Bewertung

Review: #1.09 Getrübtes Urteilsvermögen

Foto: Billy Burke, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Billy Burke, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Kurz vor dem Herbstfinale machen es die Autoren noch einmal spannend und präsentieren eine Storyline, die das Aufeinandertreffen zwischen Miles und Bass hinauszögert. Die Umsetzung ist gut gelungen und führte zu mehreren spannenden Szenen, die gefesselt haben und die Neugier daran geweckt haben, was wirklich passieren wird, wenn Miles und Co. in Philadelphia auftauchen.

"You ready to do this?" - "Are you?" - "Not really. But what the hell, huh?"

Im Prinzip ist es relativ simpel. Miles und der Rest der Gruppe suchen kurz vor Philadelphia eine Rebellen-Gruppe auf, die ihnen dabei helfen soll, Monroe zu überlisten und Danny zu befreien. Dass Miles kein gern gesehener Gast ist, ist vollkommen verständlich, weshalb es nachvollziehbar ist, dass er erstmal gefangen genommen wird, auch wenn Nora ihr Bestes gibt, um die Rebellen davon zu überzeugen, dass Miles nicht mehr der Böse ist. Leider fand ich die gesamte Szene etwas kurz und hätte nicht erwartet, dass man sich Miles so schnell anschließt. Schließlich war er der oberste Befehlshaber der Miliz. Deshalb gab es immer Hintergedanken, dass etwas an der Sache faul ist, was sich dann auch als richtig herausstellt. Miles, Nora und Co. wurden hinters Licht geführt, denn Sergeant Wheatley ist in Wirklichkeit kein Rebelle, sondern arbeitet seit zwei Jahren undercover für die Miliz. Dies war nicht ganz vorhersehbar, deshalb ist der Überraschungsmoment geglückt. Auch wenn Sergeant Wheatley sehr unsympathisch war, hätte ich nicht vermutet, dass er undercover arbeitet und Miles ausliefern will. Das wurde am Ende dann doch noch spannend, was bereits bis dahin schon interessant zu verfolgen war.

Anstatt sich an die Miliz zu schleichen, wählt Miles lieber den Untergrund der U-Bahn-Linie, um sie dann direkt zu überraschen. Ein guter Schachzug, wie ich finde, der auch realistisch war. Zwischendurch wurde es dann nochmal sehr spannend, denn Charlie tritt auf eine Mine und ihr Leben ist in Gefahr. Nicht zum letzten Mal in dieser Folge. Ich habe den Atem angehalten, als Nora versucht hat, die Mine zu entschärfen und war gerührt, als Miles und Aaron da geblieben sind, um ihnen zur Seite zu stehen. Das war ein schöner Moment zwischen diesen Vier, der zeigt, dass sie zusammen halten, egal was kommt. Doch das war nicht alles, denn die Mine explodiert und sorgt dafür, dass keine Luft mehr in den Untergrund kommt. Zuerst war ich sehr verunsichert, als Miles die Person gesehen hat, die gar nicht existiert und mich gewundert, was das denn jetzt sein soll. Doch Aaron findet die logische Erklärung dafür und macht das alles realistisch. Ihnen geht der Sauerstoff aus und so fangen sie an, zu halluzinieren. Im ersten Moment dachte ich, dass der Mann, den Miles gesehen hat, Nora angreift, doch als ich das ganze Blut gesehen habe, wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Aaron macht sie alle auf die Lebensgefahr aufmerksam und fängt selbst an, zu halluzinieren. Bei ihm ist es verständlich, dass er seine Frau sieht, die er ihm Stich gelassen hat. Ich bin auch wirklich begeistert, wie gut Zak Orth diese Szene gespielt hat. Man hat genau gesehen, dass er kurz davor ist, auszuflippen und genau weiß, dass er halluziniert. Dies muss ihm im Herzen weh getan haben, was man am Ausdruck von Zak Orth auch schön gesehen hat.

