Review: #1.01 Geburtstag
Das war sie nun, die erste Episode von "Brothers & Sisters" und für mich wahrscheinlich auch die letzte...
Ein Star-Aufgebot sondergleichen
Als ich das erste Mal die Besetzungsliste der Serie gesehen habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Viele mir bekannte und von mir geliebte Darsteller waren dort zu finden und ich freute mich wirklich ein neues Projekt dieser zu sehen. Da ist zum einen Calista Flockhart, die mich fünf Jahre lang als Ally McBeal in ihren Bann gezogen hat und mich immer wieder begeistern konnte. Dann natürlich die wundervolle Rachel Griffiths, die in "Six Feet Under – Gestorben wird immer" eine grandiose Darstellung hingelegt hat und mit jeder Silbe überzeugen konnte. Nicht zu vergessen mein liebster Bösewicht auf Lebzeiten: Ron Rifkin und noch einige andere, die ich immer wieder gern gesehen habe.
Doch wie sagt man so schön? Viele Köche verderben den Brei! Und genau das ist bei "Brothers & Sisters" wohl der Fall. Kein einziger Darsteller konnte mich überzeugen, keinen einzigen Charakter habe ich ins Herz geschlossen, keine einzige bewegende Geschichte ist mir auf dem Bildschirm aufgefallen...
"Six Feet Under" – Die Zweite
Immer wieder kam es mir so vor, als würde ich die Handlung des Piloten schon kennen – allerdings in einer viel besseren Form. Kitty lebt nicht bei der Familie, aber kommt zu einem besonderen Anlass zurück. Schon da gewesen: Nate lebt nicht mehr bei seiner Familie, kommt aber zu Weihnachten nach Hause. Dann sehen wir den schwulen Bruder von Kitty: Kevin. Lustigerweise hatte auch Nate einen schwulen Bruder: David. Die Familie Walker hat ein Sorgenkind: Justin. Bei "Six Feet Under" war Claire das Sorgenkind, allerdings war es dort eher auf das Alter zurück zuführen. Und natürlich nicht zu vergessen: Der Vater stirbt und so gibt es einen Anlass, dass die Familie zusammen halten und den Familienbetrieb am Leben erhalten muss. Die gleiche Handlung finden wir wo? Richtig – bei "Six Feet Under".
Natürlich gibt es auch einige Unterschiede bei den Serien. Der Hauptunterschied liegt meiner Meinung nach allerdings darin, dass bei "Six Feet Under" wunderbare Charaktere gezeichnet worden sind, die man sofort ins Herz geschlossen hat und über die man mehr erfahren wollte. Bei "Brothers & Sisters" hingegen lassen mich komplett alle Charaktere völlig kalt. Weder interessieren mich die kleinen Probleme, noch finde ich die Beziehung unter den Geschwistern sehr ansprechend.
Kitty – der Mittelpunkt?
Wir haben hier einen Charakter im Mittelpunkt stehen, der mich einfach keineswegs berührt. Sie scheint ihren eigenen Weg gegangen zu sein, aber dennoch steht sie im engen Kontakt zu ihren Geschwistern. Dieser Kontakt ist mir viel zu harmonisch, was sich hoffentlich ändern wird, wenn die Geschwister das Unternehmen gemeinsam leiten müssen. Denn sie sind alle in sich einfach zu unterschiedlich, um so toll miteinander klar zu kommen. Und selbst die kleinen Sticheleien, waren eigentlich nur nett gemeinte Gesten.
Dann kam natürlich die Sache mit der Politik und ich dachte wirklich, dass man hier einen Dreh- und Angelpunkt hat, der die Serie bestimmen könnte. Ich bin immer noch nicht wirklich begeistert davon, wenn Serien politisch werden. Ich finde es nämlich sehr schwierig so ein Thema in eine Serie einzubauen, deren Hauptaugenmerk nicht die politische Aufklärung ist und ich denke, es genügt nicht ein paar "Stichwörter" einzubringen und den Rest links liegen zu lassen. Außerdem denke ich auch, dass eine Serie es nicht schaffen kann alle politischen Seiten hinreichend zu beleuchten und demnach ein klares Statement abgeben muss. Parteiisch zu sein bei einer "Unterhaltungssendung" finde ich allerdings nicht wirklich gut, deswegen sehe ich diesen Aspekt auch nicht als sonderlich gut an.
Die Problematik an sich, hat sich dann auch ziemlich schnell verflüchtigt, da wir erfahren haben, dass Kitty nicht die einzige Konservative in der Familie ist. Wäre sie es, fände ich es sehr spannend, wie sie sich als Republikanerin in einem Haushalt voller Demokraten behaupten will, wie sie zu diesem Standpunkt gekommen ist und was das bedeutet. Wie kann man mit jemandem zusammen leben und arbeiten, wenn er eine grundlegend andere Meinung über Politik und Weltgeschehen hat, als man selbst?
Das wären alles spannende Fragen gewesen, die man hätte einbauen können, aber mit der Gewissheit, dass die Hälfte der Familie Republikaner und die andere Hälfte Demokraten sind, hat sich diese Schärfe auch schnell wieder gelegt und ist mir deswegen alles andere als positiv aufgefallen.
Fazit
Das einzige, womit "Brothers & Sisters" überzeugen konnte, war gähnende Langeweile. Selten habe ich eine Serie gesehen, die mich so wenig anspricht, obwohl ich mehr als die Hälfte der Darsteller eigentlich sehr gut finde.
Annika Leichner - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: PatriarchyErstausstrahlung (US): 24.09.2006
Erstausstrahlung (DE): 05.09.2007
Regie: Ken Olin
Drehbuch: Jon Robin Baitz
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