Bewertung

Review: #1.07 Die Wahrheit kommt ans Licht

Wow, gute Episode, die mich am Ende einfach nur umgehauen hat. Diese Wendung hätte ich nie im Leben erwartet und muss sagen, dass ich absolut begeistert von dieser Idee bin. Bisher war ich noch nicht so wirklich überzeugt von der Serie, aber ich glaube, mit diesem Plot Twist haben sie einen rausgehauen, der die Serie, die bisher ein wenig auf der Stelle trat, retten könnte. Aber alles der Reihe nach.

Be careful what you fish for

Fangen wir mit der am wenigsten interessanten Storyline an und arbeiten uns langsam vor. Nate hat mir in dieser Folge das erste Mal ernsthaft Leid getan. Davor fühlte ich mich ein wenig zu bedrängt von diesem Versuch, Mitleid zu erregen, weil die ganzen reichen Kids ja so anspruchsvolle Eltern haben. Diesmal wurde es zum ersten Mal wirklich gut und überzeugend rübergebracht und man konnte wirklich mitfühlen. Am unglaublichsten fand ich ja, dass die Mutter plötzlich Nate die Schuld an der Drogensucht seines Vaters geben wollte. Die Eltern sind wirklich der Hammer. Wenn man so eine Familie hat, braucht man keine Feinde mehr, da hilft wohl nur noch eine Therapie... Nate hat in meinen Augen für seinen Vater das einzig Richtige getan, auch wenn er sicher nicht erwartet hat, dass er ihn damit so reinreiten würde. Aber dafür kann er nun auch nichts, das hat sich der Vater selbst zuzuschreiben. Bin mir sicher, dass die Mutter in der nächsten Folge wieder rumheulen wird, wie Nate seinem Vater das Leben versaut hat. Aber das hat der schon ganz alleine sehr gut hinbekommen. Die ständigen Ausreden und Entschuldigungen sind typisch für solche Menschen. Das einzige, was da etwas bringt, ist, die Leute mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Alles andere hat sowieso keinen Wert.

Looks like the pot calling the kettle black has young Bass boiling over...

Auch Chuck stieß in dieser Folge mit seinem Vater zusammen. Allerdings muss man in diesem Fall auch mal Verständnis für den Vater haben, der den Ruf seines Sohnes natürlich kennt, sich dann die Geschäftsidee ansehen will und seinen Sohn dort mit einer leicht bekleideten Angestellten vorfindet. Da kann man schon nachvollziehen, dass Bart die Befürchtung hat, sein Sohn nehme die Sache wohl nicht ganz so ernst. Trotzdem konnte man auch endlich mal ein wenig mit Chuck sympathisieren, der doch verzweifelt versucht hat, seinen Vater zu beeindrucken. Besonders offensichtlich war das, als er ihm die Idee vorstellte, und dabei richtig aufgeregt wurde, als er erkannte, dass sein Vater stolz auf ihn war. Einerseits aber auch traurig, dass Bart anscheinend nicht in der Lage ist, seinem Sohn das Gefühl zu geben, dass er immer stolz auf ihn ist, wie es eigentlich sein sollte.

Dass Chuck das gleich an Lily auslässt, kann ich verstehen. Auch er kennt seinen Vater und so war es nicht ganz unwahrscheinlich, dass die junge Frau eine neue Geliebte war. Am Ende spricht er wahre Worte, als er meint, dass Lily nur allzu gerne glauben wollte, was er ihr erzählte. Da sollte sich Bart vielleicht wirklich mal Gedanken machen und den Spruch aus dem Titel beherzigen, der so viel heißt wie "Wer im Glashaus sitzt...". Chuck kann jedoch von dieser Beziehung nur profitieren. Denn jemanden wie Lily als Elternfigur könnte er ganz gut gebrauchen, wie man in dieser Folge gesehen hat.

Misery loves company

Lily hat es auch nicht leicht, nachdem sie nun endlich Bart dazu bringen konnte, sich öffentlich mit ihr zu zeigen. Allerdings gehe ich auch davon aus, dass sie, wenn sie erstmal von der wahren Geschichte erfährt, wieder sofort in Barts Arme zurückkehren wird. Rufus kann einem da nur Leid tun. Seine Gefühle fahren ohnehin schon Achterbahn, aber dass er Lily trotzdem ein guter Freund ist, spricht nur für ihn. Bin gespannt, was passieren wird, wenn nächste Folge Alison zurückkehren wird. Finde es toll, dass Jenny die Inititative ergriffen hat, wenn ihre Eltern schon nicht dazu in der Lage sind. Mal sehen, wie die Sache ausgeht. Meine Hoffnungen liegen eher auf Abschluss als Versöhnung...

