Bewertung

Review: #4.07 Die richtige Chemie

All jene, die Izzie und George für ein unpassendes Paar halten, dürfen sich durch diese Episode bestätigt fühlen. Es zeigt sich, dass keine Chemie zwischen Izzie und George besteht und ihr gemeinsamer Sex grauenvoll ist.

Anziehung und Abstoßung

Das Thema Sex spielt in dieser Episode eine entscheidende Rolle. Während Meredith und Derek ein gutes Sexleben haben, ohne eine richtige Beziehung zu führen, wollen Izzie und George eine richtige Beziehung führen, haben jedoch ein enttäuschendes Sexleben. Soweit so gut. Oder eben auch nicht. Ich kann mit den Problemen, die Izzie und George hier durchleben, nicht viel anfangen. Ich fände es ein bisschen platt, wenn die Beziehung der beiden letztlich daran scheitert, dass ihr Sex nicht gut genug ist. Dann hätten die zwei Blitzmerker auch gleich nur Freunde bleiben können. Erst beginnt ihre Liebe mit einem One-Night-Stand und jetzt scheitert ihre Liebe, weil sie plötzlich doch nicht richtig Rämidämi miteinander machen können…? Willkommen in der Sackgasse!

Grey’s World

Wir bekommen weitere Eindrücke von dem, was von der Familie Grey noch übrig ist, und so ein wirklich positives Bild zeichnet sich uns nicht. Merediths und Lexies Vater scheint seit dem Tod seiner Frau ein Alkoholproblem entwickelt zu haben und wäre sogar beinahe sturzbetrunken Auto gefahren. Ich denke, dieses Thema wird in den nächsten Episoden wieder aufgegriffen werden und vielleicht schafft Meredith bei ihrem Vater ja das, was sie bei ihrer Mutter und ihrer Stiefmutter nicht schaffen konnte – sein Leben zu retten.

Die Situation zwischen Meredith und Lexie ist nach wie vor kompliziert, auch wenn es am Ende dieser Episode Lichtblicke gibt. So langsam hoffe ich wirklich, dass es zu einer dauerhaften Annäherung zwischen den beiden Schwestern kommt, denn mittlerweile wird schon seit sieben Episoden das Prinzip Kleine Annäherung – Erneute Entfremdung - Kleine Annäherung – Erneute Entfremdung praktiziert. Es wird Zeit, dass die beiden Greys endlich einen ersten Durchbruch erzielen, sonst wird es irgendwann einfach frustrierend.

Ein Fehler wird korrigiert...

Webber erkennt endlich, dass Callie nicht für den Posten des Chief Resident geeignet ist und dieser Job vielmehr Bailey zusteht. Wie richtig diese Entscheidung ist, zeigt sich schon dadurch, dass Bailey ihren Chef weinend umarmt, was ja sonst wirklich nicht ihre Art ist. Man kann sich gut vorstellen, wie belastend es für Bailey gewesen sein musste, monatelang das Gefühl mit sich herumzutragen, zu Unrecht übergangen worden zu sein, dabei aber trotzdem die Pflichten dieses Postens, den man ihr nicht zugetraut hat, heimlich erfüllen zu müssen.

Man hat ja auch mehr als deutlich gesehen, dass Callie für diesen Posten nicht geschaffen ist. Sie hat die ganze Verantwortung auf Bailey abgewälzt und sich lieber in Operationen gestürzt. Auch kann Callie schon allein wegen ihrer Vergangenheit mit George keine richtige Autoritätsperson für Meredith, Cristina und Alex sein. Für Izzie schon mal gar nicht.

Letztlich werde ich es nie ganz glaubhaft finden, dass Webber diesen Fehler überhaupt begehen konnte. Er hat doch eigentlich schon immer sehr große Stücke auf Bailey gehalten und sich oft in verschiedenen Angelegenheiten an sie gewandt, während Callie für ihn eigentlich nur eine von vielen Chirurgen war. Auch wenn in Webbers Privatleben so einiges schief geht, habe ich ihn als Chef des Krankenhauses doch für ausgesprochen fähig und über alle Zweifel erhaben gehalten. Dieser Lack hat in letzter Zeit einige Kratzer bekommen.

Neue Mc’s

Burkes Ersatzfrau Dr. Erica Hahn hat natürlich einen Nachnamen, der im Deutschen einige Wortspiele und Spitznamen erlaubt. Wenn man allerdings dem Stil der Serie treu bleibt, wäre McGnadenlos wohl eine recht passende Bezeichnung für die Herzchirurgin. Sie hat Cristina gewaltig auf dem Kicker und schließt diese aus dem Fachbereich Herzchirurgie aus. Vermutlich sollte ich Dr. Hahn dafür hassen, doch im Moment tue ich es noch nicht. Ich mag Cristina, ganz ehrlich, doch so ein bisschen verdient hat sie diese Lehre ja schon. Cristinas oft übertriebener Ehrgeiz ist ja bekannt und es stimmt auch, dass sie von den Affären mit ihren Ausbildern profitiert hat. Sie war immer die Star-Schülerin, die nie Skrupel hatte, ihren Freunden und Kollegen interessante Operationen abzuluchsen und sich in den Vordergrund zu spielen. Nun muss sie eben mal lernen, was es heißt, wenn andere ihr vorgezogen werden. Auf Dauer sollte Dr. Hahn jedoch Cristinas zweifellos vorhandenes Talent fördern, sonst geht der Welt womöglich eine brillante Herzchirurgin verloren, was ja auch nicht Sinn der Sache ist. Ich hoffe also, dass McGnadenlos der ehrgeizigen Cristina wirklich nur eine Lehre erteilt und ihr nicht die Karriere versaut. Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass in dieser Episode auch einer meiner ganz persönlichen McSexys eine Gastrolle spielt, nämlich Rockmond Dunbar. Die Story um ihn als überforderten Vater hat mir gut gefallen, wenngleich ich wahrscheinlich nicht ganz objektiv bin, denn wenn ein anderer Schauspieler diesen Part gespielt hätte, sähe meine Meinung vielleicht anders aus. Doch das Leben findet nicht im Konjunktiv statt. Er hat die Rolle gespielt und es hat mir sehr gut gefallen.

Fazit

Fünf Punkte für eine Episode mit einem Paar, das beim Sex und in der Zuschauergunst versagt, einer Familie, die (noch) keine richtige Familie ist, einem korrigierten Fehler, der nie hätte passieren dürfen, und einem tollen Gastdarsteller.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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