Bewertung

Review: #1.09 Es werde Licht

Foto: Zooey Deschanel, New Girl - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX
Zooey Deschanel, New Girl
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Autumn DeWilde/FOX

In Folge #1.09 The 23rd dreht sich alles um das Fest der Liebe und der Besinnung, Weihnachten. Um genau zu sein ist das Geschehen zeitlich eigentlich nicht direkt an Weihnachten angesiedelt, sondern am 23. Dezember. Diese Folge widmet sich somit der Magie von Weihnachten, stellt gleichzeitig aber auch die Weichen für die Zukunft der Serie. So zerbricht eine Beziehung und andere beginnen sich zu entwickeln. Trotz einiger erzählerischer Mängel und einer nicht allzu hohen Gag-Dichte, kann diese Folge aufgrund der interessanten Entwicklungen und dem schönen Schlussakt als durchaus gelungen bezeichnet werden.

Die zentralste Entwicklung dieser Episode ist gleichzeitig eine faustdicke Überraschung: Jess und Paul beschließen im gegenseitigen Einvernehmen ihre Beziehung zu beenden. Das kommt deshalb so überraschend, weil in der letzten Folge noch versucht wurde, die Beziehung weiterzuentwickeln und ihr etwas Substanz zu geben. Und jetzt soll alles schon wieder vorbei sein? Das geht definitiv zu schnell und wird erzählerisch auch alles andere als elegant gelöst. Jess stellt nämlich fest, dass sie für Paul doch nichts empfindet und die sich beide gefühlsmäßig auf unterschiedlichen Ebenen befinden. Das mag ja schön und gut sein, nur war davon in den beiden Folgen, in denen Paul zu sehen war, noch überhaupt nichts zu hören und es machte eher den Anschein, dass auch Jess sich in Paul verliebt hätte. War also nicht so, was die beiden Paul-Folgen im Rückblick ein wenig sinnlos erscheinen lässt.

Der Grund für diese plötzliche Beziehungssprengung liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Autoren in Zukunft das Pairing Jess und Nick konsequenter weiterverfolgen wollen, denn dass diese beiden definitiv Chemie haben und ein gutes Paar abgeben würden, war schon ab der ersten Folge überdeutlich. Nur, dass man den interessanten und überaus sympathischen Charakter des Paul, der dazu noch von dem großartigen Justin Long überzeugend verkörpert wurde, so gnadenlos aus der Serie schreibt, ist mehr als schade. Und auch der Beginn der Entwicklung, der zum schlussendlichen Beziehungsaus führte, war mehr als abgedroschen. Die typische "I love you." – "Thank you."- Nummer hat man wirklich schon zu oft in anderen Serien gesehen.

Trotz dieser Kritikpunkte war das Gespräch von Jess und Paul auf dem Balkon dann doch ganz schön und auch die Einbeziehung von Nick in dieses Dilemma kann als gelungen bezeichnet werden. Auch gelungen ist dieses Mal überaschenderweise die Storyline von Schmidt, der in Kombination mit Cece jedes Mal zur Höchstform aufläuft und mit ihr zusammen sogar richtig sympathisch herüberkommt. Hier entwickeln die Autoren definitiv die zweite große Lovestory der Serie, ein Umstand, der in Zukunft noch für allerhand schöne Momente sorgen könnte.

Und auch für Winston könnte es in Zukunft auf eine neue Beziehung hinaus laufen. Er lernt auf der Weihnachtsfeier von Schmidts Firma seine Chefin und ihren kleinen Sohn kennen, mit dem sich Winston sofort blendend versteht. Die Interaktion zwischen Winston und dem Kind ist wirklich süß, was auch daran liegt, dass der Kinderdarsteller wirklich authentisch herüberkommt und außerordentlich gut mit Lamorne Morris harmoniert. Auch hier kann nur gehofft werden, dass diese Storyline in Zukunft weiterverfolgt wird und nicht im Sande verläuft.

Zum Schluss müssen noch die kleinen Momente erwähnt werden, welche die Folge zusätzlich aufwerten. Da wären zum einen die Rollschuhe, die Jess den Jungs zu Weihnachten schenkt und die auf große Resonanz stoßen sowie die ständigen Anrufe von Nicks Mutter, er möge doch versuchen, in diesem Jahr seinen Flug nicht zu verpassen. Da wäre auch Schmidt als "Sexy Santa", der von seinen ausnehmend weiblichen Kolleginnen körperlich ausgenutzt wird und da wäre natürlich der finale Schlussakt, der, wie bei "New Girl", üblich, wieder wunderschön gestaltet wurde. Wenn diese Serie etwas kann, dann einen mit einem guten Gefühl aus der Folge zu entlassen. Diese Gemeinschaftsszenen, in der alle Hauptfiguren zusammenkommen und ihre Freundschaft demonstrieren, funktionieren immer wieder. Dieses Mal gilt es, Jess nach ihrem Beziehungsaus zu trösten und eine ganze Straße für sie weihnachtlich zu erleuchten, was in einer rührenden Schrei-Orgie gipfelt.

Fazit

Das plötzliche Beziehungsaus von Paul und Jess irritiert und enttäuscht aufgrund ungeschickter, wenig plausibler erzählerischer Gestaltung. Der Rest der Folge überzeugt jedoch mit wichtigen Weichenstellungen für die Zukunft und dem Aufbauen neuer Beziehungsformationen. So ist diese Folge zwar weniger humorvoll, dafür aber umso wichtiger für die Zukunft der Serie. Der Schluss der Folge zählt zudem definitiv zu den besten Momenten der noch sehr kurzen Serienhistorie.

Moritz Stock - myFanbase

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