Was uns bewegt - Ikonische Charaktere in TV-Serien - Emil

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Barney Stinson aus "How I Met Your Mother"

Foto: Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother - Copyright: 2013 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved.; Richard Cartwright/CBS
Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother
© 2013 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved.; Richard Cartwright/CBS

Wer kennt ihn nicht, den besten Wingman schlechthin, den Autoren des Playbooks, den Mann, der quasi jede Frau mit seinem Anzug zu bezirzen weiß und dem kein Trick zu billig ist. Barney Stinson ist quasi eine eigene Instanz im Bereich des Datings, eine Fortführung bzw. eine Verbesserung von Joey Tribiani ("Friends"), der zwar mindestens genauso erfolgreich bei Frauen war, aber das etwas weniger zelebrierte. Barney glaubte, die Frauen entschlüsselt zu haben und quasi auch beherrschen zu können. Das ist in seiner Grundeinstellung natürlich überholt und nicht mehr ganz so abzufeiern, wie das vor 15 Jahren noch der Fall war, trotzdem ist er ein prägender Charakter für ein ganzes Jahrzehnt gewesen. Eigentlich jeder Serienfan kennt ihn und bekommt ein Lächeln ins Gesicht, wenn man Neil Patrick Harris irgendwo sieht. Wie oft sitzt man auf der Couch und überlegt, wer diese oder jene Person doch war. Bei anderen Rollen von Neil Patrick Harris hat man sofort ein "das ist doch Barney Stinson" auf den Lippen bzw. habe ich diesen Satz häufiger als jeden anderen gehört, wenn ich einzelne Episode von Numbers im Mathematikunterricht gezeigt habe. Barney hat es sogar in das Sequel "How I Met Your Father" zu einem etwas größerem Gastauftritt geschafft, um seine ikonische Rolle noch mal aufleben zu lassen, auch wenn man seine Entwicklung durchaus als tragisch bezeichnen könnte. Trotzdem, sein unglaubliches Selbstbewusstsein, seine Überzeugung und sein Humor waren prägend, auch in Hinsicht auf seine Einstellung zu Freundschaft und seine Leichtigkeit zum Leben insgesamt. Es ist auch heute noch eine schöne Flucht aus einer nicht immer einfachen Realität. Und so schallt wie ein kleines Echo das ikonische "Have you met Ted" durch meinen Kopf, während ich diese Zeilen schreibe.

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Jack Bauer aus "24 - Twenty Four"

Foto: Kiefer Sutherland, 24 - Twenty Four - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Kiefer Sutherland, 24 - Twenty Four
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Wer könnte ein amerikanischerer Held sein als Jack Bauer, der in acht Staffeln alles für sein Land gegeben hat, was man geben kann. Wie oft wurde er gefoltert, wie oft hat er schier unmögliche Situationen noch bewältigen können, wie oft hat er Amerika gerettet, vor dem Bösen von außen wie auch von Innen. Immer treu ergeben für sein Land, trotzdem immer kritisch, ob auch jeder nach den Gesetzen von Menschlichkeit und Freiheit agiert und immer auch resolut und hart an der Grenze des Zumutbaren, wenn er für das richtige Ziel alles gibt. Das ist Jack Bauer, der erst schläft, wenn die Gefahr vorbei ist. Das Faszinierende an diesem amerikanischen Musterpatrioten ist aber auch, dass er trotz all der Alleingänge immer Menschen hinter sich brauchte, die ihn nahezu bedingungslos unterstützen und seiner Einschätzung trauen. So sehr man Jack Bauer also auch immer als One Man Show wahrgenommen hat, so unverzichtbar waren aber auch seine Kolleg:innen, die teilweise zwar weniger treu und vertrauenswürdig waren, aber in der Regel immer auch ein Ausgleich, ein Korrektiv waren. Dabei hat sich mit Chloe O'Brian ein weiterer Charakter entwickelt, der mit den analytischen Fähigkeiten eigentlich selbst auch eine Ikone geworden ist und deshalb hier wenigstens an dieser Stelle wertschätzend erwähnt werden soll. Jack Bauer hat wirklich alles für sein Land (auf)gegeben und wird in dieser konsequenten Haltung wohl unerreicht bleiben.

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Fox Mulder aus "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"

Foto: David Duchovny, Akte X - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX
David Duchovny, Akte X
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX

Es gibt wohl keine Person, die konsequenter und aufopferungsvoller die Suche nach der Wahrheit auf sich genommen hat als Fox Mulder. Aus einem seltsamen Erlebnis und dem anschließenden Verlust seiner Schwester hat sich Fox in den Kopf gesetzt, irgendwann heraus zu finden, was passiert ist, und sich so immer für diejenigen Fälle beim FBI interessiert, die keine schlüssige Erklärung bieten und daher als ungelöst abgelegt wurden. Doch Mulder war immer offen für Erklärungen, die vielleicht auch mal den Menschenverstand in Frage stellen. Er hat für viele Fälle einen Abschluss gefunden, auch wenn man erst mal bereit dafür sein musste, diese Erklärung akzeptieren. Dadurch ist er auch Verschwörungen auf die Spur gekommen und hat Verstrickungen aufgedeckt, die faszinierend und unglaublich zugleich waren. Dank Mulder hat man vielleicht ein Gespür dafür bekommen, wie komplex die Realität ist und welche unterschiedlichen Interessen Einfluss nehmen wollen. Dank Mulder hat man gelernt, dass man seinen Horizont immer erweitern sollte, weil eine andere Sicht auf die Dinge vielleicht ein wesentlicher Schritt zur Lösung darstellt. Mulders Poster "I want to believe" ist absoluter Kult und quasi ein ikonisches Plakat.

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Buffy Summers aus "Buffy - Im Bann der Dämonen"

Foto: Sarah Michelle Gellar, Buffy - Im Bann der Dämonen - Copyright: Twentieth Century Fox Film Corporation
Sarah Michelle Gellar, Buffy - Im Bann der Dämonen
© Twentieth Century Fox Film Corporation

In den letzten Jahren wurde die Serienwelt immer stärker auch von Frauenfiguren bereichert, die eine Serie tragen bzw. per se im Mittelpunkt stehen und nicht als Beiwerk zu verstehen sind. Eine der ersten dieser zentralen Figuren ist für mich aber Buffy Summers, die Vampirjägerin, die gemeinsam mit ihren Freunden aber größtenteils auf sich allein gestellt immer wieder gegen die Vampire und Dämonen aus dem Höllenschlund kämpft. Voller Aufopferung stellte sie sich ihrem Schicksal, ließ sich neben der Schule ausbilden und stellte sich jeder neuen und noch größeren Herausforderung. Dabei hatte sie natürlich immer einen coolen Spruch auf Lager. Buffy war neben "Charmed - Zauberhafte Hexen" eine der wenigen Serien, wo weibliche Charaktere wirklich handlungstragend und entscheidend waren. Hinzu kommt natürlich, dass Buffy allein schon wegen des gefeierten Serienschöpfer Joss Whedon Kultstatus hat. Buffy hat einer ganzen TV-Generation aufgezeigt, dass es starke Frauen gibt, die nicht als reines Blondchen ("Eine schrecklich nette Familie") oder reines Sexsymbol ("Baywatch") von Bedeutung sein können, auch wenn das selbst bei Buffy nicht komplett irrelevant war. Buffy war trotzdem eine stille Heldin, die sich ebenso aufgeopfert hat und die Einsamkeit akzeptieren musste, wie man es sonst nur von männlichen Helden kannte.

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