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Review: #3.14 Wahrere Lügen

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht. Dieses Sprichwort bildet dieses Mal die Grundlage der Episode und das bei einer Serie, deren Prämisse ein Möchtegerndetektiv ist, der seiner Umwelt vorlügt, hellseherische Fähigkeiten zu haben.

"Wahrere Lügen". Der Titel, der sehr an den Film "True Lies" mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis angelehnt ist, hat jedoch nur sehr entfernt mit dem Hollywoodstreifen zu tun. Tatsächlich geht es dieses Mal um einen pathologischen Lügner. Nein, nicht um Shawn, sondern um einen anderen Tippgeber der Polizei, der anders als Shawn jedoch keine brauchbaren Hinweise auf Taten gibt, sondern Lassiter und den Rest der Mannschaft auch schon mal vollkommen unsinnig durch halb Santa Barbara jagt. Kein Wunder also, dass Shawn sich herausgefordert fühlt, den Wahrheitsgehalt der Aussagen von Ryan zu untersuchen, als der anfängt, von gruselig aussehenden Männern und und Attentaten zu faseln.

Das Vater-Sohn-Gespräch zwischen Henry und Shawn war dieses Mal absolut fantatisch, auch wenn es mal wieder viel zu kurz war. Denn es hat gezeigt, dass Henry sich damit abgefunden zu haben scheint, dass sein Sohn einen etwas anderen Weg für sein Leben gewählt hat. Dennoch ist er stets bereit, ihm aus der Patsche zu helfen, selbst wenn er sich dort selbst hineinmanövriert hat. Henry erkennt, dass Shawn der Fall um Ryan nur deswegen interessiert, weil er eine Parallele zu seinem eigenen Leben zieht und Angst davor hat, eines Tages auch wie Ryan zu enden und niemanden mehr zu haben, der ihm und seinen Theorien Glauben schenkt. Zwar kann Henry Shawn nicht wirklich kritiklos für seine Arbeit loben und ihn ausdrücklich zur Seite stehen, doch er gibt seinem Sohn mittlerweile Rückhalt, was dessen Arbeit betrifft, auch wenn sie unorthodoxe Wege geht. Im Grunde genommen ist aus Shawn ja auch ein Polizist geworden, wie Henry es sich für ihn erhofft hatte.

Ich kann mir allerdings noch immer nicht vorstellen, dass die Polizei von Santa Barbara wirklich glaubt, dass Shawn tatsächlich übersinnliche Fähigkeiten hat. Aber solange Shawn brauchbare Ergebnisse für das SBPD liefert und dabei einigermaßen auf dem legalen Weg arbeitet, dürfte es Karen Vick egal sein, wer ihre Fälle löst. Immerhin hat sie ihm ja eine Ermittlungsgrundlage geschaffen, in dem sie ihn als Berater eingestellt hat und er auf ihrer Gehaltsliste steht.

Apropos Gehaltsliste. Auch Gus' richtiger Job wird mal wieder thematisiert. Ich frage mich ja immer wieder, ob Shawn und Gus durch ihre Beratertätigkeit bei der Polizei tatsächlich so viel verdienen, dass Gus seinen Job mehr oder weniger freiberuflich und selbstbestimmend ausüben kann.

Der Fall an sich ist recht verzwickt, da ein abstruser Hinweis den nächsten jagt und auch der Zuschauer in dem Gewirr der Lügen irgendwann den Überblick verlieren dürfte. Doch dank der schönen zwischenmenschlichen Elemente, sowie den noch immer recht amüsanten Dialogen, vor allem zwischen Shawn und Lassiter, ist die Episode schön kurzweilig.

Melanie Wolff - myFanbase

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