Bewertung

Review: #2.15 Viva Las Vegas

Nachdem mit der letzten Episode der Fall um Laurie Dupree abgeschlossen wurde, schlägt #2.15 Viva Las Vegas eine ganz andere Richtung ein. Durchatmen ist angesagt, denn es steht vor allem der Spaß im Vordergrund. Das Alien-Dasein ist für einen Großteil der Episode irrelevant.

"Okay, a lot of confusion. And the only person who's gonna get you there is me. So let's review, okay?"

Zunächst gab es einen ungewöhnlichen Start in die Episode: Maria spricht direkt zu den Zuschauern und gibt einen kleinen, oberflächlichen Rückblick zu den Geschehnissen der letzten eineinhalb Staffeln. Mich hat der Beginn mehr als unterhalten, ich fand es erfrischend und keinesfalls störend, da es in das Gesamtbild der Episode sehr gut passte. Doch der Beginn war nicht nur zur Unterhaltung da, sondern vor allem auch zum Aufbauen von ein wenig Spannung. Maria erwähnt nämlich so ganz nebenbei, dass Max und Liz in Las Vegas geheiratet haben – wie bitte? Das war eine schon längst vergangene Tatsache aus der Episode mit dem Max aus der Zukunft. Damals hätte man sich dies zwar noch mit viel Fantasie vorstellen können, aufgrund der aktuellen Beziehungslage zwischen den beiden nun aber definitiv nicht mehr.

Auch die darauffolgende Szene, in der Michael einen Traum hat, in welchem Isabel verstorben ist und sich auch sein Leben dem Ende zuneigt, weckt erneut die Neugier und es kommt natürlich die Frage auf, ob es sich hierbei womöglich nicht nur um einen Traum, sondern vielmehr um eine Zukunftsvision handelt, welche es zu verhindern gilt. Kein Wunder also, dass Michael bei solchen sich ständig wiederholenden Albträumen dringend Urlaub nötig hat – auch wenn es aufgrund der Tatsache, dass er noch Schüler ist, nicht ganz so legal ist.

"You're gonna love it. It's a place without rules, without responsibilities. A place where we can forget our troubles. It's a city of dreams." – "Which would be?" – "Vegas. We're going to Vegas, baby!"

In Nullkommanichts erfahren alle anderen von seinem Plan nach Las Vegas zu reisen, um sich abzulenken. Besonders amüsant ist an dieser Stelle mal wieder Maria, die es tatsächlich schafft, Michael dazu zu überreden, mitkommen zu dürfen, weil sie professionell das überschüssige Geld verschwenden kann. Solche Probleme möchte man haben!

An dieser Stelle der Episode waren eigentlich schon alle Kriterien einer guten "Roswell"-Folge erfüllt: Michael steht im Zentrum, die Gruppe unternimmt etwas gemeinsam und Spannung ist ebenfalls geboten. Die nächsten zehn Minuten der Episode sind aber lediglich nett anzusehen: Jeder vergnügt sich auf eine andere Weise im Casino und sorgt so in dem ein oder anderen Moment zum Schmunzeln. Darüber hinaus kann der Teil der Episode aber nicht überzeugen, da die Spannung vom Beginn der Folge wieder weg ist. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass endlich etwas passiert, dass einer Mystery-Serie wie "Roswell" würdig ist, aber genau das Gegenteil geschieht. Einige Handlungsstränge haben mir gar nicht gefallen, wie beispielsweise Isabels kleines Techtelmechtel mit dem fremden Trauzeugen. Dass sie sich einsam fühlt ist verständlich und wurde durch die Szene im Casino, in welcher sie sehnsüchtig die zahlreichen glücklichen Pärchen im Raum betrachtet, noch einmal verdeutlicht, aber dennoch ist das doch kein Grund, sich gleich auf den nächstbesten Mann einzulassen, der ihr über den Weg läuft.

Viel interessanter war da der Konflikt zwischen Michael und Max in der Gefängniszelle. Michaels ganze angestaute Wut gegenüber Max ist in diesem Moment aus ihm ausgebrochen. Dies hätte viel Konfliktpotential geboten, doch da Max beschließt, sich einfach zurückzuziehen, verpufft auch an dieser Stelle die Spannung und es geht seicht weiter. Max kehrt zwar zurück, aber zunächst nur, um sich wieder Liz anzunähern, was man auch gut in einer anderen Episode hätte unterbringen können und nicht in einer solch klischeehaften Szene in Abendkleid und Anzug.

"Missing class is excusable if it involves saving a planet. Yours, mine, any other."

Nachdem der Mittelteil der Episode also durch viele Schwächen gekennzeichnet war, bietet das Ende noch einmal einen richtigen Kracher: Jim Valenti! Er verzieht während seiner Standpauke zum Thema Schule schwänzen zwar keine Miene und scheint alles bitterernst zu meinen, was er sagt, sorgt aber dennoch für eine Komik, sei sie nun von den Autoren gewollt oder nicht. Die darauffolgende Aussprache zwischen Michael und Max rundet die Episode ab und lässt einen als Zuschauer dann doch relativ zufrieden zurück.

Fazit

Rückblickend betrachtet ist #2.15 Viva Las Vegas eine Lückenfüllerepisode, die sowohl den Charakteren als auch dem Zuschauer ein paar Momente zum Durchschnaufen gibt, nachdem es nach Laurie Duprees Fall wohl bald wieder einen neuen mysteriösen Handlungsstrang geben wird. Die Episode hatte einige Schwächen, bot insgesamt gesehen aber eine Menge Spaß, weswegen sie sieben Punkte verdient hat.

Laura Krebs – myFanbase

Die Serie "Roswell" ansehen:


Vorherige Review:
#2.14 Die Kristallkönigin
Alle ReviewsNächste Review:
#2.16 Der Abschlussball

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Roswell" über die Folge #2.15 Viva Las Vegas diskutieren.