Review: #1.05 Addison entdeckt einen Duschkopf

Wow – Ich hätte nicht gedacht, dass man Selbstbefriedigung und Aufklärung eines Teenagers unter einem Hut, in diesem Fall in einer Folge, unterbringen kann. Aber ich wurde eines besseren belehrt.

Addison

Die Anfangssequenz ließ mich schon vermuten, dass etwas nicht stimmen konnte. Pete lobt Addisons cellulitefreie Oberschenkel? Mit einem Wumms landete dann sowohl Addison als auch der Zuschauer auf dem harten Boden der Tatsachen und wieder in der Realität. Die Traumsequenz war witzig und mal was anderes und verspricht vor allem im Bezug auf Addison/Pete noch viele interessante Szenen.

Natürlich kann Addison nicht anders und erzählt prompt ihrer besten Freundin Naomi von ihren nächtlichen Fantasien. Warum jedoch Naomi sofort Violet, also eine Psychaterin dazu holte, bleibt mir schleierhaft. Im Laufe des Gespräches kamen die Frauen dann auf das Thema Selbstbefriedigung, wo mit "jucken", "kratzen" und "Duschkopf" das ganze Thema mehr oder weniger elegant umschrieben wurde. Aber eins muss ich da anmerken. Ich bin zwar kein Mitglied der weiblichen Nation, allerdings wurde mir damit etwas zu locker umgegangen, denn Naomi und Violet gingen mit dem Thema um als wäre es das selbe wie sich die Zähne zu putzen.

Später wussten es dann auch noch die Männer der Privatpraxis, was Pete natürlich ansprechen musste. Sein Geständnis, er träume auch von Addison, kam für mich dann doch überraschend.

Pete

Petes Fall bot für mich persönlich leider nichts Neues, da die Elemente letzendlich immer die gleichen sind. Ein Sportler beziehungsweise Sportlerin hat eine scheinbar harmlose Krankheit und wird behandelt, mit der Konsequenz er oder sie könne nicht an einem wichtigen Wettkampf teilnehmen. Der Patient sorgt meist durch illegale Medikamente dafür, dass er doch starten kann, hin und wieder auch mal mit Hilfe überehrgeiziger Trainer. Die Folge ist ein Totalausfall des Körpers mit schlimmen Folgen.

Dieses Prinzip wurde unter anderem schon oft bei "Grey's Anatomy" verwendet. Dennoch, wenn man gerade mitten in der Folge ist, dann ist es doch spannend. Schaut man sich die Folge allerdings ein weiteres Mal an, ist es weniger spektakulär.

Violet

Erneut plagen Violet Erinnerungen an ihrem Ex Allan. Und wir dachten bereits, sie sei über den Berg, was auch Cooper sichtlich freute. Just in diesem Augenblick musste der Verflossene natürlich wieder auftauchen, um Violet wieder um den Finger zu wickeln. Dabei hätte er doch merken müssen, dass sie immer noch viel für ihn empfindet und an eine Freundschaft noch nicht zu denken ist. Ich möchte hier betonen, dass mir diese Storyline um Violet allmählich auf die Nerven geht. Überhaupt wirkte es dieses Mal eher so, als war das Treffen zwischen Violet und ihrem Ex nur ein Grund, um zu zeigen, dass Cooper nicht mehr länger der Rettungsanker für Violet sein wollte. Der nette Typ von neben an, dem man alles erzählen kann, hat auch irgendwann mal genug, wenn die Freundin immer wieder den selben Fehler macht. Das Ende ließ ja dann doch noch einiges offen. Ich hoffe, wir erfahren dazu noch etwas in der nächsten Folge.

Naomi und Sam

Also ich kam wirklich ins Schwitzen. Ein dreizehnjähriges Kind ,das schon Sex hat. In diesem Alter war ich jedenfalls noch nicht auf Geschlechtsverkehr vorbereitet. Aber in den USA und mittlerweile auch in Deutschland soll es so was ja geben. Ich finde so etwas schrecklich und die Folgen von ungeschützem Sex wurden hier ja verdeutlicht. Auch wieder großes Lob an die Autoren, die dem Fall am Ende eine unvorhersehbare Wende gegeben haben. Ich muss gestehen, dass ich wirklich lange dachte, Maja wäre diejenige, die Sex hatte.

Dell und die Frauen

Ich fand es wieder große klasse, dass in der Folge verstärkt auf ihn eingegangen wurde. Er und Charlotte werden nämlich meiner Meinung nach noch zu wenig in den Mittelpunkt gestellt, dabei könnte man so viel mit den Charaktern machen.

Dell braucht also mehrere Anläufe, bis er sein theoretisches Wissen in die Tat umsetzen konnte, was für den Zuschauer sehr unterhaltsam war. Und die Frauen waren ja auch alle aus dem echten Leben genommen: Eine überhisterische Frau, die immer am Handy klebt; eine Schüchterne, die sich in seiner Nähe nicht entspannen kann; und eine Frau, die seine Fähigkeiten in Frage stellt. Das war eine gute Auswahl und auf jedenfall äußerst witzig gestaltet.

Fazit

Die mittlerweile fünfte Folge von Private Practice war zwar gut, allerdings kehrt nach und nach irgendwie ein wenig eine "Alltagssituation" ein. Dennoch konnte sie erneut mit Witz, Drama und Charme punkten.

Kevin Lutter - myFanbase

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