Bewertung

Review: #2.20 Chuck gegen die große Lüge

Foto: Chuck - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Chuck
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Ja, das war sie, die Episode: eine richtige Offenbarung. Die Messlatte war nach der vorangegangenen Folge ziemlich hoch und ohne einen kleinsten Durchhänger schafft es die Serie, zwar nach einer kleinen Durststrecke, aber doch wieder auf ganzer Linie zu überzeugen.

Bereits mit dem Auftauchen von Stephen hat man gespürt, dass wir dem Finale wirklich nicht mehr weit sind, spätestens am Ende dieser Folge, wenn Sarah und Chuck aus der Stadt flüchten, sollte das einem wirklich bewusst werden. Es ist ziemlich traurig, dass das womöglich eine der letzten Folgen dieser Serie gewesen sein könnte, sofern NBC die Show nicht für eine dritte Staffel verlängert. Ein großes Ärgernis, nicht zuletzt, da die Serie mit dieser Folge ja wieder einmal höchste Qualität geboten hat und so einen Serienjuwel über Bord zu werfen, wäre nichts als dämlich (ja, ja, die Ratings... aber ich dachte, als ich noch naiv und dumm war, Qualität hätte einen größeren Stellenwert).

In so manchen Weiten des Internets wurde die Rückkehr von Jill kritisiert, wenn sie auch nicht viel zur Episode beigetragen hat, gefiel der Auftritt aber und hat die Storyline, die damals etwas unschön an beiden Fronten endete, zu einem schönen Ende gebracht. Wie auch immer, Chuck und Jill konnten letztendlich ihre Differenzen klären und wie doch fast schon erwartet, hat er sie laufen lassen, nachdem sie entgegen allem das Gute in ihr unter Beweis gestellt hat. Es ist natürlich nun die Frage, ob das die richtige Entscheidung war, und ob wir vielleicht in der kommenden Staffel noch einmal von ihr hören werden. Wie es ihr wohl dann ergangen ist?

Für Slapstick wurde, trotz einiger ernster Momente der Story, gesorgt. Zunächst wird uns einmal Jills Onkel Bernie als schwergewichtiger, in die Jahre gekommener Mann geliefert. Zum Schießen! Bernies Verfolgungsszene hatte es natürlich auch in sich, der am Ende drauf und dran ist, Chuck mit einem Schläger zu erledigen, doch dann – Ironie! – an einem Herzinfarkt stirbt. Auch dass die Agenten Jills Familie verkaufen wollen, dass ihr geliebter Onkel dem Schnapstod gestorben ist, war einfach nur herrlich. Unverständlich, warum dieses Konzept in Amerika so gar nicht aufgeht…

Auf der Suche nach Chucks Vater sind wir erwartungsgemäß nicht wirklich vorangekommen, zwar waren wir, wie auch Chuck, Sarah und Casey, ganz nahe dran, doch gereicht hat es dann eben doch nicht. Viel zu bemängeln gibt es da nicht, weil es den Autoren gelungen ist, die Hauptstoryline dieser Episode amüsant und spannend umzusetzen – spannender als so manch andere Folge… Wo uns die nächste Episode hinführt, ist bisher ungewiss. Jedenfalls finde ich es mutig, was Sarah da für Chuck tut, insbesondere da uns am Anfang der Episode noch eine kalte Sarah präsentiert wird, die Chuck, als dieser sie bezüglich der Suche nach seinem Vater anfleht, abweist. Dass sie mit Chuck die Stadt verlässt, heißt aber natürlich nicht nur, dass sie sich doch das ein oder andere Mal den Befehlen widersetzt, sondern stellt ebenso ihre Gefühle für Chuck in den Vordergrund. Das mag auch der Grund sein, warum mich die Folge schließlich komplett überzeugt: Bei Chuck und Sarah tut sich wahrhaftig endlich einmal was und ich bin mir sicher, dass die Autoren die letzten Folgen zu nutzen wissen, um das für mich im Moment beste Pärchen der Serienlandschaft endlich miteinander zu vereinen.

Ich bin auch ziemlich froh, dass sich die Ernsthaftigkeitsrate in der Show nach #2.17 Chuck Versus the Predator schnell wieder verdrückt hat, denn die Plots im Buy More so, wie sie in den bisherigen eineinhalb Staffeln waren, gefielen mir doch ziemlich gut und das in der kommenden Season nicht mehr sehen zu können, würde mir gar nicht gefallen. Die parallel laufenden Buy-More-Plots gehören einfach zur Serie dazu, die ohne diese mindestens nur halb so gut wäre und in denen außerdem immer viel von Josh Schwartz' genialem Humor mitmischt, den ich in seiner anderen Serie - die, die nicht genannt werden darf - ziemlich vermisse. Besonders der Kommentar von Morgan über Emmett ("Emmett would also know that we know that he knows we know. Because he knows that we know what he knows is that we know he wants us to behave.") war ebenso wie Emmetts ("But now the king must kiss my ring.", bitte nicht missverstehen!) unglaublich spitze. Das Ende hat mich dann aufgrund seiner Ernsthaftigkeit nicht wirklich aufgeregt, sondern eher schockiert. Zum ersten Mal hatte ich wirklich das Gefühl, dass im Buy More etwas echt nicht mit richtigen Dingen zugeht, nun da Emmett Big Mikes Job übernommen hat und dass sich die Nerds wohl auf ein ganz anderes Arbeitsklima einstellen müssen. Auch hier sehe ich jedenfalls eine gute Storyline für das anstehende Finale, in dem sicherlich ein Showdown zwischen Big Mike und Emmett nicht fehlen wird.

Wie gesagt, die Episode war genial. So langsam merkt man, dass es auf das Finale zugeht, was zwar nicht ganz heiter für uns Fans ist, doch die letzten zwei Serienstunden von Chuck Bartowski in diesem Serienjahr scheinen herausragend zu werden. Und daran zweifelt wohl auch keiner.

Niko Nikolussi - myFanbase

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