Bewertung

Review: #1.23 Fluchtversuche

Foto: Chris Noth, Good Wife - Copyright: Paramount Pictures
Chris Noth, Good Wife
© Paramount Pictures

Die finale Folge beginnt spannend. Es werden nicht viele Worte gewechselt und man merkt sofort, dass es sich um einen sehr ernsten Fall handelt. Als Serienfan ist mir natürlich sofort Amy Acker aufgefallen, die recht verzweifelt den Aufzug betritt, doch sie sollte im weiteren Verlauf leider nur eine Nebenrolle spielen. Es ging vielmehr um ihren Serienehemann, der gegen korrupte Polizisten aussagen will und deshalb ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden will. Auf diese Weise treffen wir auch wieder auf Lana Delaney, die in der letzten Episode noch Hinweise gab, dass man gegen Childs und Florrick ermittelt. Darum geht es diesmal jedoch leider gar nicht, sondern ausschließlich um die Ermittlungen in diesem speziellen Fall. Es klingt spannend: Eine korrupte Polizisten schützen Drogenhändler und kassieren Schmiergelder. Im Laufe der Episode stellt sich jedoch heraus, dass nicht alles so abgelaufen ist, wie der Mandant Jack Arkin erzählt hat. Und da er im Laufe der Episode ums Leben kommt, muss man also nun herausfinden, was wirklich passiert ist und wie es dazu kommen konnte. Um das herauszufinden, wird ein weiteres bekanntes Gesicht zum Fall hinzugezogen: der Ballistik-Experte Kurt McVeigh.

Dass sich Diane natürlich freut, den Mann, mit dem sie schon den ein oder anderen Flirt hatte, wieder an Bord zu holen, ist klar. Doch im Laufe der Episode wird das Verhältnis zwischen den beiden auf die Probe gestellt. Hier hat man mal wieder gesehen, dass Diane ihre persönlichen Gefühle beiseite schieben kann, wenn es um das Wohl ihrer Mandanten oder ihrer Kanzlei geht. So zögert sie nicht, Kurt McVeigh und seine Methoden vorzuführen und damit sein Expertenwissen für nichtig zu erklären. Hätte er zu ihrem Vorteil entschieden, so hätte sie über dessen Fehler natürlich locker hinweg sehen können. Sie hat McVeighs Vertrauen und Zuneigung in diesem Moment, ohne mit der Wimper zu zucken, missbraucht, weiß dabei jedoch, dass sie sich dafür persönlich entschuldigen muss.

In den ganzen Fall mit eingespannt, ist Cary, doch diesmal nicht auf Seiten von Lockhart/Gardner, sondern bei der Staatsanwaltschaft. Er vertritt die angeblich korrupten Polizisten, die dafür verantwortlich sein sollen, dass Jack Arkin ums Leben kam. Es macht ihm sichtlich Spaß, gegen seine ehemaligen Kollegen anzutreten und sich auf dieser Ebene mit ihnen auseinander zu setzen, nachdem sie ihn vor die Tür gesetzt haben. Ihm wäre es natürlich lieber gewesen, wenn er den Fall von sich aus gewonnen hätte, denn immerhin hat er so ziemlich jeden Trick und sein Insiderwissen angewendet, wie es ihm nur möglich war. Doch dann ist es Kalinda, die herausfindet, dass die ganze Geschichte so abgelaufen ist, wie die Polizisten gesagt haben, nur dass dabei herauskam, dass Arkin der korrupte Polizist war, der Angst hatte, dass man ihm auf die Schliche kommt.

