Review: #5.07 Der seltsame Fall des Dean Winchester
Das war sie, die Herzwärmer-Episode, auf die ich schon die ganze Zeit gewartet habe. Das Rezept ist das gleiche, wie in jeder bisherigen Staffel: ein gar nicht so böser Bösewicht, eine rührende Geschichte und Schauspieler in Top-Form.
Patrick
Ganz im Ernst – wer würde mit diesem Mann nicht gerne eine Runde spielen? Ob Poker oder etwas anderes wäre dabei nebensächlich. Der irische Akzent, der Gentleman-Verbrecher, das spöttische Leuchten in den Augen – der irische Hexer ist der perfekte Widersache für unsere Jungs. Dass er in Wirklichkeit ein gutes Herz hat, was er auch mehrmals in der Folge zeigt, macht ihn restlos sympathisch, was wahrscheinlich auch an der grandiosen Darstellung Hal Ozsans liegt. Als er "mit Vergnügen", wie er sagt, Sams gewonnene Chips wieder gegen Deans Lebensjahre zurücktauscht, möchte man dem Kerl beinahe um den Hals fallen. Da nimmt man es ihm beinahe nicht mehr übel, dass er Sam mit ein paar Problemchen der besonderen Art belastet – ich muss, glaube ich, nicht mehr dazu sagen.
So amüsant ich Patrick und seine Methoden finde, so traurig stimmt mich die Auflösung der Geschichte. Die Frau an der Seite des raffinierten Spielers ist eine neunhundert Jahre alte Hexe, die es leid ist ohne ihre Familie leben zu müssen, nachdem sie ihre Tochter begraben musste. Nachdem es den Winchesters nicht gelungen ist, Patrick aufzuhalten, wählt sie den Weg nach vorne, um endlich sterben zu dürfen – sie spielt mit ihrem Geliebten Poker und verliert. Die Verzweiflung in Patricks Augen hat kurzfristig sogar die Aktivität meiner Tränendrüsen gesteigert.
Bobby
Verzweiflung kommt in dieser Folge aber nicht nur bei den "Bösen" auf, sondern auch bei den Guten. Bobby scheint seine Verletzung härter getroffen zu haben, als erwartet. Dass gerade der Vaterersatz der Jungs so leidet, ist beinahe schon unmenschlich von den Autoren. Dennoch ist ihnen dafür zu gratulieren, dass sie sich für diesen Weg entschieden haben. Eine weitere Wunderheilung unter den Hauptdarstellern hätte die Glaubwürdigkeit der Serie vielleicht ein wenig überstrapaziert.
Dean
Anscheinend hat aber nicht nur Bobby mit der neuen Situation zu kämpfen. Wieder einmal wird klar, dass vor allem Dean ohne den Beistand des älteren Jägers ziemlich verloren wäre. So zögert er auch keine Sekunde lang, Bobby aus der Klemme zu helfen, als dieser seine Lebensjahre an Patrick verliert. Dass er schon zu Beginn der Poker-Runde 25 Chips für seinen Freund einlöst, ist ein gewagter aber wohl überlegter Schachzug Deans. Immerhin kann er sich so sicher sein, dass Bobby seine Jahre zurück bekommt, auch wenn sein eigenes Spiel dadurch um einiges riskanter wird.
Ich habe es fast ein wenig bedauert, dass die Poker-Partie zwischen Dean und Patrick nicht gezeigt wurde, andererseits wurde man so mit mehr Sendezeit für unseren "Benjamin Button" belohnt, auf den ja schon im Episodentitel angespielt wird. Dean als alter Mann – ich muss zugeben, dass ich mir die Schadenfreude ebenso wenig verkneifen konnte, wie Bobby, der mit seinen Sticheleien gegen die ewige Nörgelei Deans meist ins Schwarze trifft und so für einige Schmunzler sorgt.
All In – Sam
Dass die Situation jedoch ernster ist, als erwartet, zeigt sich erst im letzten Teil der Episode, als Patrick Sam während ihres Spiels um fünfzig Jahre mitteilt, dass Dean nur noch wenige Minuten zu leben hat. Hier zeigt sich erstaunlich deutlich, dass Sams größte Sorge immer noch seinem Bruder gilt. Jedes Mal, wenn Dean auch nur ansatzweise in Gefahr gerät, dreht Sam vollkommen durch und ist psychisch kaum noch anwesend. Aus diesem Grund hatte ich dieses Mal auch wirklich meine Bedenken, als Sam all in ging, obwohl man rein rational von einem Happy End ausgehen konnte. Man fiebert ja doch heimlich jedes Mal mit.
Übrigens war für mich persönlich, trotz Deans Großvater-Einlage, das Poker-Duell Sam-Patrick der absolute Höhepunkt der Folge. Nicht nur, weil Patrick hier alle Facetten seines Charakters gezeigt hat – von der Wut über Sams Betrug, über die Verständnislosigkeit angesichts des Verrats seiner Geliebten, bis hin zum erfreuten Erstaunen, als Sam ihn besiegt – sondern auch, weil Jared Padalecki wieder einmal beweist, dass man keinen besseren Schauspieler für seine Rolle hätte finden können. Somit ist Sam nicht nur der Gewinner des Spiels, sondern inoffiziell auch der Gewinner der Episode.
Fazit
"Supernatural" bräuchte öfter solche Folgen. Denn obwohl sie die Handlung der Staffel scheinbar nicht voran treiben, geben sie doch immer viel von den zwischenmenschlichen Beziehungen der Serie preis. Und ganz nebenbei tut es einfach gut zu wissen, dass es neben den eiskalten Dämonen und Monstern auch noch galante Spitzbuben gibt, die hinter einer bösen Fassade doch ein recht weiches Herz haben und in Wirklichkeit nur eines wollen – eine Runde spielen.
Eva K. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Curious Case of Dean WinchesterErstausstrahlung (US): 29.10.2009
Erstausstrahlung (DE): 24.10.2011
Regie: Robert Singer
Drehbuch: Jen Klein & Julie Siege
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