Gary Oldman

Schon wenige Jahre nach dem Start seiner Filmkarriere wurde Gary Oldman von dem Filmkritiker Roger Ebert als bester britischer junger Schauspieler bezeichnet und zählte zum "Brit Pack" der 80er Jahre, zu dem damals auch Colin Firth, Miranda Richardson und Daniel Day-Lewis gehörten. Der Begriff "Brit Pack" ist dabei eine Bezeichnung für junge britische, erfolgsversprechende Schauspieler. Einen Namen konnte Oldman sich in den 90ern vor allem durch Darstellungen von Antagonisten in diversen Filmen machen, zum Beispiel als Graf Dracula in "Bram Stokers Dracula", als russischer Terrorist Ivan Korshunov in "Air Force One" oder als Tyrann Jean-Baptiste Emanueal Zorg in "Das fünfte Element". Das jüngere Publikum dürfte Gary Oldman heute vor allem aber aus den "Harry Potter]"-Filmen kennen, in denen er Harrys Paten Sirius Black mimt.

Geboren wurde Gary Oldman am 21. März 1958 als Sohn von Kathleen und Leonard Bertram Oldman in London. Um im Schauspielgeschäft Fuß zu fassen, wollte Gary Oldman an der Royal Academy of Dramatic Art studieren, doch er wurde abgelehnt und so studierte er am Rose Bruford College in Kent. Nach seinem Abschluss 1979 war er vor allem lange Zeit am Theater tätig. Drei Jahre später gab er dann sein Filmdebut als Daniel in "Rememberance", doch es dauerte weitere zwei Jahre bis zu seiner nächsten Rolle in dem Film "Meantime", bevor dann seine Filmkarriere allmählich ins Rollen kam und ihm internationalen Erfolg und Anerkennung verschaffte. Zu Beginn des neuen Milleniums bekam seine erfolgreiche Karriere einen kleinen Knick. Nach einem Gastauftritt in der Serie "Friends" floppten die darauffolgenden Filme und seine Darstellungen wurden als annehmbar bezeichnet. Erst durch seine Rolle in "Harry Potter" bekam seine Karriere wieder Auftrieb und er wurde erfolgreicher denn je. 2012 wurde er zum ersten Mal für den Academy Award für seine Rolle des George Smiley in "Dame König As Spion" nominiert.

Im Jahr 1997 gab Gary Oldman sein Debut als Regisseur und Drehbuchautor für den Film "Nil by Mouth", der mit acht Awards ausgezeichnet wurde und zum Teil auf der Kindheit des Schauspielers basierte. Der Film handelt von einer Familie, deren Leben durch Gewalt, Missbrauch und Sucht bestimmt wird. Oldmans eigener Vater war alkoholsüchtig und verließ die Familie, als Oldman sieben Jahre alt war. Auch Oldman selbst war zu Beginn der 90er vom Alkohol abhängig und erst durch den Aufenthalt in einer Klinik in Waverly Township konnte er sich davon lösen. Hilfe bekam er auch durch die Anonymen Alkoholiker, die er seitdem öffentlich lobend erwähnt.

Neben der Schauspielerei zählt auch die Musik zu seinen größten Leidenschaften. Bereits als Kind galt er als ein sehr guter Sänger und Pianist. In verschiedenen Filmen gelang es ihm, beide Leidenschaften unterzubringen, so sang er zum Beispiel für den Soundtrack des Films "Sid and Nancy". Sein Talent als Pianist zeigte er in den Film "Track 29", für den er während der Dreharbeiten live spielte. 1994 durfte er sogar einen der großen Komponisten und Pianisten, Ludwig van Beethoven, in dem Film "Ludwig van B." darstellen.

Nicht nur durch Filme erlangte Gary Oldman öffentliche Aufmerksamkeit, sondern auch durch die zweijährige Ehe mit Schauspielerin Uma Thurman zu Beginn der 90er. Des Weiteren war er mit Leslie Manville und Donia Fiorentino verheiratet. Aus diesen beiden Ehen hat er drei Söhne, namens Alfie, Gulliver Flynn und Charlie John. Seit 2008 ist er mit Alexandra Edenborough verheiratet.

Oldman spielte unter anderem auch neben Amanda Seyfried in dem Film "Red Riding Hood" oder neben Denzel Washington in "The Book of Eli". Er übernahm auch die Rolle des Polizisten Jim Gordon in der "Batman"-Serie in allen drei Teilen an der Seite von Christian Bale. 2022 spielte er die Hauptrolle in der Serie "Slow Horses" von Apple TV+.