Sex is meaningful, like art... And you don't rush art.

Finde ich gut, dass die beiden diesen Spruch beherzigt haben. Mir ging das ehrlich gesagt ein bisschen zu schnell. Ich meine, wie lange waren Dan und Serena denn jetzt schon zusammen? Fünf Minuten? Okay, man wollte vielleicht realistisch bleiben, da es wohl heutzutage so ist, dass man schon nach zwei Wochen Beziehung darüber nachdenken muss, wann man es endlich tut. Aber gerade wenn man doch so ein Paar wie die beiden ist, sollte es bedeutungsvoller sein. Dans Sexträume waren ja recht amüsant, aber zeigen eindeutig, dass er noch nicht bereit dafür ist, besonders da die beiden ja nicht mal darüber reden konnten bisher. Ich bin da generell etwas konservativer, aber man kann sich auch heutzutage ruhig noch etwas Zeit lassen... Die Szenen mit den beiden waren aber sehr schön und haben es zu einem guten Abschluss gebracht.

Vanessa hat ihren Job auf jeden Fall mal wieder erfüllt. Finde ich wirklich unglaublich, dass sie einfach durch das Fenster kommt. Wo sind wir denn hier? Bei "Dawson's Creek", oder was? Irgendwann erreicht man eben ein Alter, in dem man auch mal durch die Tür kommen muss. Gerade wenn der Freund vielleicht eine Freundin hat...

Jenny steps up

Bevor wir zu der besten Story der Folge kommen, muss ich noch einmal auf die ganze Nate- und Blair-Story eingehen. Es war wieder wirklich traurig mitanzusehen, wie schnell Blair über Fehltritte von Nate hinwegsehen kann, wenn ihr mal wieder Illusionen über ihr perfektes Leben gemacht werden. Selbst wenn Nate ernsthaft über Verlobung nachgedacht hätte, wäre das noch lange kein Grund, ihm einfach so "mir-nichts-dir-nichts" zu vergeben, dass er sich in letzter Zeit kein bisschen um sie bemüht. Am Ende wird sie Jenny aber dankbar sein, dass sie ihr die Sache mit Serena erzählt hat. Hoffentlich kann sie jetzt endlich von Nate Abstand nehmen und ihm die Zeit geben, die er offensichtlich braucht. Er hat mit seinen Eltern momentan ja auch genug zu tun. Aber wahrscheinlich wird es dadurch wieder dazu kommen, dass Blair zu seiner Hilfe eilen muss... Wenigstens hatte Blair in dieser Folge dadurch die Chance, mal wieder Emotionen zu zeigen. Das ist ihr definitiv gelungen.

No matter how long you try to be good, you can't keep a bad girl down...

Der Spruch passt wohl wie die Fast auf's Auge. Das erste, was mir beim Gedanken einer Verbindung zwischen Blair und Chuck in den Kopf schoss, war "A Match Made in Hell". Beide sind die bösen Intrigenspinner in der Serie und haben als solche auch schon zusammengearbeitet, aber hinter beiden steckt auch viel Enttäuschung. Chuck ist dadurch abgestumpft und weiß, sich mit Alkohol und Sex zu betäuben, während Blair als typisches Mädchen ihre Emotionen nicht ganz so gut unter Kontrolle hat und jedes Mal wieder verletzt wird, aber trotzdem versucht, die Fassade aufrecht zu erhalten.

Klar, mit der (Ex-)Freundin seines besten Freundes zu schlafen ist nicht die feine englische. Aber dieser Twist macht für mich die ganze Serie interessanter. Bisher war ich extrem gelangweilt von der Nate-Blair-Misere. Chuck bringt da ganz andere Möglichkeiten mit, gute Storys zu verarbeiten. Für mich ganz klar die beste Entscheidung, die, wer auch immer für diese Idee verantwortlich ist, getroffen werden konnte. Ich bin jetzt schon ein Fan und hoffe, dass das nicht nur eine einmalige Sache war, denn Nate und Blair gehen für mich gar nicht. Einfach nur pure Langeweile. Und vielleicht ergibt Böse + Böse ja wieder Gut, wer weiß das schon...

Fazit

Beste Folge bisher, die alles andere als langweilig war und den besten Plot Twist hervorbrachte, den man sich hätte ausmalen können. Meine Begeisterung ist offensichtlich, perfekt war die Folge jedoch für mich noch nicht ganz. Deshalb vorerst acht Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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