Doch die beste Halluzination hatte am Ende dann Miles. Er sieht sich selbst in einem Zimmer mit Bass wieder. Diese Szene war das absolute Highlight dieser Folge, denn man weiß genau, dass es sich zwischen ihnen nicht so abspielen wird und man merkt auch, dass Miles nicht weiß, was er tun soll. Ob er wieder zurückkehren kann? Ob Bass ihm tatsächlich wieder ein Angebot macht? Ob er Charlie und die anderen dafür im Stich lässt? All das waren Gedanken von Miles, die uns hier einen Einblick in seinen Kopf gegeben haben und die sehr stark von Billy Burke und David Lyons dargestellt wurden. Ich bin mir nicht sicher, wie Miles handeln wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er nach dieser Folge Charlie im Stich lassen wird. Als Charlie angeschossen wurde und erstmal nicht bei Bewusstsein ist, sieht man wunderbar, dass dieses Mädchen Miles sehr viel bedeutet. Er will, dass sie am Leben bleibt und möchte nicht, dass ihr etwas passiert. Nach all den bisherigen Folgen hat diese am meisten gezeigt, wie wichtig Charlie ihm ist und dass er sie nicht hintergehen würde. Zumindest habe ich das Gefühl und irgendwie hoffe ich, dass ich mich nicht täusche. Denn ein Schlagabtausch zwischen Miles und Monroe erscheint mir momentan noch viel spannender, als die Zusammenarbeit der beiden. Es hatte schließlich einen Grund, warum Miles abgehauen ist.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch den Auftritt von Tim Guinee erwähnen. Ich habe mich gefreut, ihn erneut zu sehen, auch wenn es in diesem überaus unrealistischen Traum von Charlie war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind wählen würde zwischen dem eigenen Vater und dem Onkel, weshalb es nicht nachvollziehbar ist, dass Charlie sich gegen ihren Vater entscheidet. Es freut mich, wenn man Ben in Flashbacks sieht, doch solche unrealistischen Träume kann man ruhig sein lassen.

"Now you need me!"

Eine weitere Handlung, die sich in dieser Folge abspielt, stellt Rachel in den Vordergrund. Sie arbeitet also an einer Bombe, um Monroe zu beseitigen. Es war klar, dass sie ihm nicht dabei helfen wird, Waffen herzustellen und die Energie, die sie erzeugen kann, dafür zu verwenden. Mich wundert jedoch sehr, dass Major Neville plötzlich ein so gutes Gespür dafür hat, was Rachel macht. Ich hätte ihr tatsächlich geglaubt, dass sie einen Verstärker baut, nur um sich und Danny zu retten. Doch Neville kommt dahinter. Wie es dazu kam, weiß ich nicht und was Rachel verraten hat, denn, wie bereits erwähnt, ich hätte ihr geglaubt.

Am Ende kommt es dadurch jedoch zu einem erneut starken Moment in dieser Folge. Monroe bringt Dr. Bradley Jaffe zurück, der Rachels Geheimnis ausplaudert. Es ist verständlich, dass er dies macht, schließlich hat Rachel ihn ebenfalls hintergangen. Mir war jedoch in dem Moment klar, dass er diese Folge nicht überleben wird. Rachel wird alles dafür tun, damit Danny in Sicherheit ist und so bringt sie Bradley um, damit ihr Dasein eine Bedeutung hat. Ein cleverer Schachzug, der mit einem entsetzten Gesichtsausdruck von Monroe geendet hat. Dieser Ausdruck sagt mehr als tausend Worte und mich würde nicht wundern, wenn er Rachel jetzt nicht mehr mit Samthandschuhen anfasst.

Fazit

Kurz vor dem Herbstfinale wird es noch einmal spannend und diese Folge bietet einige sehr starke Szenen. Ganz besonders Miles ist positiv aufgefallen, denn einerseits bekommen wir einen Einblick in seine Gedanken und andererseits wird deutlich, wie viel ihm Charlie und Co. bedeuten. Die Entwicklung zwischen Rachel und Monroe ist ebenfalls spannend zu verfolgen und die Grundlage für ein gutes Herbstfinale ist somit gelegt.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Revolution" ansehen:


Vorherige Review:
#1.08 Zur Familie oder ein Versprechen halten?
Alle ReviewsNächste Review:
#1.10 Von Angesicht zu Angesicht

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Revolution" über die Folge #1.09 Getrübtes Urteilsvermögen diskutieren.