Beef - Review des Piloten

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Als ich das erste Mal von der neuen Netflix-Serie "Beef" gehört und gelesen habe, war es vor allem der Titel des Formats selbst und die Tatsache, dass es schwarzen Humor geben würde, was mich angefixt hat. Der Begriff ist in meinen Augen mit den Jahren zum neuen Trendwort geworden, welches beschreibt, wenn man mit jemanden eine Meinungsverschiedenheit oder Streit hat. Es wunderte mich aber auch nicht, dass der Streamer daraus eine Dark-Comedy macht. Allerdings muss ich sagen, dass ich im Piloten die Comedy dann doch eher verzweifelt gesucht habe. Warum das so ist, erfahrt ihr jetzt.

Foto: Steven Yeun, Beef - Copyright: 2023 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Steven Yeun, Beef
© 2023 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

In der Kolumne für die Neustarts im zweiten Quartal des Jahres habe ich außerdem geschrieben, dass ich mich freue, Steven Yeun mal in einer anderen Rolle zu sehen, da ich ihn bisher tatsächlich nur aus "The Walking Dead" kannte. In der Rolle des Glenn Rhee war er definitiv motivierter und positiver, was bei dem Plot der Serie nicht das schlechteste war. In Beef ist er als Danny Cho eigentlich das komplette Gegenteil. Zwar ist er Bauunternehmer und bietet daher auch seine Dienste diesbezüglich an, doch das Ganze ist eher erfolglos. Offenbar hat er dann auch ein Problem damit, Fehlkäufe zurückzubringen, obwohl es ihm finanziell nicht ganz gut geht. Irgendwie hat Danny das auch noch selbst verschuldet, weil er einem Cousin helfen wollte, der aber in illegale Geschäfte verwickelt war und Danny fortan mit seinem Bruder Paul (Young Mazino) in einer kleinen Wohnung hausen muss, wobei er alles finanziell zu stemmen versucht, weil Paul nur am Zocken ist. Zudem hat er gegenüber seinen Eltern auch ein schlechtes Gewissen, da sie durch ihn pleite gegangen sind und in Südkorea bei einem Verwandten leben müssen. Bei einem kurzen Gespräch wird in meinen Augen auch das Kulturelle deutlich. Während Danny seinen Eltern nämlich in naher Zukunft finanziell unter die Arme greifen will, wollen sie, dass ihre Sohn endlich eine anständige Frau heiratet. Also Dannys Leben ist alles andere als perfekt und da der Titel nun mal "Beef" ist, muss es natürlich auch ein Gegenbeispiel geben.

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Foto: Steven Yeun & Ali Wong, Beef - Copyright: 2023 Netflix, Inc.
Steven Yeun & Ali Wong, Beef
© 2023 Netflix, Inc.

Dieses wird uns in Form der eher reichen bzw. vermögenden Amy Lau (Ali Wong) präsentiert. Diese ist nicht nur eine Dame, die Einrichtungsgegenstände und -pflanzen unter die ebenfalls reichen Leute bringt (die sie wahrscheinlich gar nicht brauchen). Dazu ist sie mit einem Designer-Ehemann verheiratet und ist Mutter eines Kindes – aber auch nicht glücklich mit ihrem Leben, muss sie doch immer parat stehen, alle Antworten haben und dann ist sie noch mit einer Schwiegermutter gesegnet, die immer Verbesserungsvorschläge macht, obwohl sie (glücklicherweise wohl) noch nicht mal in dem Haus lebt.

Damit haben wir schon mal die Fakten, der springende Punkt ist aber: Was haben Danny und Amy miteinander zu schaffen? Die beiden sind sich gewissermaßen auf dem Parkplatz eines Geschäftes begegnet, wobei Amy Danny gerammt hat und sich die beiden dann eine Verfolgungsjagd geliefert haben, die ich eigentlich ziemlich dämlich fand. Beide sind von ihren eigenen Leben so sehr gestresst, dass nur noch ein Funke gefehlt hat, was bei den beiden das Fass endgültig zum Überlauf gebracht hat. Auch wenn ich diese Verfolgungsjagd nicht lustig fand, war es doch interessant für mich zu sehen, wie diese beiden damit umgehen und im Hinterkopf habe ich dann auch noch gehabt, dass es in der Realität solche Menschen auch noch gibt und man weiß ja so ungefähr, wie ein Beef bzw. eine Vendetta ausarten kann. Man hat bei Danny und Amy definitiv jetzt schon mal den ersten Anfang für eine Vendetta gemacht, bei der ich mir nicht sicher bin, inwiefern und inwieweit diese noch ausarten wird. Aber auf jeden Fall hat auch die letzte Szene in Amys Haus gezeigt, dass man sich auf einiges einstellen muss und dass man auch einen gewissen Sinn für diesen Humor braucht. Und ich hoffe, dass wir noch mehr von den Nebenfiguren und Hintergründen erleben werden.

Fazit

"Beef" hat keinen dieser Piloten gemacht, bei denen ich sage: Boah, das war echt geil. Sondern es war eher: hmmmm... ich gehe dann mal den Humor suchen. Lustiges war jetzt hier nämlich nicht allzu viel vorhanden. Aber ich gucke schon so lange Serien, dass ich langsam weiß, dass manche Serien einfach eine gewisse Aufwärmphase brauchen, denn auch wenn ich auf "Beef" gespannt war, brauchte auch ich zwei Anläufe und wer weiß, vielleicht sage ich am Ende der zehnten Episode: Ja, die 90% Übereinstimmung, die mir bei Netflix angezeigt wird, da stimme ich absolut überein...

Die Serie "Beef" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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