Bewertung
Brian A Miller

House of the Rising Sun

They took his badge. He kept the gun.

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Inhalt

Ray (Dave Bautista) arbeitete einst als Polizist, bis er sich durch einige fragwürdige Entscheidungen selbst ins Aus beförderte und ins Gefängnis wanderte. Nach seiner Haftentlassung hat er eine neue Anstellung als Türsteher in einem die Grenzen der Legalität austestenden und oft auch überschreitenden Nachtclub gefunden. Als dieser ausgeraubt und der Sohn des Besitzers erschossen wird, gerät auch Ray selbst schnell ins Fadenkreuz der Polizei und der für den Club arbeitenden Gangster. Schnell ist Ray fast gänzlich auf sich allein gestellt und versucht, irgendwie die wahren Täter zu finden und damit seine Unschuld zu beweisen.

Kritik

Wenn Wrestler sich als Schauspieler versuchen und für bestimmte Filmprojekte besetzt werden, dann zumeist nicht aufgrund des darstellerischen Talentes, dass nur durch die richtige Rolle herausgekitzelt werden muss, sondern wegen der physischen Präsenz, welche sie für das Genre des Actionfilms geradezu prädestiniert. So versucht sich nach Dwayne Johnson und Steve Austin nun auch Dave Bautista als Actionheld in einem Film, der weniger durch seine halbgare Story, als vielmehr durch die rasant inszenierten Actionsequenzen solide Unterhaltung bietet.

Der Film von Regisseur Brian A Miller ist ein ziemlich konventioneller, größtenteils überraschungsfreier Actionthriller, welcher sich der für dieses Genre gern gewählten Prämisse des "Einer gegen alle" bedient. Die von Bautista mit einer extrem wuchtigen Präsenz gespielte Hauptfigur Ray ist ein ehemaliger Polizist, der aufgrund von Korruption ins Gefängnis wandern musste und nun für einen mächtigen Gangsterboss arbeitet. Als dieser ausgeraubt wird, fällt der Verdacht schnell auf Ray, der nun für seine Unschuld kämpft. An dieser nicht gerade innovativen und überschaubaren Handlung hangelt sich der Film über seine recht kurze Laufzeit von unter 90 Minuten entlang und versucht, durch einige Storytwists und diverse Actioneinlagen Spannung zu generieren.

So richtig mitfiebern tut man mit Ray dann aber leider nicht, zu oberflächlich und klischeebeladen ist diese Figur angelegt. Ein weiteres Problem ist auch Bautista selbst, der zwar in den Actionsequenzen überzeugt, in allen anderen Momenten, in denen er dafür verantwortlich ist, die Handlung voranzutreiben oder Interesse am Schicksal seines Charakters aufzubauen, scheitert er aber kläglich. Zu aufgesetzt, gestelzt und statisch wirkt sein Spiel, zu wenig nimmt man ihm den Mann, der dabei ist, endgültig alles zu verlieren, ab. So wenig Batistas darstellerische Leistung überzeugt, so stark überzeugen hingegen die extrem gut inszenierten Actionsequenzen, bei denen stets das Gefühl entsteht, dass man als Zuschauer selbst Teil des Kampfes ist. Die Entscheidung, nicht nur auf wüstes Geballer, sondern auch auf klassische Faustkämpfe zu setzen, bei denen man nie die Übersicht verliert, stellt sich schlussendlich als richtig heraus.

Neben Batista selbst wirken einige recht bekannte Darsteller in diesem günstig produzierten Actionthriller mit. So überzeugen vor allem "Prison Break"-Star Dominic Purcell als finsterer und gnadenloser Gangster und "Machete"-Darsteller Danny Trejo in einer kleinen Nebenrolle. Zudem ist noch, die auch aus "Scrubs" bekannte Mimin Amy Smart als Rays große Liebe zu sehen, wirklich Akzente setzen kann sie jedoch nicht.

Fazit

Insgesamt ist dieser Actionthriller solide Videotheken-Kost, bei der vor allem die Actionsequenzen und weniger die Rahmenhandlung überzeugt. Ein Film, den man also definitiv nicht gesehen haben muss, an dem Actionfans aber durchaus ihre Freude haben könnten.

Moritz Stock - myFanbase
25.02.2012

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