Bewertung
Robert Luketic

Paranoia - Riskantes Spiel

In a war between kings even a pawn can change the game.

Foto: Copyright: 2013 STUDIOCANAL GmbH
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Inhalt

Nach der Uni ist der junge Adam Cassidy (Liam Hemsworth) in der harten Realität der Berufswelt angelangt. Als er beim Konzernchef Nicholas Wyatt (Gary Oldman) eine Präsentation verpatzt, ist sein Traum endgültig geplatzt: Er und sein Kumpel Kevin (Lucas Till) werden gefeuert. Doch Wyatt erkennt in Adam einen ehrgeizigen Geschäftsmann und gibt ihm eine letzte Chance. Adam soll sich ins Konkurrenzunternehmen von Wyatts ehemaligem Partner Jock Goddard (Harrison Ford) einschleichen und die Technologie seines neuesten Produkts stehlen. Adam geht auf das Angebot ein und merkt viel zu spät, dass der Zug zum Aussteigen längst abgefahren ist.

Kritik

"Paranoia – Riskantes Spiel" ist ein Paradebeispiel dafür, dass gute Stars noch lange keinen guten Film ausmachen. Dass Robert Luketic einen guten Draht zu den Schauspielern aus Hollywood hat, hat er mit seinen Filmen wie "Kiss & Kill" und "Die Nackte Wahrheit" gezeigt. In Erinnerung ist aber vor allem der hochkarätige Thriller "21" geblieben. "Paranoia – Riskantes Spiel" kann daran leider nicht anknüpfen und überhaupt ist es schwer, Luketic nach diesem Film auch nur irgendwie mit "21" in Verbindung zu setzen.

Für einen Thriller ist es der Todesstoß, wenn jener zu vorhersehbar und spannungsarm ist. Doch leider sind es genau diese Adjektive, die auf den Film wie die Faust aufs Auge passen. Das Thema Industriespionage wurde schon in etlichen Thrillern um einiges interessanter und besser verarbeitet. Um mit der Zeit zu gehen, konzentriert sich "Paranoia – Riskantes Spiel" auf die Technik und Extras neuester Handys und baut nette Effekte ein. Aber das reicht noch lange nicht, um die Zielgruppe zu begeistern. Nach einem langweiligen Auftakt geht es ohne Überraschungsmomente in den Hauptteil. Der Druck für den Protagonisten Adam steigt zwar, lässt aber den Puls nicht höher schlagen. Zu sehr wirkt die Story konstruiert und die langatmigen Gespräche und bedeutungslosen Voice-Overs sind alles andere als mitreißend.

Die Handlung des Thrillers ist also ein Totalausfall. Nicht anders verhält es sich mit den Charakteren. Adam Cassidy ist als Sympathieträger ausgelegt, doch sein klischeehafter Charakter eines jungen, aufstrebenden Karrieremachers mit gutem Herzen mag irgendwie nicht überzeugen. Seine Liebesgeschichte mit Emma ist ebenso erzwungen wie die Tatsache, dass sie ausgerechnet zur Konkurrenz gehört. Den Schauspielern kann man jedoch keinen Vorwurf machen, denn die stereotypischen Charaktere sind den Drehbuchautoren zuzuschreiben.

Natürlich ist es dabei eine nette Abwechslung, bekannte Seriengesichter zu sehen. Josh Holloway und Julian McMahon stechen durch ihre eindimensionalen Rollen zwar nicht heraus, bieten aber nette Szenen. Amber Heard ist hingegen keine große Überraschung und spielt das, was sie am besten kann, die Paradefigur der netten, unabhängigen Freundin. Gary Oldman und Harrison Ford überzeugen zwar schauspieltechnisch, ihre Rollen bieten aber auch keinen Raum für Entfaltung. Während sie sich einen Kampf der Titanen liefern, ist es eher Ford, der bei den Zuschauern mehr Sympathien einheimsen kann. Einzig und allein Liam Hemsworth dürfte von seiner Hauptrolle als engagierter, gutaussehender Jungspion wider Willen profitieren und umgeben von einer Starriege zumindest in seiner Filmographie auf sich aufmerksam machen.

Fazit

Das Staraufgebot kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass "Paranoia – Riskantes Spiel" ein enttäuschender und vor allem spannungsarmer Thriller ohne Nervenkitzel ist.

Tanya Sarikaya - myFanbase
24.09.2013

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