (1994 bis 2004) und den Namen der Serie.

Nun kommen wir auch schon zum fast einzigen Manko der Box bzw. generell aller deutschen Serienboxen von "Friends": die Specials. Ein anderes, kleineres Manko wäre die Tatsache, dass alle Staffeln (außer die zehnte) in doppelseitigen DVDs vorliegen, weshalb sie extra vorsichtig behandelt werden müssen. Aber da es bei so vielen Folgen nun schwer anders machbar wäre, lässt sich das verkraften.

Anders sieht es bei den Specials aus. Mal abgesehen davon, dass sich auf den ersten Staffeln auf fast jeder CD das Musikvideo zum Titelsong "I’ll be there for you" finden lässt, gibt es zu Ross’ Hochzeit mit Emily in London noch ein nettes London-Special mit den "Friends". Am sehenswertesten sind aber wohl die Specials auf der allerletzten CD, z.B. wird ein Blick hinter die Kulissen gezeigt, in dem man sieht, wie eine Folge entstand. Ein absolutes Muss ist natürlich das Bloopers-Special, das ich mir gleich zwei Mal ansehen musste, weil es so genial ist. Der Rest ist zwar in Ordnung, man muss ihn sich aber nicht unbedingt ein zweites Mal anschauen... Es gibt da z.B. noch einen Clip namens "Friends Around The World", in dem uns die Synchronisation in Japan und Deutschland gezeigt wird, wobei es insbesondere interessant ist, die deutschen "Friends" zu sehen. Zum Abschluss gibt es noch ein dreiteiliges "The Friends of Friends"- Special, in dem ein Blick auf die zahlreichen Nebencharaktere geworfen wird. Zwar sind die Interviews recht interessant, doch hat man auf die vielen Clips nun wirklich keine Lust mehr, wenn man sich gerade alle Staffeln am Stück angeschaut hat.

Fazit

Wie bereits erwähnt, kann ich nur zum Kauf dieser Box raten, da sie alle Folgen und alle in Deutschland erschienen Specials in einem praktischen Schuber bietet. Wer die Möglichkeit hat und sich die Serie ohnehin nur auf Englisch ansieht, sollte vielleicht versuchen, an die Originalbox zu kommen, da dort zahlreiche geschnittene Szenen und noch mehr Bonusmaterial enthalten sind. Gegenüber den Einzelboxen würde ich jedoch aus genannten Gründen diese Box vorziehen. Ich bin stolzer Besitzer der Superbox und würde sie um nichts in der Welt eintauschen wollen.

Nadine Watz - myFanbase

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