Oh.What.Fun.
Inhalt
Claire Clauster (Michelle Pfeiffer) ist seit Jahren mit Nick (Denis Leary) verheiratet, hat mit ihm drei Kinder und zwei Enkelkinder. Als Weihnachten wieder vor der Tür steht, ist sie allerdings eher genervt: Das Haus ist voll, Claire muss alles alleine machen und eigentlich hat sie nur den Wunsch, bei einem Mom Contest bei Zazzy Tims (Eva Longoria) nominiert zu werden. Doch auch erfüllt sich nicht. Nachdem sich ihre ganze Familie bei Claire und Nick zusammengekommen sind, bemerkt sie, wie genervt alle sind und sie selbst wird auch immer unzufriedener. Zumal will sie mit ihrer reichen Nachbarin Jeanne (Joan Chen) mithalten. Gerade dabei wird sie von ihrer Familie vor einer Veranstaltung vergessen. Aus lauter Frust packt Claire ihre Sachen und fährt ohne Ziel drauf los...
Kritik
Weihnachtsfilme könnte ich das ganze Jahr gucken, weil solche Produktionen immer wieder ein schönes Gefühl vermitteln. Vor allem trifft das auf die Klassiker zu, die jedes Jahr wieder auf der Watchlist stehen und vor allem im Free-TV ausgestrahlt werden. Doch auch die Streamingdienste bieten um die besondere Jahreszeit immer mehr Filme in diesem Genre an. 2025 erschien bei Prime Video der Film "Oh. What. Fun.". Zum einen hat mich natürlich der Titel angesprochen. Weihnachtsfilme müssen bzw. sollten einfach immer eine gehörige Portion Humor dabei haben, damit die eigentliche Botschaft auch emotional genug herüberkommt. Neben dem Titel fand ich es auch toll, dass im Cast die Namen Eva Longoria und Michelle Pfeiffer zu finden waren. Nun ja. Berühmte Namen machen leider noch lange keinen guten Film und das, obwohl in diesem genügend Potenzial gesteckt hat und Thematik durchaus angedeutet hat, worauf man hinauswollte. Das Problem ist lediglich die Umsetzung.
Die meisten Weihnachtsfilme deuten 'nur' die Vorbereitungszeit an und dann das Zusammenkommen der Familienmitglieder und die etliche Hindernisse und Missverständnisse, bis dann am Filmende doch noch eine frohe Weihnacht und das gemütliche Zusammensein stattfinden kann. "Oh. What. Fun." macht schon im Voice Over deutlich, dass man sich auf die Frau des Hauses aufmerksam machen will, die alles managt, an alles denkt, aber keinen Dank dafür bekommt. Genauso geht es Claire. Wobei man durchaus das Gefühl hat, sie macht das gerne und lässt sich da auch nicht so gerne reinreden. Zudem vermittelt sie gleich am Anfang in meinen Augen, dass sie nicht massenweise Geschenke will. Sie will nur eins: Am Mom Contest zur Holiday Time bei der bekannten TV-Moderatorin Zazzy Tims teilnehmen. Dafür muss sie aber nominiert werden und zwar von ihrer Familie. Diese ignoriert die Einladungen aber alle, weil sie denken, es sei nicht so wichtig. Allerdings wirkt die Familienzusammenkunft ebenfalls so: Als ob es nur eine lästige Tradition ist, bei der man froh ist, wenn sie wieder vorbeikommt und bei der der Frust und Ärger, den man über die verschiedenen Familienmitglieder hat, einfach runterschluckt. So sagt niemand, dass Sohn Sammy (Dominic Sessa) was aus seinem Leben machen sollte oder Tochter Taylor (Chloë Grace Moretz) endlich mal eine dauerhafte Freundin haben sollte – dieses Jahr schleppt sie nämlich mit Donna (Devery Jacobs) eine neue an, die sich DJ Sweatpans nennt. Die älteste Tochter Channing (Felicity Jones) ist mit Doug (Jason Schwartzman) verheiratet und hat zwei Kinder mit ihm. Eigentlich will sie nicht jedes Jahr bei ihren Eltern feiern, sondern ihre eigene Tradition erschaffen wie beispielsweise einen Skiurlaub. Sie traut es sich aber nicht, ihrer Mutter das zu sagen. Ebenso wenig, dass sie die Tanzvorstellung, für die Claire Karten besorgt hat, nicht gehen will.
