Review: #4.04 High Noon

Schätzungsweise 85% der weiblichen Besatzung des Seattle Grace Hospitals träumt von McDreamy. Und auch jenseits der Serienwelt bringt der schönste Arzt im Fernsehen die Frauenherzen zum höher schlagen. Alleine 118 McDreamy-Fangruppen gibt es im hippen Studentenportal Studivz, die größte hat mehr als 3.000 Mitglieder und das ist nur Deutschland. In dieser Folge war Derek Shepard wieder voll und ganz McDreamy und hat sicherlich nun wieder einige Fans mehr. Er lässt bei Meredith nicht locker, gesteht ihr erneut seine Liebe und verblüfft sie mit der Aussage, dass er sie heiraten und den Rest seines Lebens mit ihr verbringen möchte. Außerdem bringt er die im Umgang mit ihren Assistenzärzten rigorose Cristina zur Räson und behandelt die arme Lexie, ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Meredith sowie Cristina, wie einen Menschen…

Aber Stopp! War er in dieser Folge nicht ein wenig zu perfekt? Nachdem er unbedingt ein Wochenende mit Meredith verbringen will, diese schließlich ihren Dienst mit Alex tauscht und bereit ist, mit ihm weg zu fahren, cancelt er schließlich die Pläne. Ihm wird wieder einmal schmerzlich bewusst, dass ihm ein Wochenende mit Meredith nicht reicht, er möchte mehr. Viel mehr, als Meredith ihm momentan geben kann. Ich denke, die Aussage "Ich weiß nicht, was passiert, wenn eine Frau kommt, die all das mit mir haben will..." war ein wichtiger Hinweis darauf, was kommt, wenn Meredith nicht langsam die Kurve kriegt. Hoffentlich wird nicht Lexie diese Frau sein, denn dies würde einen noch tieferen Keil zwischen die beiden Grey-Schwestern treiben.

Die Gizzie-Story wurde mir in dieser Folge ein wenig zu sehr ins Lächerliche gezogen. Callie bittet Izzie zum Gespräch, nachdem George ihr den Seitensprung gebeichtet hat und was macht Izzie? Bereitet sich auf das Treffen vor wie auf einen Boxkampf, zieht die Schuhe aus, macht sich warm und tritt Callie mit erhobenen Fäusten in Abwehrhaltung entgegen, als würde diese ihr gleich die Nase brechen. Zu allem Überfluss fand diese wirklich alberne, kein Stück lustige Szene in der Cafeteria statt, in der zufälligerweise offenbar gerade sämtliche Mitarbeiter auf einmal Mittagspause machten. Izzie hat nicht nur sich zum Vollidioten gemacht, nun weiß auch das gesamte Krankenhaus darüber Bescheid, dass sie mit dem Mann ihrer Chefin geschlafen hat. Lächerlicher kann es wirklich kaum noch werden.

Und Cristina? Was am Anfang noch lustig war, nervt mittlerweile nur noch. Wir haben verstanden, dass Cristina keine Konkurrenz neben sich zulässt und die ihr unterstellten frischen Assistenzärzte wie unmündige Trottel behandelt und sie respektlos mit "Eins" bis "Fünf" anspricht. Aber dass sie ihnen jegliches Lernen unmöglich macht, ist wirklich albern und ich fand es gut, dass Derek sie ein wenig zur Vernunft gebracht hat. Sie muss endlich kapieren, dass sie nicht Babysitterin sondern Lehrerin ist.

Die Fälle waren in dieser Episode eigentlich wenig spektakulär, einzig die Geschichte um Camille, die Nichte von Dr. Webber, konnte mich ein wenig fesseln. Bei dem jungen Mädchen, das wir gegen Ende der 2. Staffel kennen lernen durften (allerdings nicht wieder zu erkennen, denn die Schauspielerin hat gewechselt), ist erneut der Krebs ausgebrochen. Sie weigert sich nun, eine weitere Behandlung über sich ergehen zu lassen und möchte in Frieden zuhause sterben. Webber und Adele haben natürlich große Schwierigkeiten damit, da sie keine eigenen Kinder haben und Camille daher so etwas wie eine Tochter ist.

Insgesamt eine sehr durchwachsene Folge, die wenig Spektakuläres bietet und durch eine unmögliche Izzie einen etwas faden Beigeschmack zurücklässt.

Sandra G. - myFanbase

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