Bewertung
Roland Emmerich

White House Down

"I can't think of a more important job than protecting the President."

Foto: Copyright: Sony Pictures Releasing GmbH
© Sony Pictures Releasing GmbH

Inhalt

Um seine Tochter Emily (Joey King) zu beeindrucken, bewirbt sich Agent John Cale (Channing Tatum) beim Secret-Service-Team für den amerikanischen Präsidenten (Jamie Foxx) im Weißen Haus. Zusätzlich schenkt er seiner Tochter eine Exklusivführung durch den Regierungssitz. Während das Vorstellungsgespräch bei der Chefin Carol Finnerty (Maggie Gyllenhaal) für John alles andere als gut läuft, ist die junge Emily hellauf begeistert von dem amerikanischen Wahrzeichen und entfernt sich von der Gruppe. Genau zu diesem Zeitpunkt wird eine Kuppel des Weißen Hauses in die Luft gejagt und die Unbekannten stürmen das Gebäude und riegeln es ab. Nun liegt es an allein John, seine Fähigkeiten als Agent unter Beweis zu stellen und den Präsidenten der Vereinigten Staaten vor den Attentätern zu beschützen. Währenddessen findet Carol heraus, wer die Angreifer wirklich sind.

Kritik

Das Weiße Haus scheint ein beliebtes Ziel für Filmemacher zu sein. Allein schon in diesem Kinojahr steht Amerika nach "Olympus Has Fallen" mit Roland Emmerichs "White House Down" zum zweiten Mal unter Beschuss. Dass der deutsche Regisseur es ordentlich krachen lassen kann, hat er insbesondere mit seinen Katastrophenfilmen "Independence Day" und "2012" bereits bewiesen. Mit altbewährtem Material knüpft er nun an seine Actionszenarios an.

In Amerika kam der Film gut an und spielte allein am Eröffnungswochenende 25 Millionen Dollar ein. Das ungeheuerliche Szenario, welches sich ausschließlich im Weißen Haus des Präsidenten abspielt, ist in actionreichen Bildern verpackt und bietet neben interessanten Einblicken in dessen Wohnsitz auch jede Menge US-Stars, Spezialeffekte und eine mehr oder minder gute Storyline. Was letzteres betrifft, zählt "White House Down" definitiv zu jenen Filmen, in denen Handlung und Sinn keine Rolle spielen. Hier kommt es allein auf die Unterhaltung an und das ist geglückt.

Natürlich darf während den Schusswechseln die Komik nicht fehlen und mit einer ordentlichen Portion Selbstironie muss man sogar über die abgebrühten coolen Sprüche während den Actionszenen schmunzeln. Zwar wirkt der Film dadurch unrealistisch, aber amüsant ist er allemal. Nicht zuletzt aufgrund des grandios animierten Szenarios und der bombastischen Explosionen, bei denen an Panzern, Jets, Atomwaffen und sonstigen Waffen nicht gespart wird. Actionfans werden bei "White Houe Down" auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen und genau für dieses Genre wurde der Film auch gemacht. Bei dem 150 Millionen Dollar teurem Film sieht der Zuschauer ganz genau, wofür das Geld draufgegangen ist. Zudem wurden der Präsidentensitz inklusive das Büro, der Garten, die Flure und sonstige Gebäude in den kanadischen Studios so detailgetreu wie möglich nachgebaut, was zusätzlich den Flair des Films ausmacht.

Neben der ganzen furiosen Action lässt es sich Roland Emmerich auch nicht nehmen, eine Kritik an der amerikanischen Politik auszuüben. Während der Patriotismus durch Maggie Gyllenhaal und Channing Tatum verkörpert wird, ist Jamie Foxx als amerikanischer Präsident, der nebenbei ganz klar an Barack Obama erinnert, der klare Sympathieträger des Films. Leider geht Gyllenhaal durch die wenige Screentime neben ihren männlichen Kollegen etwas unter, dafür stimmt aber die Chemie zwischen dem Präsidenten und seinem Bodyguard.

Außerdem sind nicht, wie erwartet, fernöstliche Terroristen oder die Russen für den Angriff verantwortlich, sondern die Täter stecken in den eigenen Reihen. Die Motivation der Bösewichte und ihr Verschwörungsplan sind zwar keine große Offenbarung, aber man muss dem Film zugute halten, dass diesmal eine andere Schiene gefahren wurde und Bemühungen um eine abwechslungsreiche Handlung unternommen wurden.

Zum Schluss ist es leider etwas zu viel des Guten und "White House Down" driftet in ein kitschiges und möglichst weitreichendes Happy End ab, was die ganze Welt hautnah miterleben darf. Die Helden werden gebührend gefeiert, die Krise erfolgreich bewältigt und auch beziehungstechnisch werden Andeutungen auf ein gutes Ende gemacht. Dass jeder ein Held sein kann, egal welchen Alters, macht Joey King zum heimlichen Star des Films, auch wenn ihre rettende Szene Emmerichs Patriotismus die Krone aufsetzt.

Fazit

"White House Down" ist allein um der Action Willen gemacht und für Fans dieses Genres bietet der Film gute, wenn auch vorhersebare Unterhaltung.

Tanya Sarikaya - myFanbase
12.09.2013

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