Bewertung

Review: #2.16 Joan Rivers

Die Spannung aus der letzten Episode konnte man auch ins Finale retten und "Nip/Tuck" wird so präsentiert, wie wir es kennen. Kontrovers, eindringlich und ein wenig anders.

Ava alias Avery Tanner

Ava war früher also einmal ein Mann, der sich zur Frau umoperieren ließ, um mit dem Mann seiner Träume eine Beziehung eingehen zu können. Klingt ein wenig abstrus, aber das ist man von "Nip/Tuck" ja eigentlich gewohnt.

Die Hintergrundgeschichte um Ava war dringend notwendig, um klar zu machen, warum Ava manchmal ein wenig durchgeknallt erscheint und, vor allem, warum sie mit ihrem "Sohn" Adrian geschlafen hat. Man hat hier eine glaubhafte Geschichte entwickelt, die jetzt aber auch ein für alle Mal als Endpunkt der Geschichte um Ava dienen sollte. Aber nach dem überraschenden Selbstmord von Adrian und Avas "Flucht" aus Miami, bleibt daran eigentlich kein Zweifel. Zurück bleibt ein sitzen gelassener Teenager, Matt, der die Welt nicht mehr versteht.

Joan Rivers

Die leibhaftige Joan Rivers persönlich stattet McNamara/Troy unterdessen einen Besuch hab und kritisiert das, was sie sich über all die Jahre selbst angetan hat. Einmal mehr wird deutlich gemacht, wie Schönheitsoperationen einen Menschen verändern können. Sie werden zu Kunstprodukten, die kaum mehr dem ähneln, wer sie vorher einmal gewesen sind. Aberwitzig war nun ihre Idee, sich wieder umoperieren zu lassen, damit ihr Enkel sie auch als Oma wahrnimmt. Ich frage mich, ob vielen Menschen dieser Gedanke einmal durch den Kopf schießt, wenn sie älter werden. Dennoch war für mich klar, dass wenn Joan erst einmal das Ergebnis sehen würde, sie einen Rückzieher macht. Wenn sich jemand so gegen das Altern währt und sich jahrelang "verbessern" lässt, dann braucht er das von sich geschaffene Selbstbild, um mit sich im Reinen zu sein.

Sean und der Carver

Die Begegnung mit dem unheimlichen Schlitzer setzt Sean so sehr zu, dass er sich sogar in seinen Träumen mit dem Vergewaltiger beschäftigt. Ausgerechnet Escobar Gallardo repräsentiert Seans Unterbewusstsein, dass ihn auffordert, sich gegen den Carver zu stellen. Ob Sean ihn wirklich töten könnte, bezweifle ich stark. Dennoch fand ich es mutig, sich weiterhin auf die Seite der Opfer zu stellen und den Drohungen des maskierten Schlitzers zu ignorieren.

Ein Ende mit Schrecken

Während sich Sean also darauf vorbereitet, dass der Carver jederzeit wieder in sein Haus einbrechen könnte, taucht der an ganz anderer Stelle auf. Die Szene war geschickt verpackt und fast ein wenig unübersichtlich. Umso schockierter war ich, als klar wurde, dass Christian sein nächstes Opfer sein würde. Was genau mit ihm geschieht und ob er dem Carver irgendwie noch entrinnen kann, bleibt offen. Die Episode schließt mit einem gigantischen Cliffhanger, der spannender nicht hätte sein können.

Fazit

Eine bessere Folge für ein Finale hätte man sich nicht vorstellen können. Es gab alles, was das Zuschauerherz begehrte: Witzige Szenen, Aufklärungen alter Handlungsstränge, gebrochene Herzen, mutige Männer und einen Cliffhanger, der das Blut in den Adern gefrieren lässt. Was will man mehr?

Melanie Brandt - myFanbase

Die Serie "Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis" ansehen:


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