Claire selbst schluckt irgendwie auch ihren ganzen Frust herunter und misst sich lieber mit der reichen Jeanne Wang-Wasserman, die mit ihrer Familie nebenan wohnt und mit ihr Kleinigkeiten austauscht. Hierbei wird auch gut aufgegriffen, dass sich die Gesellschaft mit den materiellen Dingen immer wieder übertrumpfen will. Das sollte zwar auch im Geschäft witzig wirken, lediglich hat es aber meine Skala der Genervtheit nach oben getrieben. Es wirkte auf mich zu gewollt, obwohl ich zugegeben muss, dass das eigentlich auch zur heutigen Gesellschaft passt. Ebenso, dass man Claire einfach vergessen hat, mit zur Veranstaltung zu nehmen. Es war aber auch saudämlich von ihr, in der Aufbruchsstimmung einfach aus dem Haus zu gehen, nur um Jeanne diese Kleinigkeit zu überreichen. Die Botschaften wurden aber auch hier für mich klar: niemand achtet groß mehr auf andere, wodurch man einfach vergessen wird und dass es gar nicht auf die Größe des Geschenks ankommt.
Cllaires Reaktion, dass sie dann einfach abhaut, ist deutlich... machte den Film letztlich aber auch vorhersehbar. Während sie auf einer Art Roadtrip ist, wird ihrer Familie klar, dass sich etwas ändern muss und stellen auch mal ein paar Dinge klar, die schon lange brodeln. So richtig toll ist das aber auch nicht, sondern wirkte auf mich einfach zu gewollt. Wie ich schon sagte, wirkte es dann auch vorhersehbar und prompt landet Claire ungewollt in der Show von Zazzy, die sie auch beeindruckend findet und ihre Familie dazu holt. Aber zur Versöhnung kommt es daher in der Live Show nicht, sondern danach. Fand ich sogar angemessen, weil sich für mich auch hier die Botschaft versteckt, nicht alles öffentlich zu machen. Dass zum Ende dann alles besser wird, das haben Weihnachtsfilme so an sich. Allerdings hat mir hier die Weihnachtsstimmung. Auch in den letzten Minuten und nach dem Zeitsprung hatte ich nicht den Eindruck, dass sich bei Familie Clauser etwas Großes verändert hat.
Kurz möchte ich noch auf den Cast und andere Rezensionen eingehen, die ich gelesen habe. Leider fand ich den Cast an sich jetzt nicht so harmonisch oder dass für mich das Gefühl aufkommt, dass ich gerne bei dieser feiern wollen würde. Gut gefallen hat mir aber Eva Longoria. Ihre Rolle hat mich ein bisschen an Gabrielle Solis aus "Desperate Housewives" erinnert. Diese war auch nicht gerade auf den Mund gefallen und hat die Dinge offen angesprochen, wenn sie von Personen umgeben war, von denen sie sich verstanden fühlte. Bzgl. der anderen Rezensionen war immer wieder zu lassen, dass die einzelnen Figuren nicht sympathisch waren, was ich leider bei einigen bestätigen kann. Ich denke aber, dass es nicht an den Schauspielern selbst lag, sondern am Drehbuch und hier wären wir schon beim zweiten Punkt, der oft kritisiert wurde, dem ich leider auch zustimmen muss bzw. ich ihn in vielen Szenen auch so empfunden habe. Man hat zu sehr versucht woke zu sein. Allem voran ist mir das in den Szenen mit Taylor und Doug aufgefallen. Ihre angebliche Exfreundin und die Gerüchte, die ihre aktuelle Beziehung kaputt gemacht hat und ihre Streitigkeiten mit Doug, die fand ich unpassend und zu gewollt lustig zu sein, die es aber nicht waren.
Fazit
Soviel Fun hatte ich mit diesem Film leider nicht. Es wirkte vieles zu gewollt und nicht harmonisch. Auch wenn ich Michelle Pfeiffer wirklich mag und sie auch der Grund war, warum ich "Oh.What.Fun." geschaut habe, wird mir der Film nicht allzu lange in frischer Erinnerung bleiben. Geschweige denn, dass er ein Klassiker wird.
Daniela S. - myFanbase
25.12.2025
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Oh.What.Fun.Veröffentlichungsdatum (USA): 03.12.2025
Veröffentlichungsdatum (DE): 03.12.2025
Länge: 108 Minuten
Regisseur: Michael Showalter
Drehbuchautor: Michael Showalter & Chandler Baker
Genre: Familie
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Darsteller/Charaktere
Michelle Pfeiffer
als Claire Clauster
Denis Leary
als Nick Clauster
Felicity Jones
als Channing Clauster Austin
Chloë Grace Moretz
als Taylor Clauster
Maude Apatow
als Mae-bell
Dominic Sessa
als Sammy Clauster
Jason Schwartzman
als Doug Austin
Rafaella Karnaby
als Lucy Austin
Drake Shehan
als Ben Austin
Eva Longoria
als Zazzy Tims
Joan Chen
als Jeanne Wang-Wasserman
Havana Rose Liu
als Lizzie Wang-Wasserman
Rose Abdoo
als Jane