Ebenfalls in den Fall eingebunden ist Kalinda, denn sie findet am Ende nicht nur die Lösung für den Fall, sondern wird zwischenzeitlich auch verdächtigt ein Maulwurf zu sein. Sowas lässt sich eine Privatdetektivin natürlich nicht gerne sagen, denn ihre Aufgabe ist es immerhin Geheimnisse anderer aufzudecken und nicht die eigenen zu verraten. In Bezug auf ein Zeugenschutzprogramm und die Folge eines Mordes machen diesen angeblichen Verrat Kalindas natürlich noch brisanter. Dumm nur, dass ich als Zuschauerin nicht einen Moment lang geglaubt habe, dass Kalinda der Maulwurf sein könnte. Zwar weiß sie, dass ihr Gelegenheitslover Anthony Burton ebenfalls einer der korrupten Polizisten sein soll, aber da das für mich nie eine richtige Beziehung war, hab ich auch nicht einen Moment geglaubt, dass Kalinda ihm etwas davon erzählen würde. Dafür ist sie ihren Prinzipien zu treu. Man konnte ihr eher zutrauen, dass sie versucht Beweise dafür zu finden, dass Tony wirklich mit drin steckt. Entsprechend fällt dann auch der Streit zwischen den beiden am Ende der Episode aus. Dass Tony sich ausgenutzt fühlt, kann man da wohl nachvollziehen, denn von seiner Seite aus, scheint es durchaus ein paar Gefühle für Kalinda gegeben zu haben.

Zu guter Letzt stellt sich nun noch die Frage, wie es mit Peter weitergeht. Immerhin wollte er sich nicht ohne weiteres wieder für das Amt des Obersten Staatsanwalts aufstellen lassen, wenn er nicht die Zustimmung seiner Familie hat. Alicia hingegen weigert sich, Peter diese Entscheidung abzunehmen. Eli Gold muss also zu anderen Mitteln greifen und versucht mit Jackie einen Plan zu schmieden, Peter wieder fürs Amt kandidieren zu lassen. Doch dafür muss man erstmal Pastor Isaiah aus dem Weg schaffen. Der lässt sich zwar nicht stören, aber immerhin entscheidet sich Peter dazu, eine Pressekonferenz zu geben. Dabei entscheidet er allerdings erst im letzten Moment mit Alicias Hilfe, ob er nun erneut kandidieren soll oder nicht. Hier hat mir sehr gut gefallen, dass der Kreis geschlossen wurde. Die erste Staffel hat in genau diesem Gang, auf diesem Podium mit einer Rede von Peter und der Auseinandersetzung zwischen Peter und Alicia begonnen. Nun endet die Staffel hier, aber Alicia ist inzwischen eine andere Frau. Sie hat eine eigene Meinung und eigene Interessen und steht nicht mehr im Schatten ihres Mannes. Das sieht man auch deutlich an ihrer Garderobe. Sie ist kein Mauerblümchen mehr, sondern eine starke Frau. Und genau in diesem Moment kommt Wills Anruf, der all ihre Pläne und all ihr Selbstvertrauen durcheinander würfelt. Dass sie einen Plan braucht, hat sie in dieser Szene sehr deutlich gemacht, aber kann Will ihr wirklich einen liefern oder will er sie nur erstmal reservieren, bevor Peter wieder zuviel Einfluss auf sie hat? Ein sehr spannender Cliffhanger, der hoffentlich eine ordentliche Auflösung bekommt. Nicht so wie der am Ende von #1.19 Die Bombe.

Fazit

Ein interessanter Fall, der es ermöglicht hat, einige zentrale Figuren der ersten Staffel noch mal einzubinden: Cary, Lana Delaney und Kurt McVeigh. Und wie es sich für ein Finale gehört, liefert natürlich auch "Good Wife" zum Ende hin einen spannenden Cliffhanger. Da man dies innerhalb der Staffel schon häufiger eingebunden hat, war dies nun also nicht sonderlich überraschend. Interessanter fand ich dabei schon, dass es wieder um das Liebesdreieck Will/Alicia/Peter ging, denn das schien nach einer seltsamen Aussprache zwischen Will und Alicia vor einigen Episoden ja erstmal auf Eis gelegt worden zu sein. Mal gucken, ob es in Staffel 2 genau an der Stelle weitergeht.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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