Rebecca Pryce

Foto: Embeth Davidtz, Mad Men - Copyright: Carin Baer/AMC
Embeth Davidtz, Mad Men
© Carin Baer/AMC

Rebecca ist die langjährige Ehefrau von Finanzexperte Lane Pryce. Gemeinsam mit ihrem Sohn Nigel begleitet die gebürtige Britin ihren Gatten nach New York, wo dieser einen Job in der Werbeagentur Sterling Cooper antritt. Der Abschied von ihrer geliebten Heimatstadt London fällt Rebecca sehr schwer, was maßgeblich dazu beiträgt, dass sie sich in ihrer neuen Wohnung in Sutton Place, Manhattan, von Anfang an unwohl fühlt.

Um Rebecca von ihren Alltagssorgen ein wenig abzulenken, nimmt Lane sie eines Tages zu einem Abendessen mit seinem neuen Arbeitskollegen Don Draper und dessen Ehefrau Betty mit. Obwohl sie auch diese Gelegenheit nutzt, um sich wieder einmal über das anstrengende Leben in New York zu beklagen, muntert sie der Restaurantbesuch merklich auf. Die gute Laune ist jedoch nicht von langer Dauer, denn schon kurze Zeit später taucht Rebecca vollkommen aufgelöst in der Werbeagentur auf. Wie sich herausstellt, hat ein Taxifahrer ihre mangelnde Ortskenntnis ausgenutzt, um sie finanziell übers Ohr zu hauen. Unter Tränen erklärt sie, New York so bald wie möglich wieder verlassen zu wollen. Da Lane ihr diesen Wunsch allein schon aus Berufsgründen ausschlagen muss, sieht Rebecca keine andere Wahl, als ihre Koffer zu packen und ohne ihren Mann nach London zurückzukehren. Dies hat zur Folge, dass das Ehepaar ein halbes Jahr lang nur telefonischen Kontakt hat und sich zusehends auseinanderlebt. Erst als Lanes strenger Vater interveniert und seinem Sohn mit Gewalt Vernunft einbläut, kommt es zu einer Versöhnung mit Rebecca samt deren Rückkehr nach New York.

Foto: Embeth Davidtz & Jared Harris, Mad Men - Copyright: Jordin Althaus/AMC
Embeth Davidtz & Jared Harris, Mad Men
© Jordin Althaus/AMC

Im zweiten Anlauf wirkt die Ehe von Rebecca und Lane nach außen hin harmonischer denn je. So mischen sie sich etwa anlässlich der Feier zu Dons 40. Geburtstag unbeschwert unter die Partygäste und genießen das gebotene Unterhaltungsprogramm sichtlich. Darüber hinaus knüpft Rebecca Kontakte zu anderen britischen Paaren, die es berufsbedingt nach New York verschlagen hat, und kann ihren anfangs skeptischen Gatten davon überzeugen, sich mit ihnen zum gemeinsamen Fußballschauen im Pub zu treffen. Zu Hause kommt es jedoch wiederholt zu kleinen Streitereien, die sich in erster Linie um das Thema Geld drehen. Erst wird Rebecca misstrauisch, weil Lane die Bezahlung von Nigels Schulgeld trotz entsprechender Mahnungen hinauszögern will, und dann bekommt sie auch noch gesagt, dass sie ohne seine Erlaubnis bis auf Weiteres keine Schecks mehr ausstellen darf. Ihr Verdacht über mögliche Finanzprobleme ihres Ehemanns erhärt sich schließlich, als sie ihn nachts bei verdächtigen Telefonaten ertappt und er sich über die Weihnachtsfeiertage keinen Heimflug nach London leisten will, obwohl ihr Vater schwer erkrankt ist. Mit Verweis auf seine viele Arbeit gelingt es Lane allerdings, Rebecca eine glaubhafte Ausrede aufzutischen und das tatsächliche Ausmaß seiner Geldsorgen weiter vor ihr zu verbergen.

Foto: Embeth Davidtz & Jon Hamm, Mad Men - Copyright: Michael Yarish/AMC
Embeth Davidtz & Jon Hamm, Mad Men
© Michael Yarish/AMC

Als Rebecca wenig später die frohe Botschaft ereilt, dass Lane für seine Verdienste in den Finanzvorstand der American Association of Advertising Agencies berufen worden ist, will sie ihm eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen und kauft ihm einen nagelneuen Jaguar. Ihr Timing könnte jedoch schlechter nicht sein, da Lane ausgerechnet an jenem Tag der Veruntreuung von Firmengeld überführt wird und seinen Job bei SCDP verliert. Anstatt Rebecca die Wahrheit zu sagen, ertränkt er seinen Frust im Alkohol und nimmt das Geschenk seiner Gattin in dem Wissen, nun endgültig keinen Ausweg mehr aus seiner Finanzmisere zu sehen, entgegen. Kurz darauf begibt er sich ein letztes Mal in sein Büro in der Werbeagentur und erhängt sich dort, während die nichts ahnende Rebecca seelenruhig schläft.

Die Nachricht von Lanes Tod trifft die ansonsten so stoische Rebecca wie ein Schlag ins Gesicht, zumal sie in seiner Geldtasche ein Foto von einer unbekannten jungen Dame findet und zu der festen Überzeugung kommt, dass der unmoralische Lebenswandel der New Yorker Werbemänner ihn letztlich in den Selbstmord getrieben hat. Aus genau diesem Grund lässt sie seinen Leichnam auch in ihre alte Heimat Großbritannien überstellen, wohingegen sie für ihre amerikanischen Bekannten nicht einmal eine Gedenkfeier veranstaltet. Als Don einige Zeit später bei der trauernden Witwe vorbeischaut, um ihr im Namen der SCDP-Belegschaft sein Beileid auszusprechen und ihr als Zeichen der Anteilnahme einen Teil von Lanes geleisteter Einlage zu überreichen, lässt sie den Kreativdirektor ihre Verachtung deutlich spüren. Er brauche sich bloß nicht einbilden, mit dem vermeintlich großzügigen Geldgeschenk mehr zu bewerkstelligen, als sein eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen, wirft sie dem verdutzten Don an den Kopf, ehe sie ihm die Tür vor der Nase zuschlägt.

Willi S. - myFanbase