Bewertung

Review: #2.11 Bolshoi Booze

Die Bösen lassen wieder ein Chance aus, Lincoln auszuschalten. Michael bekommt Zweifel an seinen Taten, Sucre taucht wieder auf, Sara hat riesige Probleme und es stirbt wieder jemand. Nur C-Note und Haywire verweilen fernab der Geschehnisse und vermitteln den Eindruck, gerettet zu sein.

Michael beichtet

Nachdem er dem alten Mann im Geschäft richtig Angst einjagte (und entkommen konnte, obwohl da noch viele andere Menschen im Laden waren), bekommt Michael eine Art Schock, bei dem er plötzlich zweifelt, ob seine geplante Rettung all die Dinge wert war, die vor sich gegangen sind. So viel Leid wollte er doch nie verantworten. Glücklicherweise war gerade eine Kirche in der Nähe, sodass er sich beim Pater mal richtig ausheulen kann. Letztendlich hat er sich aber auch nichts von ihm sagen lassen und war eher überzeugter, dass er seinen Weg jetzt weitergehen muss. Die Schwäche von Michael ist zwar total nachvollziehbar, aber irgendwie fand ich die Inszenierung lächerlich. Dieser plötzliche "Zusammenbruch" wirkte so reingequetscht. Dass ihm die Gedanken auf diese Art und Weise kommen, hat einfach nicht zu ihm gepasst. Er ist doch schon immer überlegt gewesen, hatte Mitleid mit anderen, hatte versucht zu helfen und zu entschärfen und alles, was passiert ist, hat er eigentlich nicht zu verantworten. Plötzlich kommt alles mit einem Mal hoch.

Das zeigt zwar, wie sehr er unter der ganzen Geschichte zu leiden hat, aber ich kann damit einfach nicht grün werden, weil schon oft verdeutlicht wurde, dass ihn die Geschehnisse nicht kalt lassen. Trotz der Stärke, die er ausstrahlt, war sein weicher Kern auch immer offenbar. Der Zusammenbruch war somit kein wirklicher Bruch in seiner Haltung, sondern nur eine Übertreibung des immer wieder gezeigten. Der Figur hat es also eigentlich gar nichts gebracht. Es war vielmehr eine kleine Zusammenfassung der Missetaten anderer und ein Sichergehen, dass jetzt auch der letzte Zuschauer weiß, dass Michael leidet.

Dass seine gute Seele dann schließlich sogar noch was bringt und er dadurch den richtigen Standort des Flugzeugs erhält, ist dann quasi ein Ereignis, dass aus meinem Herzen gesprochen hat. Du machst das richtig Michael. Das Gute siegt. Bleib, wie du bist. Alles ein bisschen idealistisch, aber so bin ich nun mal und ich bin froh, dass auch Michael sich in dieser Hinsicht nicht ändern wird. Alles andere hätte mir auch Einiges verdorben.

Geldgelüste

Nachdem sich T-Bag zur Rettung seines Lebens nun doch von seiner Hand getrennt hat, musste man wieder feststellen, dass er wirklich ein cleveres Bürschchen ist. Dass Geary als erste Handlung aber ein teures Hotel und drei Miezen mietet, ist auch etwas eindimensional und so traurig, dass es ihm fast recht geschehen ist. Ich wäre erstmal weit weg gefahren. Kanada, Europa oder was sonst noch so möglich wäre. Teuere Hotels und Frauen gibt es überall. Aber gut, so ist er nun raus und Bellick kommt das nicht wirklich zu Gute, weil er nun wohl zum einen unangenehme Fragen beantworten müssen wird und zum anderen auch wieder allein ist. Außerdem konnte er sich nicht an Geary rächen. Im Prinzip hat er also gar nichts bekommen. Man darf jetzt gespannt sein, wie sich T-Bag weiter verhalten wird, denn dass er sich jetzt über alle Berge macht, kann ich mir rein von der Inszenierung der weiteren Folgen her schon nicht vorstellen.

Opferrolle

Eine der besten Geschichten dieser Episode ist der Part um Mahone. Sein Duell mit Michael war bisher schon immer Highlight der Staffel, jetzt bekommt man aber endgültig mitgeteilt, dass Mahone eigentlich nur ein weiteres Opfer der Intrige um Lincoln ist. Er hat dabei nicht nur einfach den falschen Job übernommen, sondern wird ganz konkret erpresst und steht gehörig unter Druck. Das Telefongespräch mit seinen Frau war unglaublich emotional und hat Mahone eine menschliche Seite verliehen, die so viel an dem Charakter ändert, dass man sich alle Episoden bisher unter diesem Aspekt nochmal angucken müsste. Mit diesem neuen Charakter ist den Autoren wirklich ein Coup gelungen. Die Szenen sind allesamt wunderbar und wirklich fesselnd auf ihre ganz bestimmte Weise.

Folter

Kellerman will unter allen Umständen wissen, was Sara von ihrem Vater bekommen hat. Wir wissen von Lincolns Vater, wie wichtig dieses Beweisstück ist, weshalb Kellerman wirklich vor nichts zurückschreckt. Das unter Wasser Drücken ist schon grausam genug, aber sie dann auch noch Elektroschocks auszusetzen, ist echt heftig. Hat eigentlich nur noch gefehlt, dass er ihr einen Finger abschneidet und so wirklich bewusst ist mir nicht, warum er das nicht versucht hat. Aber Sara war auch wirklich überzeugend und ich bin beeindruckt, dass sie diesen Qualen standhalten konnte. Aber sie hat sicherlich recht, als sie meinte, sie würde so oder so sterben.

Allerdings wäre es sehr schade, wenn sie aus der Serie raus wäre. Veronicas Tod hat die Frauenquote schon erheblich gesenkt. Allerdings sind bisher Andeutungen aus den Cliffhangern meist nicht eingetreten und Sara hatte auch schon mal kurz sehr verdächtig auf den Badewannstöpsel geschaut. Durch eine typische Bösewichtaktion wird Sara wohl überleben, aber bevor ich mich zu weit aus dem Fenster hänge, warten wir mal die nächsten Folge ab.

Fazit

Insgesamt eine gute Folge, in der mir nur die plötzlichen Zweifel von Michael nicht gefallen haben und nur wenige Kleinigkeiten zu bemängeln sind. Die Entwicklung um Mahone machen aber Vieles wett.

Emil Groth - myFanbase

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