Bewertung

Review: #5.15 Der Glaube geht fremd

Foto: Omar Epps, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX
Omar Epps, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX

Zu früh gefreut. In meiner letzten Review habe ich meine Erleichterung darüber zum Ausdruck gebracht, dass Foremans Job nach seiner Manipulation der Huntington-Studie nicht in Gefahr ist und es nicht erneut um das Thema Kündigung geht, doch in dieser Episode sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.

House stellt Foreman und Dreizehn ein Ultimatum: entweder sie trennen sich, oder einer von ihnen muss das Team verlassen. Da das Paar verständlicherweise nicht auf dieses Spiel eingeht, schmeißt House kurzerhand Foreman raus, der wegen seiner kürzlichen Verfehlung kein Empfehlungsschreiben erhält und daher wenig Aussicht auf eine neue Stelle hat. Letztlich gelingt es Foreman und Dreizehn jedoch, House auszutricksen und ihm eine Trennung vorzuspielen, so dass beide im Team bleiben dürfen. Okay, jetzt noch einmal ganz langsam: es gelingt ihnen, House auszutricksen. House. Auszutricksen. Das ist ein echter Durchbruch! Normalerweise ist es einfacher, einem Lügendetektor weiß zu machen, dass Kühe im Meer leben und Fische Milch geben, als House hereinzulegen. Der Mann wittert immer und überall Lug und Betrug, jedes seiner Sinnesorgane ist komplett auf das Durchschauen von Täuschungen eingestellt. Ich finde es daher nicht so wirklich überzeugend, dass House auf Dreizehn und Foreman hereinfällt, zumal eine Trennung vorzuspielen für ein Paar, von dem verlangt wird, auseinander zu gehen, wohl die absolut logischste Option ist. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass House seine beiden Mitarbeiter sehr wohl durchschaut, sich aber damit zufrieden gibt, dass sie am Arbeitsplatz auf Distanz zueinander gehen. Vielleicht erfahren wir darüber noch mehr in den nächsten Episoden.

Dass wieder das Thema Kündigung und Entlassung bedient wird, hat mir nicht gefallen, sonst hätte ich mich ja nicht nach der letzten Episode zu früh gefreut. Inzwischen wissen wir ganz genau, dass sich bei House nie jemand seines Jobs absolut sicher sein kann, so dass dies nicht ständig aufs Neue demonstriert werden muss. Die Autoren sollten mit diesem Thema etwas vorsichtiger umgehen, immerhin hat es zu der nicht unbedingt idealen Situation geführt, dass wir mit Cameron und Chase zwei Hauptcharaktere haben, die meistens ziemlich unterbeschäftigt sind. Ich finde nicht, dass permanent mit Kündigungsschreiben herumgewedelt werden muss, um die Arbeit im Diagnostik-Team des Dr. Gregory House spannend zu gestalten.

House und Cuddy tanzen in dieser Episode wieder auf so vielen Eiern umeinander herum, dass man das ganze Krankenhaus ein Jahr lang mit Omelettes versorgen könnte. Cuddy lädt House zur jüdischen Namenszeremonie für Baby Rachel ein, damit er nicht kommt, was er durchschaut (Cuddy sollte wohl Unterricht bei Foreman und Dreizehn nehmen), woraufhin er verspricht zu kommen, was Wilson ihm auf Cuddys Befehl hin ausredet, so dass er nicht kommt, worüber Cuddy letztlich enttäuscht ist. Noch Fragen?

Der Patient der Woche, ein Priester, der seinen Glauben verloren hat, ist natürlich ganz nach dem Geschmack von House, der wieder jemanden hat, mit dem er über seine düstere Weltanschauung diskutieren kann. Am Ende findet der Priester seinen Glauben langsam wieder, während House auf seinem Atheismus sitzen bleibt. Der Patient hat sicher nicht Unrecht, wenn er sagt, dass House gerne glauben würde, aber es nicht kann.

Taub kommt in dieser Episode sehr selbstgefällig rüber, nicht nur was den Patienten angeht, sondern auch beim Thema Beziehungen. Wenn man bedenkt, dass Taub seine Frau betrogen hat, sollte er sich vielleicht nicht unbedingt anmaßen, Dreizehn und Foreman zur Trennung zu raten und sich als Experte aufzuspielen.

Maret Hosemann - myFanbase

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