Bewertung
Chris Columbus

Percy Jackson - Diebe im Olymp

"I know I'm not the father you always wanted. But if you even need me, I'll be there for you. In your thoughts, in your dreams." - Poseidon

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Der Teenager Percy Jackson (Logan Lerman) ist ein scheinbar ganz gewöhnlicher Junge, der zusammen mit seiner Mutter in New York wohnt und zur Schule geht. Seine Konzentrationsschwäche wird mit ADHS begründet und sein einziger Freund ist der eigentümliche Grover (Brandon T. Jackson). Als Percy bei einem Schulausflug von seiner Lehrerin in Gestalt einer Furie angegriffen wird, kommt heraus, was er wirklich ist: Der Sohn von Meeresgott Poseidon (Kevin McKidd). Percy ist somit ein Halbgott und verfügt über besondere Gaben, welche er in einem Trainingscamp zu beherrschen lernen soll. Doch als Zeus’ (Sean Bean) Herrscherblitze gestohlen werden, gilt Percy als Hauptverdächtiger. Mit Grover, in Wirklichkeit ein Satyr und von den Göttern beauftragt, Percy zu schützen und Annabeth (Alexandra Daddario), die Tochter der Athene, will er seine Unschuld beweisen.

Kritik

Nach so vielen Verfilmungen von Fantasyromanen war es nur eine Frage der Zeit, bis Rick Riordans "Percy Jackson"-Reihe ebenfalls auf die große Leinwand kommen würde. Mit dem Regisseur Chris Columbus, der für den Auftakt der "Harry Potter"-Reihe verantwortlich war, hätte man keinen besseren dafür engagieren können. Dennoch bleibt die Geschichte um den jungen Halbgott Percy Jackson hinter den Erwartungen zurück.

Der große Pluspunkt ist natürlich die griechische Mythologie und die Darstellung der Götter. Besonders die erste halbe Stunde, in denen Percy seine wahre Bestimmung entdeckt und die Götter das erste Mal zum Vorschein kommen, sorgen für spannende Szenen. Das spezielle Camp für Halbgötter scheint auf den ersten Blick ein wenig übertrieben, sorgt dann aber für richtig gute und abwechslungsreiche Szenen. Doch im weiteren Verlauf spielen Zeus, Poseidon, Hermes und Hades eine eher untergeordnete Rolle und sind leider viel zu kurz zu sehen. Die Mystik der antiken Götter und ihre Gaben werden nicht voll ausgeschöpft, stattdessen konzentriert man sich auf das Abenteuer von Percy und seinen Freunden, das so spektakulär wie möglich gestaltet werden wollte, aber auf den Zuschauer einen eher gewöhnlichen Eindruck macht.

Das Problem ist nämlich, dass schnell Parallelen zum berühmtesten aller Zaubererschüler gezogen werden. Percy ist zwar offener und klopft lustigere Sprüche als Harry Potter, doch die kluge Annabeth und der schusselige Grover an Percys Seite erinnern nicht selten an das Harry Potter Trio. Man bemüht sich zwar um viel Abwechslung und die Story wird in der Tat nie langweilig, aber das Gefühl, diese magische Welt so oder so ähnlich in etlichen Fantasyfilmen wie "Tintenherz", "Eragon" oder eben der "Harry Potter"-Reihe gesehen zu haben, wird man während dem gesamten Film nie richtig los. Als Zentauren, Furien, Trolle und Minotauren ins Spiel kommen, fühlt man sich in der Annahme bestätigt, dass sich "Percy Jackson – Diebe im Olymp" bis auf die griechischen Götter nicht viel vom Mainstream in der Fantasywelt unterscheidet.

Dennoch bietet "Percy Jackson – Diebe im Olymp" durch schnellen Wortwitz und teils auch ungewollter Komik viel Unterhaltung. Die unterhaltsamen Actionszenen und Effekte sind ansehnlich und nach einer Weile schließt man Percy doch irgendwie ins Herz. Logan Lerman bekommt zwar kräftig Unterstützung von toll animierten magischen Wesen, aber er verkörpert sehr glaubwürdig den jungen und unerfahrenen Draufgänger, dem die Tore zu einer neuen Welt geöffnet werden. Jake Abel bringt ebenso viel frischen Wind rein wie die netten Einzelszenen von Hollywoodgrößen Pierce Brosnan, Uma Thurman und Sean Bean, was zusätzlich den Gesamteindruck hebt. Für den zweiten Teil lässt aber deutlich mehr Originalität und Mut zum Neuen hoffen.

Fazit

In diesem Fantasygenre bietet der Auftakt der "Percy Jackson"-Reihe nichts Neues, aber für kurzweilige Unterhaltung mit guten Effekten und witzigen Charakteren ist der Film gut geeignet.

Tanya Sarikaya - myFanbase
11.08.2013

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